von Jan Wöbbeking,

Samsung Gear VR: Virtual-Reality-Brille vorgestellt

Samsung Gear VR (Hardware) von Samsung
Samsung Gear VR (Hardware) von Samsung - Bildquelle: Samsung
Samsung hat im Rahmen der Internationalen Funkausstellung in Berlin seine Virtual-Reality-Brille vorgestellt. Beim Samsung Gear VR handelt es sich im Gegensatz zu Oculus Rift oder Morpheus nicht um eine vollwertige Brille - stattdessen wird das Galaxy Note 4 (ein Hybrid aus Smartphone und Tablet) in die Front des Geräts geklemmt, welches dort per Micro-USB angeschlossen wird und als Bildschirm dient.

Die Hardware baut daher ganz auf das Android-Betriebssystem auf dem Handy, auch die Stromversorgung kommt vom Mobiltelefon. Damit man während des Spiels einen Blick auf die reale Umwelt werfen kann, ist in der Front eine Kamera verbaut, welche die Umgebung mit 60 Bildern pro Sekunde erfasst. Der Blickwinkel des Bildschirms beträgt 96 Grad. Das Gerät soll noch in diesem Jahr online und bei Mobilfunkanbietern veröffentlicht werden. Bei der geplanten "Innovator Edition" handelt es sich allerdings um eine Version, welche sich eher an Entwickler als an Endkunden richtet - ähnlich wie bei den Entwickler-Kits zu Oculus Rift.

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)

Das Headset wird in Kooperation mit Oculus VR entwickelt, welche auf ihrem Blog genauer auf die Hintergründe eingehen: Die Konstrukteure der Oculus Rift steuerten Knowhow aus ihren mittlerweile langjährigen Experimenten bei und werden im Gegenzug von Samsung mit den begehrten OLED-Displays des Unternehmens beliefert. Im zweiten Entwickler-Kit der Oculus Rift ist z.B. der gleiche Bildschirm wie im Galaxy Note 3 verbaut. John Carmack erklärt auf dem Oculus-Blog Folgendes zur Leistungsfähigkeit des genutzten "Phablets":

"Wir haben derzeit nicht die rohe PS-Stärke eines High-End-Spiele-PCs, aber es gibt Faktoren, die diesen Nachteil kompensieren und es zu einem sehr interessanten Kompromiss machen. Viele Entwickler werden auf der Plattform aufblühen, vor allem, weil sie sich mit der hohen Geschwindigkeit einer mobilen Umgebung entwickeln wird".

Da das Note 4 eine üppige Auflösung von 2560 × 1440 Pixel besitzt, übertrumpft das Gear VR das zweite Entwickler-Kit des Oculus Rift in diesem Punkt. Hier weitere technische Daten von der offiziellen Website:

- Sichtfeld der Linsen: 96 Grad
- Sensor: Beschleunigungssensor, Gyrometer, Magnetischer Sensor, Lagesensor
- Latenz von der Bewegung bis zum Bild: < 20ms
- Fokus-Einstellung: Unterstützt Kurz- und Weitsichtigkeit
- Unterstützter Pupillenabstand: 55 ~ 71 mm
- Eingabemöglichkeiten: Touch-Pad, Back-Button, Volume-Key
- Verbindung: MicroUSB-1.1-Verbindung zum Galaxy Note 4
- Maße (Headset): 198(W) x 116(L) x 90(H)mm
- Enthalten: Micro-SD-Karte (16GB), eine Auswahl von 360-Grad-Videos und 3D-Film-Trailern von großen Studios (unter anderem ein begehbares Labor aus Avengers: Age of Ultron und ähnliche Inhalte zu Pacific Rim)


Als Spiele sind Titel wie Protocol Zero (ein Schleichspiel von Entwickler DENA mit Nacht- und Wärmesicht-Spielereien), Gunner von nDreams oder Romans 360 von Side-Kick Games angekündigt. Hier ein Blick auf Gunner...



...sowie auf Romans 360:

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)





Ebenfalls geplant sind das Cyberpunk-Strategiespiel Darknet sowie das Horrorspiel Dreadhalls, welches Roguelikes und Dungeon-Crawler als Inspirationsquelle nutzt:

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)

Screenshot - Samsung Gear VR (Android)





Laut einem Tweet von Publizist Nick Chester (via Polygon) arbeitet auch Rockband-Erfinder Harmonix an "Software" für die VR-Brille. Worum genau es geht, wollte Harmonix-Mitarbeiter Dawn Rivers offenbar nicht verraten, sie twitterte ihrerseits lediglich "Oh Mann! Ich kann es kaum erwarten, dass ihr mein verrücktes Projekt seht, an dem ich bei Harmonix für Samsungs Gear VR arbeite!".

