von Gerrit Menk,

Xbox: Studios wollten Verstärkungen für neue Games und wurden stattdessen geschlossen

Xbox (Hardware) von Microsoft
Xbox (Hardware) von Microsoft - Bildquelle: Microsoft/Xbox
Gerade erst hat Microsoft Xbox drei Studios geschlossen, die sich unter dem Schirm der Tochtergesellschaft ZeniMax befanden. Dieses wiederum könnte jedoch in naher Zukunft von weiteren Kürzungen betroffen sein. Die Maßnahmen von dieser Woche sind nämlich Berichten zufolge nur die Spitze des Eisbergs.

So schreibt Branchen-Insider Jason Schreier bei Bloomberg, dass es bei Microsoft firmenweit zu Kostenkürzungen kommen muss und die dafür vermeintlich nötigen Schritte noch nicht beendet sind.

Microsoft Xbox: Nach dem Pitch kommt die Ernüchterung – Schließung statt Teamvergrößerung



Mit mehreren Mitarbeitern bei ZeniMax sollen im Laufe dieser Woche Verhandlungen über Abfindungsvereinbarungen geführt worden sein. Diese Informationen wurden von offizieller Seite nicht bestätigt, seien aber von Personen, die mit den Plänen des Unternehmens vertraut sind, getätigt worden. Währenddessen gab Xbox-CEO Matt Booty auf einer Versammlung unter der Woche nähere Infos warum die Studios Tango Gameworks (Hi-Fi Rush, Ghostwire: Tokyo) und Arkane Austin (Redfall, Prey) geschlossen wurden.

So wären diese zu dünn besetzt gewesen; Führungskräfte innerhalb der Studios hätten darauf hingewiesen, dass sie unterbesetzt seien. Dabei habe Tango Gameworks gerade einen Nachfolger für Hi-Fi Rush gepitcht. Anstatt darauf Ressourcen zu verwenden, habe man das Studio nun geschlossen.

Gleichzeitig verwies Booty darauf, dass die Schließung von Arkane Austin nichts damit zu tun hatte, dass der Live-Service-Shooter Redfall im vergangenen Herbst sowohl von den Bewertungen als auch von den Verkaufszahlen floppte – schwer zu glauben, wenn man sieht, dass selbst ein hoch gelobter und sogar mit Awards bedachter Überraschungserfolg wie Hi-Fi Rush das verantwortliche Studio nicht vor der Schließung bewahrt hat.

Jill Braff, Leiterin der ZeniMax Studios, sagte auf der Versammlung: „Es ist schwer, neun Studios weltweit zu versorgen, wenn man nur ein kleines, zentrales Team hat und die Aufgabenliste ständig anwächst. Ich glaube, wir waren kurz davor, darüber zu stolpern.“ Zum Glück sind es ja jetzt drei weniger – da kann Microsoft sicher noch irgendwo ein paar Stellen einsparen. Was die Branche zu den überraschenden Studioschließungen dieser Woche sagt, könnt ihr hier lesen.

Quelle: Bloomberg

Kommentare

Caparino schrieb am
Tja Phil Spencer hat übertrieben.
Nach Zenimax/Bethesda für 7,5mrd Dollar hat man auch Activision/Blizzard für 68,7mrd Dollar gekauft.
Die Einkaufstour hat folgen und die Spielsparte ist jetzt in den Focus der Aktionäre geraten.
Vorher war es Kleingeld aber jetzt muss Spencer liefern und das kann er nicht.
Der Gamepass rechnet sich nicht. Jedenfalls nicht für Microsoft dessen Kundschaft nicht nur Indiespiele
sondern eben Vollpreistitel als Day1 dort erwarten. Wenn jeder 2-3 Titel im Jahr verlangt okay aber da jeder noch andere Genre mag summiert sich das hoch. +
Dürfte so ähnlich wie Epic Shop mit ihren Kostenlosen spielen sein welche durch Fortnite finanziert werden. Bloss Tim Sweeney hat da das sagen.
nawarI schrieb am
Bei Arcane verstehe ich es ja, weil bereits viele Mitarbeiter das Studio während der Entwicklung vom Redfall verlassen haben.
Hi Fi Rush sollte aber gefeiert werden. Das war eines der meistgelesene Gamepassspiele überhaupt. Unglaublich, dass die geschlossen werden
Tungar20 schrieb am
Für mich schwirren 2 Gedanken zu diesem Thema:
1. Das Thema, wo wir uns alle darüber lustig gemacht haben, was Warner Bros für ne dumme Aussage zum Thema Live Service gegen Single Player brachte, (könnte man als Suicide Squad vs. Hogwards Legacy sehen) ist nunmal allerdings die gelenkte Aussage aller Aktionäre und Schlipsträger. Die haben zwar zuerst den Blödsinn verzapft, allerdings ist es halt auch jenes, was alle großen Firmen wollen.
Lässt sich damit auch leicht erklären, warum Tango mit geschlossen wird, obwohl sich Hi-Fi Rush einen so guten Namen verdient hat. Mit geringem Budget und keinerlei medialer Präsenz hat es massiv grüne Zahlen für M$ geschrieben. Logische Schlussfolgerung: Schließen wir den Laden, dass können wir uns nicht leisten.
Es war halt eben kein Live Service spiel. Man konnte nicht "endlos" lang das Geld aus den Taschen der Leute rausquetschen. Deswegen ist es einfach unwirtschaftlich für die Schlipsträger.
2. Wenn Nr.1 nicht der Fall ist, dann kommt es mir allmählich vor, als möchte man absichtlich neue IP's und non-service Titel "ermorden". Vielleicht um den Markt und die Marken einschränken zu wollen. Wäre doch toll, wenn nur noch Call of Poopy, Destiny und FC Blub existieren würden. Was sonst sollte man noch auf der Welt spielen, wenn es nur diese Spiele gäbe.. ne? Dann würde man auch das Problem von "zuvielen" Live Service Titeln einschränken, weil diese dann billig im Hintergrund mal reingeworfen werden können, sobald man wirklich sämtlichen Mist einer alten IP bis zur unendlichkeit ausgemolken hat.
Mittlerweile ist beides für mich plausibel. Der große Spielemarkt wird sterben, also macht man noch am Ende den dümmsten scheiß mit in der Hoffnung, soviel rauszuquetschen, wie nur möglich.
joker0222 schrieb am
Nadella schwebt so weit über den Dingen, der weiß wahrscheinlich gar nicht, dass die überhaupt eine Gamingsparte haben. Operativ verantwortlich ist hier Spencer. Aber nur weil der so den Kumpeltyp und Gamerversteher heuchelt wird er überall mit Samthandschuhen angefasst. Der ist seit 10 Jahren verantwortlich und hat in dieser Zeit kaum was auf die Reihe gebracht. Milliarden verbrannt, aber Xbox dümpelt weit hinter Playstation und Nintendo. Ikonische Marken wie Halo an die Wand gefahren und keinen Plan, die neu zu beleben. Neue IPs wie Starfield verbugter Schrott. Der Typ gehört zuerst gefeuert.
schrieb am