Diese Nachricht wird meine Frau leider auch nicht zum Zocken bringen
von Julian Dasgupta,
Anteil weiblicher Onlinespieler wächst
Bei den Kollegen vom Stern ist ein Interview mit Dr. Jeffrey Wimmer zu finden. Der ist Sozialwissenschaftler an der Universität Bremen und untersuchte im Rahmen einer Studie zusammen mit Thomas Quandt, Juniorprofessor an der FU Berlin, über 700 Nutzer von Onlinespielen hinsichtlich ihrer Präferenzen. Und kam zu dem Schluss: Das gängige Klischee vom jungen männlichen Konsumenten von Onlinespielen zeigt sich in der Praxis nicht unbedingt.
"Es ist das beliebteste Spiel, ein so genanntes "break-through-Game". Vor allem sehr beliebt bei Frauen. Es hat sehr viele weibliche Spieler und überhaupt einen großen Teil der Bevölkerung erst zum Onlinespielen gebracht. Rollenspiele bevorzugen 80 Prozent der Frauen, aber nur 62 Prozent der Männer. Drei Viertel der Spielerinnen sind erst ein bis drei Jahre im Netz. Männer haben eine viel längere Online-Vergangenheit. Über die Hälfte von ihnen sind schon fünf Jahre oder länger dabei."
Ein paar Stereotype konnten allerdings, zumindest in gewisser Hinsicht, validiert werden: Männliche Spieler zeigten eine stärkere Präferenz hinsichtlich Action- und Rennspielen. 60 Prozent der Jugendlichen konsumierten gern Actionspiele, bei den Erwachsenen waren es 44 Prozent. RPGs, Strategie-, Sport- und Rennspiele waren in allen Altersklassen gleichermaßen beliebt.
Vereinzelt gebe es Suchtgefahr, allerdings sei die Zeit, die man mit derartigen Titeln vor dem Rechner verbringt mit dem durchschnittlichen Fernsehkonsum vergleichbar. Eine Teilstudie über Clanspieler (Alter 16-20 Jahre) habe zudem aufgezeigt, dass ein Großteil von ihnen auch anderweitig aktiv sind, u.a. einer Sportart nachgehen.