id Software
24.06.2009 16:12, Julian Dasgupta

Von ZeniMax geschluckt

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Meldung des Tages: id Software verliert seine Unabhängigkeit. Die 1991 gegründeten Shooter-Spezialisten aus Texas wurden von ZeniMax Media geschluckt.

Dort kennt man sich bereits bestens aus in der Branche - ZeniMax besitzt Bethesda Softworks (Elder Scrolls-Serie, Fallout 3 ) und hatte vor einiger Zeit außerdem mit den ZeniMax Online Studios ein Schwesterteam gegründet, das MMO-Projekte entwickeln soll und einigen Gerüchten zufolge an einem Online-Ableger von Elder Scrolls arbeitet.

Wie das Unternehmen verlauten lässt werden alle künftigen id-Titel über Bethesda vertrieben - einzig Rage verbleibt aufgrund bereits existierender Veträge bei Electronic Arts. Doom 4 hingegen dürfte damit über ZeniMax vertrieben werden.

Id-Chef Todd Hollenshead lässt verlauten:

"Dies war eine besondere Gelegenheit sich mit einem cleveren, intelligent vorgehenden Publisher wie Bethesda Softworks zusammenzutun, wo die Interessen des Studios und des Publishers voll auf die Entwicklung und das Marketing unserer Spiele ausgerichtet ist."

Am Management und der Art und Weise, wie id Software geführt wird, soll sich vorerst nichts ändern. Sämtliche Angestellten des Studios werden übernommen. Auch John Carmack meldete sich in der Mitteilung zu Wort:

"Das versetzt id mit Blick in die Zukunft in eine viel versprechende Position. Wir können jetzt alle unsere Marken unter einem Dach weiterentwickeln, dabei auf mehrere Teams zurückgreifen und dabei gleichzeitig weiterforschen, um sie zu unterstützen. Wir werden größer und stärker werden dadurch, dass wir die besten Leute anheuern, um zukünftige Meilensteine zu produzieren. Und wenn es abgedroschen klingen mag, wenn ich sage, dass ich wegen des Deals extrem zufrieden und aufgeregt bin - ich bin es."

Zusammen mit id wandern auch die Rechte an Marken wie Wolfenstein, Quake, Commander Keen und Doom an ZeniMax. In einem Interview mit Kotaku merkt Carmack an, dass man keine Lust mehr gehabt habe, sich mit den Vertriebspartner über die Distribution und das Marketing der eigenen Titel auseinanderzusetzen. Auch habe man mehr Marken, als man selbst sinnvoll einsetzen könnte - die Zusammenarbeit mit anderen Studios sei aber "nicht so spektakulär" ausgefallen, wie man sich das vorgestellt hatte - bei Splash Damage (Enemy Territory: Quake Wars ) und Raven (Wolfenstein ) wird man sich angesichts solch warmer Worte bedanken. Bisherigen Gerüchten zufolge fußt Brink , welches von Splash Damage für Bethesda produziert wird, allerdings auf der id Tech 4-Engine.

Nach BioWare, welches vor anderthalb Jahren von EA aufgekauft wurde, begibt sich somit ein weiteres etabliertes und bis dato unabhänges Studio in die Arme eines größeren Unternehmens. Im nordamerikanischen Bereich verbleiben somit nur noch zwei Firmen, die relativ gefestigt sind und mit ihren Engines und/oder Verkaufsplattformen ein zweites Standbein haben: Epic und Valve.

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