von Marcel Kleffmann,

Steam: 14-tägiges Rückgaberecht eingeführt, aber die Regelung wird beim Kauf direkt ausgehebelt

Steam (Service) von Valve Software
Steam (Service) von Valve Software - Bildquelle: Valve Software
Vor zwei Tagen wurde die Steam-Nutzungsvereinbarung mit einer Passage erweitert, die prinzipiell die Rückgabe von digitalen Gütern für Nutzer aus Ländern der Europäischen Union ermöglicht - verbunden mit einer Rückerstattung des Kaufbetrages. Das Rückgaberecht gilt 14 Tage nach dem Kauf und es müssen keine Gründe für die Rücknahme angegeben werden. Der entsprechende Titel darf jedoch weder runtergeladen noch genutzt worden sein.

In dem entsprechenden Abschnitt des Nutzungsvertrages heißt es: "Wenn Sie ein in der EU ansässiger Abonnent sind, sind sie berechtigt, einen Vertrag über die Bereitstellung digitaler Inhalte innerhalb einer Frist von vierzehn Tagen oder bis zu dem Zeitpunkt kostenfrei und ohne Angabe von Gründen zu widerrufen, in dem Valve mit ihrer ausdrücklichen Einwilligung mit der Erfüllung seiner Pflichten begonnen hat und Sie zugleich anerkannt haben, dass sie hierdurch Ihr Widerrufsrecht verlieren, je nachdem, welcher der beiden obigen Ereignisse zeitlich zuerst eintritt. Deshalb werden Sie im Zuge des Bestellvorgangs darüber informiert, wann wir mit der Vertragserfüllung beginnen, und darum gebeten, ihre ausdrückliche Einwilligung zur verbindlichen Geltung des Vertrags zu erteilen." (Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit wurde auf die GROSSBUCHSTABEN-Darstellung im Original verzichtet.)

Doch diese Rückgabe-Regelung hat - zumindest in der aktuellen Umsetzung - einen Haken, der sie völlig zunichtemacht. Und zwar widerruft man beim Kauf eines digitalen Titels sofort sein Recht auf Rückgabe innerhalb von 14 Tagen. Explizit steht dort: "Durch Klicken auf 'Kaufen' stimmen Sie zu, dass Valve Ihnen sofort den Zugang zu diesen digitalen Inhalten gewährt, ohne die vierzehntägige Widerrufsfrist abzuwarten. Sie verzichten damit ausdrücklich [sic] Ihr Widerrufsrecht."



Valve hat damit den Nutzervertrag an EU-Recht angepasst, hebelt das Rückgaberecht aber durch den expliziten Verzicht auf dieses Recht beim Kaufvorgang wieder aus. Nach dieser Regelung kann man ein Spiel also nur zurückgeben, wenn man es gar nicht kauft ... Und eigentlich wollte Valve etwas gegen den schlechten Kundenservice auf Steam unternehmen (wir berichteten).

Quelle: Steamgamer, Steam

Kommentare

Armin schrieb am
Balmung hat geschrieben:Klingt fair, dennoch werden wieder genug jammern, wetten? ;)
Wieso?
unknown_18 schrieb am
Klingt fair, dennoch werden wieder genug jammern, wetten? ;)
Hafas schrieb am
Man kann Steam-Spiele jetzt "richtig" zurückgeben.
Bedingungen:
* Der Widerrufsantrag muss innerhalb von 14 Tagen geschehen
* Das Spiel darf höchstens 2 Stunden lang gespielt worden sein
Ausnahmen:
* Wird man in dem Spiel durch VAC gebannt, kann man das Spiel nicht zurückgeben
* Filme werden nicht zurückerstattet
* Geschenke werden nicht zurückerstattet
Mehr dazu hier
AtzenMiro schrieb am
Kajetan hat geschrieben:
AtzenMiro hat geschrieben:Die Qualitätssicherung ist also sehr wohl da, trotzdem erscheint sowas wie WoD verbuggt wie Sau.
QA besteht nicht nur aus Leuten, die Fehler entdecken, sondern auch aus Leuten, die Fehler fixen. Ansonsten ist das ziemlich sinnlos :)
Wenn ein Publisher eine intensive Public Beta führt, aber dann zum Release kaum einer der bereits in der Beta angesprochenen und entdeckten Fehler gefixt wird, dann wird hier nur aus Marketinggründen eine QA-Illusion betrieben.
Du hast die Beta von WoD nicht gezockt, oder? Die absolute Mehrheit der Bugs wurde ja behoben, die Qualitätssicherung hat statt gefunden. Und trotzdem schafften es dann eine Menge Bugs in die fertige Version.
ChrisJumper hat geschrieben:Also eine Beta oder Alpha, sind für mich auch nicht direkt Qualitäts-Sicherung. :/
Das hat in meinen Augen eher etwas von Kundenumfragen und zu schauen wie ausgelastet ein System oder eine Datenbank ist bei X Zugriffen pro Minute. Aber so etwas lässt sich eigentlich auch alles Simulieren, das was sich nicht Simulieren lässt ist die Internet-Latenz, auch bei der Hardware der Kunden.
Falsch, genau dafür sind Beta-Test da, um ein Addon wie WoD auf Herz und Nieren zu prüfen, zu gucken, wie die neuen Talente funktionieren, ob das neue Klassenbalancing überhaupt Sinn ergibt, ob die neuen Bosse in den neuen Raids (HM und BRF war ja auch schon in der Beta zugänglich) so funktionieren und überhaupt machbar sind, ob die Quests gehen etc. pp.
Wenn eine Beta über mehrere Monate geht, dann wird da nicht nur sein, um die Serverauslastung zu testen, dafür sind die meisten Beta-Tests viel zu klein und nur einem geringen Publikum überhaupt zugänglich.
Was du meinst sind solche Alibi-Beta-Tests wie die zu BF, wo der Netzcode, kurz vor Release auf den Prüfstand geschickt wird, weil es ja noch was bringt so kurz vor Release.... (Achtung, das war Sarkasmus).
Nein, ich rede schon von richtigen Beta-Tests. Und ganz wichtig: ein Beta-Test ist die einzige...
CritsJumper schrieb am
Exedus, ich meinte damit nicht das du einen niedrigen IQ hast. Es ergab sich nach dem Edit eine ungünstige Konstellation. Zuvor stand da nur das mit dem gemeinsamen Nenner. Eben weil die Meinungen bei Steam sehr stark auseinander gehen und eine Argumentationskette und Wall of Text uns beiden in einer Diskussion nicht weiter gebracht hätte.
Das mit dem Blödsinn, hatte ich auch nur geschrieben weil ich mich angegriffen fühlte. Wahrscheinlich meintest du es pauschalisierend für notorische Steamkritiker und nicht für meine Person abwertend gemeint. Nach der Recherche fühlte ich mich aber dann direkt nicht mehr angesprochen.
Wenn dich das Thema dennoch Interessiert schau mal hier:
http://www.arte.tv/guide/de/049883-000/ ... hung-total
Bis nächste Woche Dienstag noch bei Arte+7. Auch wenn es weniger um Steam geht, bringt es doch diverse Gefahren aus der Digitalen Vernetzung auf den Punkt.
schrieb am