von Marcel Kleffmann,

Aufruf zur Unterstützung der Computer- und Videospielbranche durch Spitzenverbände

Die Spitzenverbände der deutschen Computer- und Videospielbranche (BIU und G.A.M.E.) haben im Rahmen der gamescom 2013 im Beisein der Bundestagsabgeordneten Thomas Jarzombek (CDU) und Manuel Höferlin (FDP) einen Aufruf zur Unterstützung der Branche formuliert. Ziel sei es, den Fokus auf eine weitere Steigerung der Relevanz der Branche und des Standorts im Interesse der deutschen Volkswirtschaft zu lenken. Bereits heute erwirtschaftet die Branche durch Konsumentenausgaben annähernd zwei Milliarden Euro Umsatz pro Jahr.

"Die Branche am Standort Deutschland muss bei der Bewältigung der Herausforderungen im Sinne von Chancengleichheit und Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zum internationalen Wettbewerb aktiv durch politische Maßnahmen unterstützt werden."

"Wir sind sehr dankbar für die uns bislang entgegengebrachte Aufmerksamkeit durch die Politik sowie die erhaltene Förderung zum Beispiel in Gestalt des Deutschen Computerspielpreises. Wie auch Studien des Bundeswirtschafts­ministeriums belegen, ist unsere Branche ein wichtiger Player mit hohem Potenzial sowohl für die Kultur- und Kreativwirtschaft als auch für die gesamte deutsche Wirtschaft", hob Dr. Maximilian Schenk, BIU-Geschäftsführer die Rolle der Computerspielwirtschaft in Deutschland hervor.

"Der rasante Wandel der Kommunikationstechnologie bedeute dabei eine große Chance, stelle die Branche jedoch zugleich vor erhebliche Herausforderungen, um international konkurrenzfähig zu bleiben. Zur Schöpfung des an sie geknüpften Wachstumspotenzials brauche es ein stringentes, nachhaltiges und international konkurrenzfähiges Förderkonzept, das die deutsche Computerspielbranche im globalen Wettbewerb voranbringt und absichert, so die Initiatoren des Aufrufs BIU und G.A.M.E."

"Konkretes Handeln sei gefragt, denn sonst drohe Deutschland als internationaler Produktionsstandort dieser Hightech-Branche auf Jahre hinaus den Anschluss zu verlieren. Thorsten Unger, politischer Geschäftsführer des G.A.M.E., fordert daher aktives Handeln seitens der Politik: "Die nächste Bundesregierung muss uns bei der Bewältigung der uns gestellten Herausforderungen am Standort Deutschland im Sinne von Chancengleichheit und internationaler Wettbewerbsfähigkeit aktiv unterstützen."

Zum Hintergrund des Aufrufs
"Digitale Unterhaltungsmedien sind einer der am stärksten wachsenden Teilmärkte der Unterhaltungsindustrie - und das weltweit. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Pricewaterhouse Coopers (PWC) ist bis einschließlich 2016 mit einem weltweiten Anstieg des Marktvolumens für Computer- und Videospiele um 16 Milliarden US-Dollar auf rund 83 Milliarden US-Dollar zu rechnen. Insbesondere im Bereich der Online- und Browser-Games gehört die deutsche Computer- und Videospielbranche zu den weltweit führenden Ländern. Die Branche setzte allein im digitalen Unterhaltungsmarkt in der ersten Jahreshälfte 2013 etwa 752 Millionen Euro mit Computer- und Videospielen um, so das im August 2013 veröffentlichte Ergebnis einer aktuellen Erhebung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag des BIU. Die neuen Trends im Bereich der Computer- und Videospiele könnten diese Marktdaten noch weiter nach oben katapultieren: Für das Jahr 2013 prognostiziert der BIU einen Umsatz in Höhe von 1,916 Milliarden Euro - mit positiven Effekten für den deutschen Arbeitsmarkt. Schon heute arbeiten mehr als zehntausend Menschen in der Gamesbranche – von den Entwicklern und Designern über die Programmierer und Publisher bis hin zu den Händlern. Tendenz steigend. Insgesamt gibt es in Deutschland 950 Unternehmen und Institutionen in der Computer- und Videospielindustrie."

Schieflagen im internationalen Wettbewerb
"Während in Kanada, Korea, Frankreich und auch in Großbritannien Entwicklungskapazitäten mithilfe staatlicher Fördergelder aufgebaut werden, erfährt die Branche in Deutschland bislang zu wenig Unterstützung. Das produziert empfindliche Schieflagen im internationalen Wettbewerb, bremst Forschung und Entwicklung und hemmt nicht zuletzt die Weiterentwicklung einer außergewöhnlich leistungsstarken Startup-Szene. Um das Technologie- und Wirtschaftspotenzial der Branche einzulösen, muss sich Deutschland noch stärker als bislang erfolgt als Produktionsstandort aufstellen und seine Rolle als überwiegender Absatzmarkt verändern. Deutschland droht, so die zentrale Botschaft der beiden Verbände, im internationalen Vergleich als Entwicklungs- und Forschungsstandort in Sachen Computer- und Videospiele den Anschluss zu verlieren. Ein Trend, den es aus der Sicht der Branche aufzuhalten gilt. "

Innovationsmotor für viele Lebensbereiche
"Digitale Spiel sind ohne Übertreibung Hochtechnologie, die aufgrund einer stetig steigenden Konsumentenerwartung kontinuierlich weiterentwickelt wird. Modernste Gaming-Technologie kommt nicht nur in der Unterhaltung, sondern beispielsweise auch bei Diagnostik und Therapie im Gesundheitswesen, bei der Verbesserung der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, beim Lernen von Zusammenhängen, beim täglichen Sport oder bei der Visualisierung von Gebäuden zum Einsatz: Digitale Spiele sind schon heute unser ständiger Begleiter.

