Das Dorf stirbt an Hunger. Neustart. Das Dorf stirbt an Kälte. Neustart.
Das Dorf stirbt nicht... und das Spiel ist plötzlich langweilig.

So oder ähnlich lässt sich Banished meiner Meinung nach zusammenfassen. Ist das Spiel zu Beginn noch erfrischend fordernd, so hat man nach circa 30 Minuten und mehreren Neustarts den Dreh raus. Dann fehlt jeglicher Anspruch und merkt, wie unkomplex das Spiel eigentlich ist.

Objektiv betrachtet handelt es sich um einen Anno-Abklatsch, der einen (zu) starken Fokus auf den Spielstart legt. Sind die ersten Winter überstanden, so floriert das Dorf und es kann praktisch nichts mehr schiefgehen. Dann fehlt jedoch auch der einzige Reiz des Spiels: Das Dorf am Leben zu erhalten. Denn andere Ziele oder Spielinhalte fehlen gänzlich.

Der Umfang gleicht einer Demo anderer Spiele und wäre für 5? akzeptabel. Zu einem Preis von 15? (Herstellerwebsite -> Steamkey) ist das Gebotene jedoch deutlich zu wenig, für 20? geradezu unverschämt.

Ich spiele übrigens gerne und seit vielen Jahren Aufbaustrategiespiele und Handelssimulationen (Anno, Siedler, Fugger, Gilde, Patrizier, ...) und hatte zwar durchaus Spass an Banished - aber eben nur für ~4 Stunden. Denjenigen, die ein kurzes Spielchen für Zwischendurch suchen, kann ich Banished also empfehlen - allen Anderen dafür nicht.

Ich werde jetzt eine neue Runde starten - denn das alte Dorf floriert und es gibt dort nichts mehr für mich zu tun.