von Jan Wöbbeking,

Virtual Reality: Roomscale-Entwickler warnt kleine Teams vorm Einstieg in VR; laut Dean Hall spielen nur Exklusiv-Deals ihre Kosten ein

Virtual Reality (Hardware) von
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Wie Vice Motherboard berichtet, sorgte DayZ-Schöpfer Dean Hall kürzlich mit einem Reddit-Post über Probleme auf dem VR-Markt für Aufsehen: Nur Titel, die von den Hardware-Herstellern mit Exklusiv-Deals gefördert werden, würden überhaupt ihre Kosten einspielen, so sein Fazit. An üppige Gewinne sei in der VR-Entwicklung gar nicht erst zu denken, daher nimmt Hall diejenigen in Schutz, die sich für die Exklusivität entscheiden:

"Es ist kein Geld drin. Damit meine ich nicht 'Geld um sich einen Ferrari zu kaufen'. Ich meine 'Geld, um überhaupt das Gehalt zu zahlen." Die Leute sprechen über Entwickler, als ob sie zum Sellout geworden wären und das Geld irgendwo für eine Insel oder so verprasst hätten. In Wahrheit gehen Entwickler diese Deals ein, weil es der einzige Weg ist, ihr Spiel überhaupt zu ermöglichen."

Im Reddit-Post geht Hall auch auf die Probleme mit seinem Vive-exklusiven Strategiespiel Out of Ammo ein, welches auf Steam einen Nutzerwertungsschnitt von "sehr positiv" erhalten hat. Das Spiel setzt allerdings Roomscale voraus, was die Nutzerbasis natürlich weiter verkleinert.



Der Entwickler des Roomscale-Titels "Light Repair Team #4" für HTC Vive, Joe Radak (Eerie Bear), sieht sie Situation ähnlich. Er warnt vor allem kleine Entwickler vor dem Einstieg in die Branche. Selbst wenn man - wie er - zum Großteil als Ein-bis-zwei-Mann-Team von zu Hause aus arbeite und somit keine Bürokosten zu decken habe, käme man auf keine grünen Zweig. Sein Starttitel zur HTC Vive habe auf Steam zwar eine "Positiv"-Bewertung von den Nutzern bekommen, habe aber lediglich 2.300 Stück verkauft. Im Artikel von Vice Motherboard rechnet er im Detail durch, welche Kosten man selbst als kleiner Entwickler decken müsse, darunter auch Gebühren für die Engine, Steam, Serverkosten und Patches. Insgesamt habe sein Spiel ihm Verluste von 36.000 Dollar beschert:

"'So, for each unit sold at full price ($7.99 USD), we’re getting about $5.20 USD,' he said. 'So, with the 'wrong' budgeting [Eerie Bear needs to sell] 5,602 units [to make a profit]. With the 'correct' budgeting — 8,949 units. This is going number will be higher though, due to the fact that we have gone on sale on Steam in all sales that we could. And this also reflects that we were working from home, on personal computers'

After the big HTC Vive launch came, Light Repair Team #4 sold 2,300 units for a total of $14,000 in revenue before taxes and fees. Even if they'd managed to keep their budget unrealistically low, Radak says, Light Repair Team #4 still wouldn't have pulled a profit. Worse still, those numbers don't even figure in the additional work Eerie Bear Games put in with patches over the following months."



Ein Problem in diesem Fall war laut Vice Motherboard auch der Mangel an Werbung und Berichterstattung. Zudem wisse ein Großteil der Amerikaner auch nach dem Release der drei großen Systeme nicht wirklich etwas über VR:

"Laut einer Umfrage von Parks Associates wissen 63% der US-Bürger überhaupt nichts über die Technik oder kennen sich zumindest nicht damit aus. Lediglich sechs Prozent der Männer und 2,5 Prozent der Frauen aus der Erhebung hätten Interesse daran, sich ein VR-Headset zu kaufen."

Letztes aktuelles Video: VR-Center Zuerich

Quelle: Vice Motherboard, Reddit, Parks Associates, Steam

Kommentare

unknown_18 schrieb am
Diese 50 Millionen müssen sie aber irgendwann auch wieder zurück zahlen, das sollte ja wohl klar sein.
Investiert wird in den VR Markt überall, aber es muss eben auch am Ende genug Geld dabei rum kommen damit die Investionen am Ende auch mit Gewinn zurück gezahlt werden können. Niemand investiert Geld wenn er sich davon kein Gewinn verspricht.
unknown_18 schrieb am
@Shackal: du bist derart lernresistent, da macht es gar keinen Sinn überhaupt noch auf deinen Text einzugehen.
johndoe984149 schrieb am
Balmung hat geschrieben:Doch, bei VR schließen sie sich aus, VR ist eine vollkommen neue Erfahrung und darum muss man es auch selbst richtig ausprobieren um es verstehen zu können. VR ist keine Ergänzung. Wäre das nicht so könnte man es anders bewerben, kann man aber nicht.
Einführung der ersten TVs? Neue Erfahrung. Farbfernsehen? Ergänzung. Stereo? Ergänzung. HD? Ergänzung. 3D? Ergänzung. HDR? Ergänzung.
Richtig, der Punkt kommt auch noch dazu, VR wird Niemandem aufgezwungen. ^^
Man muss ? ....... oO
ich muss gar nichts aber mache viel,wenn es einen mehr wert gibt und dieser mehr wert ist bei VR fast 0.0 laut Test gibt es nur paar Handvoll Spiele bzw Experimente die man als Interessant betrachten könnte aber deswegen 2000E ausgeben ?
Im Spiele und Hardware Bereich habe ich den Eindruck das die Inflation 10k inzw. erreicht hat und die muss man nicht mitziehen.
Mal davon abgesehen das ich weiß was VR darstellt......
Die Anzahl der Spiele an Qualität sind viel zu gering dazu noch Hersteller gebunden um den Preis zu rechtfertigen.
an_druid schrieb am
"..Nur Titel, die von den Hardware-Herstellern mit Exklusiv-Deals gefördert werden, würden überhaupt ihre Kosten einspielen.."
Nicht wenn die Firma weis wie man Soft UND HW Herstelt oder nicht ev auch Conny zu anderen kleinen Unternehmen hat. Eine Angst, näml das die anderen das gleiche machen bevor die Firmen bzw Rechte in fester Hand sind, kann ich mir schon vorstellen.
"Klar" VR brauch auch software, das haben wir alle schon geschnallt.
schrieb am