Die weit über die Branche hinaus gehende Bedeutung von Computer- und Videospielen ist auch Thomas Jarzombek (CDU/CSU-Bundestagsfraktion) bewusst: „Digitale Spiele nehmen eine Schlüsselrolle in der deutschen Wirtschaft ein. Denn sie verbinden kreatives Schaffen mit Hochtechnologie. So entwickelt diese Branche wie kaum eine andere Industrie innovative, international erfolgreiche Produkte – für die Unterhaltung und für viele andere Bereiche des täglichen Lebens."

"Manuel Höferlin (FDP-Bundestagsfraktion) hebt die Bedeutung von Games auch außerhalb des Unterhaltungssektors hervor: „Games sind der Innovationstreiber der Kultur- und Kreativwirtschaft. Viele junge Startup-Unternehmen haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass gerade die Computerspiele aus Deutschland hochwertige Softwaretechnologie mit spannenden Inhalten kombinieren. Ihre Konzepte und Technologien sind ein Motor für die Wirtschaft. Wir müssen die Entwicklung digitaler Spiele in Deutschland weiter vorantreiben, damit wir im internationalen Wettbewerb nicht zurückfallen. Denn die deutsche Kreativwirtschaft ist für immer mehr und gerade für junge Menschen ein interessanter Arbeitsmarkt und ein spannendes Geschäftsfeld."


Es geht um weit mehr als um Unterhaltung
"Die zentrale Aufgabe, so die einhellige Meinung der Branche, ist die Herstellung einer Chancengleichheit im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit für den deutschen Produktionsstandort von digitalen Unterhaltungsmedien. Dabei geht es den Initiatoren des Aufrufs um weit mehr als um die Entwicklung von Spielen zum Zweck der Unterhaltung in Deutschland. So weisen sie darauf hin, dass digitale Spiele unser alltägliches Leben verändern, und dies nicht nur als Unterhaltungsmedium. Daher sind der Erhalt und der Ausbau der heimischen Entwicklung ein wichtiges Ziel, um international in diesem Zukunftsmarkt nicht den Anschluss zu verlieren."

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung des G.A.M.E. Bundesverband der Computerspielindustrie e. V., BIU - Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e. V., Thomas Jarzombek (CDU/CSU-Bundestagsfraktion) und Manuel Höferlin (FDP-Bundestagsfraktion)


Kommentare

SpookyNooky schrieb am
Bambi0815 hat geschrieben:Xavier Naidoo
:Spuckrechts:
greenelve schrieb am
Bambi0815 hat geschrieben:
greenelve hat geschrieben:Buch Feuchtgebiete -> Deutsche sind zu verklemmt. :ugly:
In der Literatur hat Deutschland in der Vergangenheit enorme Größen zu bieten. In der Moderne stolpern Leute wie Moers rum. Aber letztlich ist vieles so spezifisch, dass man als Außenstehender kaum Namen kennt.
Hanz Zimmer unterhält mit seiner Musik und wenn man in Hollywood weiter schaut, entdeckt man mehr Deutsche. :/ Ebenso wird man feststellen das es in den USA massig Schrott gibt....
In der Musik kenne ich nur zwei Größen die was taugen in Deutschland. Herbert Grönemeyer und Xavier Naidoo. Und das wars dann auch schon unabhängig vom Geschmack.
Alles klar
....ach ja, Lacrimosa sind Götter. Vollkommen Unabhängig vom Geschmack, versteht sich.
Wigggenz schrieb am
Bambi0815 hat geschrieben:In der Musik kenne ich nur zwei Größen die was taugen in Deutschland. Herbert Grönemeyer und Xavier Naidoo. Und das wars dann auch schon unabhängig vom Geschmack.
Soso, das nennst du unabhängig vom Geschmack... sobald etwas härtere elektrische Gitarren fest dabei sind (da hat Deutschland einiges an Exportacts zu bieten), kann man nicht mehr als Größe gelten? Genial, wie geschmacksunabhängig du bist.
Boesor schrieb am
Bambi0815 hat geschrieben:
In der Musik kenne ich nur zwei Größen die was taugen in Deutschland. Herbert Grönemeyer und Xavier Naidoo. Und das wars dann auch schon unabhängig vom Geschmack.
Bei der Auswahl drängt sich die Frage nach deinen Kriterien auf. Was braucht man, um für dich als "Größe" zu gelten?
Bambi0815 schrieb am
greenelve hat geschrieben:Buch Feuchtgebiete -> Deutsche sind zu verklemmt. :ugly:
In der Literatur hat Deutschland in der Vergangenheit enorme Größen zu bieten. In der Moderne stolpern Leute wie Moers rum. Aber letztlich ist vieles so spezifisch, dass man als Außenstehender kaum Namen kennt.
Hanz Zimmer unterhält mit seiner Musik und wenn man in Hollywood weiter schaut, entdeckt man mehr Deutsche. :/ Ebenso wird man feststellen das es in den USA massig Schrott gibt....
In der Musik kenne ich nur zwei Größen die was taugen in Deutschland. Herbert Grönemeyer und Xavier Naidoo. Und das wars dann auch schon unabhängig vom Geschmack.
schrieb am