Nintendo 3DS
03.08.2011 13:50, Michael Krosta

Preissenkung: Iwata entschuldigt sich

Die Wii liegt quasi auf dem Sterbebett. Der Hoffnungsträger 3DS verkauft sich nur schleppend. Absatzprognosen mussten gesenkt werden. Und entsprechend geht es auch mit dem Aktienkurs bergab. Nach den ertragreichen Wii-Jahren sieht sich Nintendo zunehmend mit Problemen konfrontiert...und muss reagieren. So senkte das Unternehmen den Verkaufspreis des 3DS drastisch, so dass man die Hardware mittlerweile sogar subventionieren muss.

Jetzt veröffentlichte Nintendo-Präsident Saturo Iwata, der neben anderen leitenden Angestellten ebenfalls mehr oder weniger freiwillig auf einen Teil seines Gehalts verzichtet, ein Schreiben, in dem er ein wenig auf die Hintergründe der Entscheidung eingeht und sich gleichzeitig bei den Erstkäufern des Systems entschuldigt.

"Uns ist allen bewusst, dass alle von euch, die uns mit dem Kauf eines 3DS von Anfang an unterstützt haben, vielleicht betrogen fühlen und die Entscheidung [der Preissenkung, Anm. d. Redaktion] kritisieren", so Iwata, dessen Worte von Giantbomb vom Japanischen ins Englische übersetzt wurden. "Dieses bisher beispiellose Timing für eine Preissenkung ist dadurch entstanden, weil sich die Situation seit dem Start des 3DS stark verändert hat. Wir haben uns für diesen drastischen Schritt entschieden, um sicherzustellen, dass eine große Zahl an Usern den 3DS in der Zukunft weiterhin genießen kann."

Laut Gamasutra führt Iwata gegenüber Investoren außerdem die Dritthersteller und Händler an, deren Bedürfnisse eine große Rolle bei der Entscheidung gespielt haben sollen. Nur wenn sich ein System gut verkauft, springen die Hersteller an Bord. Und nur wenn es genug Spiele für ein System gibt, wird ihnen ein entsprechender Platz in den Geschäften der Händler eingeräumt.

"Software Publisher wägen gerade ab, welche Entwicklerteams an welchen Projekten arbeiten sollen, deren Ergebnisse nächstes Jahr und darüber hinaus veröffentlicht werden sollen. Es ist uns besonders wichtig, ihnen die Sorgen bezüglich der 3DS-Verkäufe zu nehmen und in der Lage zu sein, das Softwareangebot in den kommenden Jahren zu erweitern", umschreibt Iwata die Situation.

Folglich möchte man mit diesem Schritt verhindern, dass geplante Spiele vorzeitig eingestellt werden - eine Entwicklung, die sich bereits angedeutet hatte. Gleichzeitig erhofft man sich im Weihnachtsgeschäft mit einer größeren Verbreitung des Systems einen massiven Schub bei den eigenen Softwareverkäufen, wenn großte Titel wie Super Mario 3D Land und Mario Kart 7 erscheinen sollen.

Wie Adriasang berichtet, hat der Nintendo-Präsident in einer Q&A-Runde einen weiteren Grund angeführt: den Gamecube. Man habe die Lehre aus dem Misserfolg des Wii-Vorgängers gezogen, bei dem man es damals verschlafen hat, die Chance für eine Preissenkung zu nutzen. So sei man sich im gesamten Management darüber einig, dass man beim Gamecube eine Chance hatte, die man nicht nutzte.

Im Gegensatz zu damals, als es dem Unternehmen finanziell nicht so rosig ging, ist Nintendos Kriegskasse dank des Erfolgs von DS und Wii so gut gefüllt, dass sich eine Preissenkung des 3DS parallel zur Entwickung der Wii U-Konsole ermöglicht.

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