von Jörg Luibl,

GameStar: Offener Brief ans ZDF

Die Kollegen vom GameStar haben im Zuge der letzten Frontal21-Sendung (wir berichteten) einen offenen Brief an den Chefredakteuer des ZDF initiiert. Bisher haben dort über 16.000 Spieler unterzeichnet, um ihren Unmut gegenüber der verzerrten sowie höchst einseitigen Berichterstattung zu bekunden. Hier der Brief in voller Länge:

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Sehr geehrter Herr Brender,

ihr Magazin Frontal 21 hat in bisher zwei Beiträgen (am 9.11.2004: »Gemetzel im Kinderzimmer« sowie am 26.4.2005: »Gewalt ohne Grenzen«) über Gewalt in Computerspielen berichtet. In beiden Sendungen wurden Spiele als Gewalt erzeugend dargestellt; Gegenpositionen kamen kaum vor oder wurden durch Verkürzung der Redebeiträge oder die gezielte Auswahl von medienunerfahrenen Repräsentanten abgeschwächt.

Durch die Frontal-21-Reportagen wird billigend in Kauf genommen, dass bei Außenstehenden der Eindruck entsteht, sämtliche Käufer von PC- und Video-Spielen »ab 18« wären in der Regel gewaltbereite, potenzielle Amokläufer. So sinnvoll es ist, Erziehungsberechtigte über den Medienumgang von Kindern und Jugendlichen aufzuklären, so verletzend sind solche pauschal verurteilenden Beiträge für den einzelnen Spieler. Viele Spieler berichten bereits von Rechtfertigungszwang und sozialer Ausgrenzung in Schule und Familie, verursacht auch durch Ihre Berichterstattung.

Wir, die Unterzeichnenden, sind der Meinung, dass die Frontal-21-Berichterstattung eine bewusste, mit Absicht zugespitzte Kampagne gegen das Hobby »Elektronische Unterhaltung« ist. In dieser Form erwarten wir Berichterstattung allenfalls von der Yellow Press, keinesfalls aber von einem öffentlich-rechtlichen Medium. Von einem öffentlich-rechtlichen Sender -- immerhin unterhalten auch von unseren Gebühren -- erwarten wir ausgewogene Darstellung der Sachverhalte.

Wir fordern Sie auf, in Zukunft das Themenfeld PC- und Videospiele mit Fairness zu behandeln. Eine Unterhaltungsform, die von Millionen Deutschen friedlich genutzt wird, verdient eine differenzierte Betrachtung, keine Stammtisch-Polemik.

Die Unterzeichnenden

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Ihr wollt unterschreiben? Das geht hier!


Kommentare

Nikolaus117 schrieb am
bin zwar noch nicht 18 aber ich würde auch unter schreiben wenn ich könnte das ganze hat nichts it den soielen zu tun eine gute erziehung und Verstand reicht um in der realität zu bleiben.
Eine gute aktion von Gamestar !! wirklich sowas hat schon lange gefehlt.
myro87 schrieb am
du arschge****** hu***sohn! wo lebst du eig?!?!?
sollen wir deiner meinung jetzt so auf deinen beitrag reagiern?? lol^^
guck dir das erst ma an wen und was die da befragt haben...
ich finds schon unverschämt, die befragen 3-4 heinis, die voll keine peilung haben... das soll dann für alle gelten... sollen die mal fragen, wer potentiell die gefahr dastellt, kacke zu bauen...
das sind doch nur die, die zu \"locker\" erzogen worden sind oder ne scheiss kindheit hatten...
vllt sind dadrunter ja auch zocker, pech, kann man nix mahcen... maaaan eh
Cinergie schrieb am
Hmm, ich habe den Bericht nicht gesehen und kann mir deshalb auch kein Urteil erlauben. Aber entgegen allen unterstützenden Kommentare hier muss ich gleichwohl etwas für viele Zocker unangenehmes anfügen: Ein gewisses erhöhtes Aggressionspotential unter Gamern ist nicht zu verleugnen. Ich bin mittlerweile 30 Jahre alt und spiele seit 15 Jahren PC-Games. Gerade mit dem Aufkommen des Internets und den Online-Games ist aber nicht wegzuleugenen, dass der Umgangston untereinander, vorallem in offiziellen Spielforen, ein bedenklich tiefes Niveau erreicht haben. Der EQ (Emotionaler Quotient, nicht zu verwechseln mit IQ) ist bei vielen Spielern sehr tief, man fühlt sich immer gleich angegriffen, muss alles und jedes Posting kritisieren, richtigstellen und andere mit realtiv ordinären Ausdrucksweisen in die Pfanne hauen. Das Ganze hat auch den unschönen Effekt dass die deutsche Sprache immer mehr darunter leidet, wenn 30% eines Postings Kraftausdrücke sind vergeht mir der Spass mich durch Foren zu lesen. Und wenn es auch schon 1000x gesagt wurde: Schlussendlich ist alles eine Erziehungsfrage. Es gibt einfach zu viele Kinder/Jugendliche die werden mit brutalen Spiel- und auch Filminhalten konfrontiert, ohne dass sich die Eltern darum kümmern. Es ist sicher der falsche Ansatz die Spiel- und Filmindustrie für dieses erhöhte Aggressionspotenzial verantwortlich zu machen, das ist Symptombekämpfung. Es wird Zeit endlich wieder an das Verantwortungsgefühl der Eltern zu appellieren.
Ich finde solche einseitige Berichterstattungen wie sie offenbar gemacht wurden total falsch, aber sie haben das Thema nicht gestohlen. Bis zu einem gewissen grad ist die Spielindustrie auch selber schuld, dass sie die Zeichen der Zeit nicht erkennt. Es gibt nun mal einfach Spiele die man nicht ohne weiteres allen Jahrgängen zugänglich machen kann, da tun sich aber Publisher und viele Gamezeitschriften oft auch etwas schwer und fühlen sich immer gleich von den Behörden bevormundet. Vielleicht wäre...
EZR schrieb am
@Trinito.
Was ist an dem Text so schwer zu verstehen? Du bestätigst die Klischees, die die Medien gegenüber Rap-Fans und Spielern haben...
schrieb am