Auch Entwickler Ghost Machine VR hat angekündigt, für das Gerät entwickeln zu wollen - momentan ist dort z.B. MotorSport Revolution für Oculus VR in Arbeit, hier ein Video aus der Rift-Fassung:



Die von Oculus VR entwickelte Software für Samsungs Gear VR zeigt, dass auch Filme offenbar eine wichtige Rolle spielen sollen. Auf dem Oculus Rift könnten die darauf zugeschnittenen Dienste daher ähnlich aufgebaut sein wie momentan auf dem Gear VR. Nach momentanem Stand werden in dem Programm folgende Dienste angeboten:

- Oculus Home ist ein einfaches Interface, um sich mit dem Oculus-Store zu verbinden, dort in VR-Angeboten zu stöbern und sie zu starten.
- Oculus Cinema ist ein virtuelles Kino, in dem man 2D- und 3D-Filme in einer Reihe von Kino-Hintergründen abspielen kann.
- Oculus 360 Videos und Oculus 360 Photos können Panorama-Inhalte abspielen.



Quelle: Samsung, Oculus VR

Kommentare

Tonkra04 schrieb am
VokuhilaChildLover hat geschrieben:Hey, das ist Ja mal ne tolle Erfindung...Da kann ich mir auch mein Handy ganz dicht vors Gesicht halten :D

achtung könnte nach gewisser zeit gehirntumore auslösen, durch die handystrahlung ;)
unknown_18 schrieb am
Kibato hat geschrieben:
abcde12345 hat geschrieben:Oh Gott ich hoffe dieses Pseudo-Interesse schwillt schnell ab und die Leute suchen sich eine andere Profession. Es ist doch wie mit dem 3D-Fernseher. Keiner braucht oder will sowas. Es ist ein nettes Gimmick. Ok. Aber langfristig wird sich niemand damit beschäftigen, es ist schlichtweg zu umständlich für Gamer.
Na hoffentlich gehen nicht zu viele Firmen an diesem Geschäftskonzept pleite. Wenigstens wird es der Forschung weiterhelfen, immerhin etwas.
Die meisten Leute sind doch nur wegen Sword Art Online gehypt :D
Ja, die passende blödsinnige Argumentation als Antwort auf einen genauso beschränkten Post. ;)
In dem VR Forum, das in meiner Sig verlinkt ist, sind sehr viele 40+, ich bezweifle doch stark, dass die sich wegen Sword Art Online dafür interessieren. Das MMO wurde dort kaum erwähnt. Natürlich sind dort auch ein paar jüngere angemeldet, die sich auch dafür interessieren, aber die sind klar in der Unterzahl.
sphinx2k schrieb am
nawarI hat geschrieben:mal ne ganz dumme Frage:
wie sollen denn die Eingabemöglichkeiten beim Spielen aussehen?
Ich gehe stark davon aus das es über irgend ein externes über Bluetooth angeschlossenes Eingabegerät funktioniert.
nawarI schrieb am
mal ne ganz dumme Frage:
wie sollen denn die Eingabemöglichkeiten beim Spielen aussehen?
Das Touchpad fällt schonmal weg. Muss ich an der Seite oder der Rückseite dann die Tasten drücken? Es wäre auf Dauer anstrengend die Hände ständig auf Kopfhöhe halten zu müssen.
Oder hat man dann nochmal ein zusätzlcihes Eingabegerät, das man in der Hand hält?
(Bei den Geräten, die an PS4 und PC gekoppelt sind, stellt sich diese Frage natürlich nicht, aber dies scheint ja als selbstständiges Gerät konzipiert zu sein. Im Bericht konnte ich nix dazu finden)
Kibato schrieb am
abcde12345 hat geschrieben:Oh Gott ich hoffe dieses Pseudo-Interesse schwillt schnell ab und die Leute suchen sich eine andere Profession. Es ist doch wie mit dem 3D-Fernseher. Keiner braucht oder will sowas. Es ist ein nettes Gimmick. Ok. Aber langfristig wird sich niemand damit beschäftigen, es ist schlichtweg zu umständlich für Gamer.
Na hoffentlich gehen nicht zu viele Firmen an diesem Geschäftskonzept pleite. Wenigstens wird es der Forschung weiterhelfen, immerhin etwas.
Die meisten Leute sind doch nur wegen Sword Art Online gehypt :D
schrieb am