Fantasy mit FIFA 14
Ist das nicht immersiv? Wer EA-Trailer anschaut, bekommt goldene Schlüssel! Reichen die denn wenigstens? Nein, denn es gibt ja noch...
Damit man sich so richtig mit seinem Helden identifizieren kann, wird einem z.B. der FIFA-14-Trailer angeboten. Schau ich ihn an, bekomme ich als Belohnung einen goldenen Schlüssel - fast wie im Märchen. Nur dass dieser eine im Reich von Electronic Arts nahezu nichts wert ist. Denn für die meisten Kisten brauche ich acht oder zehn goldene Schlüssel. Klingt blöd? Ist es auch. Aber immerhin kann man im Gegensatz zu Dungeon Keeper trotzdem auf einer riesigen Karte weiterspielen, wenn man sich etwas bescheidener ausrüstet.
Warum auch klotzen, wenn man kleckern kann! Das kennt man ja, dass man auf fette Beute keine Lust hat. Aber scheinbar soll die epische Wortwahl trösten: Da wird ein "rostiges Hackmesser" tatsächlich als "selten" bezeichnet - so viel Fantasie muss man erstmal haben. Immerhin sorgt es für Kraft 59, Vert 22, Schaden 25-38 und hat eine Haltbarkeit von 6/6. Es soll alles etwas epischer klingen und härter treffen? Tja, dann hilft nur Gold.
Drei-Schlüssel-Gesellschaft
Schlüssel gibt es in den drei Varianten Bronze, Silber und Gold - sie sind die virtuelle
...einen Shop! Das Preismodell erinnert an Dungeon Keeper.
Währung. Und sie alle öffnen Kisten, nur mit unterschiedlichem Ertrag. Damit erstickt man gleich zu Beginn einen ureigenen Reiz, der Abenteuer von Zelda bis ausmacht: die Überraschung beim Öffnen einer Truhe. Denn Electronic Arts zeigt mir schon vorher an, was ich bekomme bzw. was ich am ehesten erhalte. Ob ich aber eine legendäre, seltene oder gewöhnliche Rüstung erhalte, liegt an meiner virtuellen Bezahlung - ob ich also goldene, silberne oder bronzene Schlüsse investiere. Die Wahrscheinlichkeit kann ich nochmal erhöhen, indem ich z.B. Tarotkarten kaufe wie „Die Sterne“ - die kostet zehn goldene Schlüssel und erhöht die Chance auf seltene Objekte.
So steht man schon sehr früh vor all diesen Kisten und muss sich mit dem Ramsch zufrieden geben, weil goldene Schlüssel überaus selten gratis zu holen sind. Beim Entdecken neuer Gebiete und für das Besiegen von Feinden bekommt man meist Bronze oder Silber. Es sei denn? Man schaut sich weitere Produkte von EA in Trailern an! Oder man meldet sich bei Facebook an - das gibt satte zehn goldene Schlüssel! Oder noch besser: Man sucht den Shop auf! Dort entfaltet sich dann die eigentliche Regie dieses Spiels, die vor allem eines schaffen soll - Kaufanreize. Das Preismodell erinnert an
Dungeon Keeper: 1186 goldene Schlüssel gibt es für 89,99 Euro, 17 goldene Schlüssel für
Ihr wollt wirklich fette Beute? Dann braucht ihr Goldschlüssel.
1,79 Euro. Umwandeln darf man auch, aber natürlich nur 18 bronzene in sechs silberne Schlüssel. Richtig nervig sind Sonderangebote, die aufpoppen: Jetzt für 1,79 satte 34 goldene Schlüssel!
Zwar kann man nahezu jeden Wald, jede Burg und jeden Kerker auch alleine freiräumen (die empfohlene Stufe steht vor dem Eingang), aber wer es noch leichter mag, darf auch kooperativ zu viert draufhauen. Taktische Kooperation? Fehlanzeige. Das Einladen funktioniert immerhin besser als das Synchronisieren: Viel zu oft kommt es auch mitten in Dungeons zu Verbindungsabbrüchen und sogar zum Verlust von Gegenständen. Trotzdem kann es sich lohnen, zu zweit loszuziehen, denn manche Schalter verlangen z.B. zwei parallele Aktivierungen.