Doc Shock hat geschrieben:Das Lächerlichste an der Ganzen Geschichte sind die absolut übertriebenen Forderungen von SK. Quasi die Engine klauen ohne dafür bezahlen zu wollen und dann soll Epic auch noch alle GoW-Gewinne abgeben? Ja nee, is klar...
Und es ist doch schon ziemlich komisch, dass sich kein anderer UE3-Lizenznehmer bisher beschwert hat, oder? Ganz im Gegenteil, die Meisten sind voll des Lobes bzgl. der guten Tools und des sehr guten Supports seitens Epic.
So weit ich weiß, arbeiten bei Epic ja auch verschiedene Teams an der Engine und an den einzelnen Spielen, sie haben also kaum ihre Linzenznehmer im Regen stehen lassen, indem sie ihre Ressourcen umverteilt und vom Enginesupport abgezogen haben. Und vor allem haben doch alle Firmen von den Engineverbesserungen, die sich aus der Entwicklung von GoW ergeben haben, profitiert. Ok, anscheinend erst nachdem GoW draußen war, was in der Tat ein wenig seltsam anmutet, aber niemals diese Forderungen rechtfertigt.
Zumal es auch nicht so verwunderlich ist, wie es zu Beginn scheinen mag. Bis zuletzt wurde doch die Engine noch optimiert, um so gut wie möglich auf der 360 zu laufen. Man gibt doch keine halben Fortschritte an die Lizenznehmer, während man noch mitten im Optimierungsprozess steckt, damit würde man den 3rd Parties mehr schaden als nutzen, denn immerhin können in dieser Phase Dinge von heute auf morgen geändert werden oder es wird in Teilen ganz zurückgerudert. Was bringt einem Entwickler ein halbfertiges Optimierungsupgrade, das beim nächsten mini-update schon wieder verworfen wird? Da müssten sich die Entwickler ständig an nicht fixe Gegebenheiten anpassen. Absolut unproduktiv. Erst nach Abschluss der Optimierungen, wenn eine funktionierende Version bereit steht, ist es sinnvoll, diese weiterzugeben. Dass sich Epic damit verspätet hat ist unschön, aber wohl kaum Absicht, immerhin sind die Enginelizenzen ihre Haupteinnahmequelle und die hauseigenen Spiele nur ein Bonus (ein dicker, zugegeben).
Für mich...
von Julian Dasgupta,
Epic: Ärger mit Silicon Knights
Zahlreiche Projekte werden derzeit mit der Unreal Engine 3 verwirklicht. Auch Silicon Knights (Eternal Darkness) gehört zu den Lizenznehmern. Wirklich Feuer und Flamme scheint man bei den Kanadiern allerdings nicht für die Technologie zu sein - die Mannen und Denis Dyack haben nun Epic kurzerhand verklagt. Worum geht es?
Beispielsweise habe Epic nicht die Zusage einhalten können, die Xbox 360-Version der Engine innerhalb der ersten sechs Monate des entsprechenden Devkits (September 2005) zugänglich zu machen. Erst im November 2006 habe man eine funktionierende Fassung der Technologie bekommen, allerdings ohne irgendwelche Informationen, wie man diese nun implementieren könne.
Epic sei eigenen Verpflichtungen nicht nachgekommen und habe vielmehr damit zu tun gehabt, an Unreal Tournament 3 und Gears of War zu arbeiten. So hätte man keine Hilfestellung bei Modifizierungen und Erweiterung der Engine gewährleistet und dies damit begründet, dass es sich dabei um spielespezifische, nicht engine-spezifische Features handle. Die Tatsache, dass Epic anderen Entwicklern später kostenfrei einen großen Teil des Quellcodes von Gears of War zur Verfügung gestellt habe, sei als Eingeständnis dessen zu werten.
Manche werden sich noch an die E3 2006-Demo des Spiels erinnern, die von der Presse mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurde und so einigen Unmut bei den Entwicklern erzeugt hatte. Man selbst habe keine funktionierende Technologie gehabt, CliffyB & Co. hätten hingegen Gears of War in bestem Zustand vorführen und so auch den "Best Game of Show"-Preis für sich verbuchen können. Epic habe nicht nur anderen Teams geschadet, sondern auch sich selbst einen "unfairen Vorteil" verschafft.
Im Falle der PS3 hätte Epic zudem zum wiederholten Male eine zeitliche Zusage nicht erhalten. Obwohl die finalen Devkits seit Mitte August 2006 erhältlich gewesen seien, habe man bis zum versprochenen Termin (Februar 2007) keine Engine zur Verfügung gestellt bekommen.
Das kanadische Entwicklerhaus fordert nun in der Klage, dass die Vereinbarung zwischen den beiden Firmen für null und nichtig erklärt wird. Allerdings sollte man weiterhin das Recht haben, die Engine ohne Einschränkungen zu modifizieren, ohne die Eigenentwicklungen Epic oder anderen Firmen zugänglich machen zu müssen. Zudem soll klargestellt werden, dass die Silicon Knights Engine dem kanadischen Team gehöre. Last but not least: Epic solle die Gewinne, die man mit Gears of War gemacht hätte, als Entschädigung an andere Entwickler ausschütten.
Gegenüber Gamedaily sagte SK-Chef Denis Dyack, dass man sich viel lieber auf die Produktion konzentrieren würde, Epic habe sie aber letztendlich zu diesen Schritt gezwungen. Der Anbieter sei nicht bereit gewesen, die Unzulänglichkeit des eigenen Codes und den dadurch bei anderen Teams verursachten Schaden einzugestehen. Mehr als ein Jahr habe man versucht, mit Epic zu einer Einigung zu kommen. Man hoffe allerdings immer noch darauf, eine vernünftige Geschäftslösung mit den Unreal-Machern finden zu können.
Mark Rein, Vizepräsident und Sprachrohr Epics, ließ nur verlauten, dass Vorwürfe völlig unbegründet seien und man sich diesbezüglich verteidigen werde. Aufgrund des laufenden Verfahrens wolle er sich aber nicht weiter dazu äußern.