Microsoft
09.07.2015 12:08, Jan Wöbbeking

Nokia-Abschreibung: 7.800 Stellen gestrichen

Microsoft baut sein Geschäft mit Mobiltelefonen um, wodurch 7800 Stellen gestrichen werden und 7,6 Milliarden Dollar verloren gehen - das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung in ihrer Online-Ausgabe. Im Zusammenhang mit der Übernahme von Nokias Geräte-Sparte werden demnach umgerechnet 6,9 Milliarden Dollar abgeschrieben, was den Kaufpreis bei der Übernahme im Frühjahr 2014 (3,8 Milliarden Euro) deutlich übersteigt. Dazu kämen Restrukturierungskosten von bis zu 850 Millionen Dollar. Bereist vor einem Jahr hatte der Konzern den Abbau von 18.000 Jobs angekündigt, der vor allem ehemalige Nokia-Mitarbeiter betraf - das Xbox-Geschäft ist offenbar nicht betroffen. Konzernchef Satya Nadella habe betont, dass Microsoft keine eigenständiges Mobiltelefon-Geschäft mehr betreiben wolle. Er stellte laut heute.de jedoch eine deutlich kleinere Modellpalette in Aussicht:

"Auf kurze Sicht werden wir ein effizienteres und fokussiertes Portfolio an Mobiltelefonen anbieten und die Kapazitäten behalten, um uns langfristig im Mobilitätsbereich neu zu erfinden."

Die im Frühjahr mit dem Windows-Bereich zusammengelegte Sparte hatte offenbar Ergebnisse eingefahren, die weit unter den Erwartungen lagen. Laut heute.de beherrschen Android-Geräte die Verkäufe mit einem Marktanteil von bis zu 80 Prozent. Apple erreiche nur rund 15 Prozent, ist aber hoch profitabel. Microsofts Lumia-Smartphones kämen hingegen nur auf wenige Prozent Marktanteil, obwohl die Verkäufe zuletzt zugelegt hätten. Die Übernahme sei noch vom früheren Nokia-Chef Stephen Elop eingefädelt worden, unter dem damaligen Microsoft-Chef Steve Ballmer. Sein Nachfolger Nadella setze dagegen stärker auf das Geschäft mit Online-Diensten aus der Cloud. Für heute sei eine Frage- und Antwort-Stunde für die betroffenen Mitarbeiter angesetzt, erklärt Nadella in einer öffentlich publizierten Nachricht :

„Ich nehme diese Planänderungen nicht leicht hin, weil sie das Leben von Menschen beeinflusst, die Microsoft gestaltet haben. Wir wollen unseren Team-Mitgliedern bei den Übergängen helfen.“

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