Tekken 7
18.08.2016 14:16, Jan Wöbbeking

Producer wehrt sich gegen Sexismus-Vorwürfe: leichtfertige Kritiker sollten kulturelle Unterschiede respektieren

In einem Interview mit Eurogamer.net wehrt sich der Producer von Tekken 7 (ab 19,00€ bei kaufen), Katsuhiro Harada, gegen die in seinen Augen ungerechtfertigte Kritik am Design mancher Charaktere in seinem Prügelspiel. Nachdem er Beschwerden über die angeblich sexistische Darstellung junger Frauen im Badeanzug erhalten habe, bittet er seine Kritiker, kulturelle Unterschiede zu respektieren. Des Weiteren sollte man das Design nicht leichtfertig kommentieren, ohne den Kontext zu beachten:

"Die Badeanzüge sind ein gutes Beispiel. Leute, die das Spiel nicht einmal spielen - sie hören vielleicht, dass es Badeanzüge darin gibt, und dann sagen sie: 'Woah, ihr habt da diese Mädchen in sexy Schwimmkleidung, was stimmt mit euch nicht? Ihr seid solche männlichen Chauvinisten, etc.' Was sie aber nicht wissen, ist, dass das in den Spielhallen startete und es Jahreszeiten-Specials sind, so wie man sie auch für Weihnachten, Halloween oder dergleichen produziert. Und es sind ja nicht nur die Frauen. Roboter haben sie, Kuma, Panda und die männlichen Charaktere haben Badekleidung. Es ist überhaupt nicht so, dass wir die weiblichen Charaktere sexualisieren wollen. Aber sie machen sich nicht die Mühe, sich darüber zu informieren, bevor sie es kritisieren. Daher ist das ziemlich frustrierend."

Diese Frustration schlug offenbar auch auf Twitter durch: Wie Eurogamer berichtet, ließ Harada sich dort im Juli zu einer recht flapsigen Antwort hinreißen, als er gefragt wurde, ob die Badeanzug-Inhalte auch im Westen veröffentlicht würden. Seine Antwort darauf habe kurz und bündig gelautet: "Fragt doch die SJWs eures Landes. HAHAHAHAHA." Später entschuldigte er sich bei einem weiblichen Serien-Fan, der sich über den Tweet ärgerte (und löschte den ursprünglichen Tweet):

Im weiteren Verlauf des Interviews gibt Harada zu bedenken, dass Kritiker auch kulturelle Unterschiede beachten sollten:

"Eine Sache, die vielleicht unheimlich an manchen Einwänden dieser schlecht informierten Kritiker ist, ist, dass es einen Charakter namens Ganryu gibt. Er ist ein Sumo-Wrestler. Aber jemand, der kein Sumo kennt, könnte einfach sagen: 'Da ist dieser Typ in einer Unterhose, das ist unangemessen.' Aber es ist ein wichtiger Teil der japanischen Kultur. Wenn man einfach so kritisiert, ohne das zu wissen, bewegt sich die Kritik in eine gefährliche Richtung."

Gegenüber Polygon.com erklärte Namco Bandai gestern, dass es noch keine offizielle Entscheidung dazu gebe, ob die Figuren in Badekleidung auch in die Konsolen-Fassungen für Japan und die USA gelangen. In den japanischen Spielhallen ist die Originalfassung bereits erschienen. Das Beat'em-Up soll hierzulande Anfang 2017 für PlayStation 4, Xbox One und PC erscheinen.

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