von Julian Dasgupta,

THQ: Rote Zahlen & Umbau

THQ (Unternehmen) von
THQ (Unternehmen) von
Vor zwei Tagen war bereits durchgesickert, dass THQ fünf seiner 16 Studio schließen wird, zwei weitere Teams müssen außerdem ordentlich Federn lassen. Jene Maßnahmen waren auch ein Indikator für die Geschäftsbilanz des Publishers, der heute die jüngsten Quartalszahlen (Juli, August, September) veröffentlichte.

In jenem Zeitraum nahm THQ insgesamt 164,8 Mio. Dollar ein und blieb damit unter der Marke aus dem Vorjahr, als der Umsatz 229,3 Mio. Dollar betrug. Gleichzeitig musste man aber einen Verlust von 115,3 Mio. Dollar hinnehmen. Am Ende des gleichen Quartals des Vorjahres hatte zwar ebenfalls ein Minus gestanden - das aber war mit sieben Mio. Dollar deutlich niedriger ausgefallen.

Saints Row 2 sei innerhalb der ersten zwei Wochen nach dem Verkaufsstart weltweit über zwei Mio. Mal an den Handel ausgeliefert worden, zudem habe man mit de Blob (Durchschnittswertung über 80 Prozent basierend auf Metacritic) eine neue Marke etablieren können, so das Unternehmen. Mit WALL-E habe es aber auch einen Titel gegeben, der die Verkaufserwartungen nicht erfüllen konnte.

THQ kündigte angesichts dieser Bilanz einen umfassenden Umbau an: Man werde weniger, dafür aber qualitativ hochwertigere Spiele produzieren. Im Rahmen der bereits erwähnten Studioschließungen werden ungefähr 250 Leute das Unternehmen verlassen müssen - das sind ca. 17 Prozent der Entwickler, die derzeit beim Publisher in Lohn und Brot stehen. THQ habe mehrere, bisher noch nicht angekündigte Projekte auf Eis gelegt.

Im kommenden Geschäftsjahr möchte man insgesamt 100 Mio. Dollar weniger im Entwicklungsbereich ausgeben. Insgesamt werde man dadurch um ca. 30 Mio. Dollar unter den Investitionen bleiben, die im laufenden Geschäftsjahr getätigt werden. Auch soll es Einsparungen von 20 Mio. Dollar pro Jahr in Sparten wie Marketing und Sales geben.

Jene Qualitätsoffensive wird wohl auch als Erklärung für die nun bestätigte Verschiebung einiger Spiele herhalten dürfen: THQ ließ verlauten, dass die eigentlich für das aktuelle Geschäftsjahr vorgesehenen Titel Darksiders: Wrath of War und Red Faction: Guerilla erst im kommenden Geschäftsjahr (1. April 2009 bis 31. März 2010) erscheinen werden.

Dementsprechend korrigierte das Unternehmen die Umsatzerwartungen für das aktuelle Fiskaljahr nach unten: War man einst von Einnahmen im Bereich von im Bereich von 1,175 bis 1,2 Mrd. Dollar ausgegangen, so sind es nun 875 bis 900 Mio. Dollar. Im laufenden Quartal könnte THQ der jüngsten Prognose zufolge wieder schwarze Zahlen an, für das volle Geschäftsjahr hofft man immerhin auf einen Breakeven.
Quelle: Pressemitteilung

Kommentare

Sevulon schrieb am
j-d-s hat geschrieben:Saints Row 2 meinte man ja nicht für PC rausbringen zu müssen. Selber schuld.
Ich habe nämlich im Forum von Volition nachgesehen, dort sagen die Devs, die PC-Version sei fertig, und man wisse nicht, wieso THQ diese nicht veröffentliche.
Das VÖ-Datum für die PC-Version ist März 09. Also ganz locker bleiben..
Darkwhite schrieb am
Weniger aber besser heißt von Marketing zu Deutsch übersetzt: Weniger Kosten durch geringere Entwicklung und bessere Einnahmen durch höheren Absatz. Also mehr Casual und weniger Innovation? Freut euch nicht zu früh!
j-d-s schrieb am
Saints Row 2 meinte man ja nicht für PC rausbringen zu müssen. Selber schuld.
Ich habe nämlich im Forum von Volition nachgesehen, dort sagen die Devs, die PC-Version sei fertig, und man wisse nicht, wieso THQ diese nicht veröffentliche.
Kajetan schrieb am
TNT.Achtung! hat geschrieben:
Coldbasher hat geschrieben:Der Beste Schritt meines Erachtens.Weniger,aber dafür bessere Spiele.Das braucht die Welt!!
nein die welt braucht mehr spiele, damit auch die guten produziert werden und nicht nur die schlechten.
Das ist richtig. Denn Spiele werden nicht automatisch besser, wenn weniger gemacht werden. Denn der Anteil von "Grütze" bleibt immer gleich.
Sturgeons Law: 90% von allem ist Mist! :)
TNT.Achtung! schrieb am
Coldbasher hat geschrieben:Der Beste Schritt meines Erachtens.Weniger,aber dafür bessere Spiele.Das braucht die Welt!!
nein die welt braucht mehr spiele, damit auch die guten produziert werden und nicht nur die schlechten.
die finanzkrise scheint die spieleindustrie aber ziemlich erwischt zu haben. hoffentlich kann obama uns alle retten!
schrieb am