von Marcel Kleffmann,

Microsoft: Hololens soll die Fehler von Kinect nicht wiederholen und erst veröffentlicht werden, wenn es genug Nutzungsmöglichkeiten gibt

Microsoft (Unternehmen) von Microsoft
Microsoft (Unternehmen) von Microsoft - Bildquelle: Microsoft
Microsoft hat offenbar aus den Fehlern beim Verkaufsstart von Kinect gelernt und möchte Hololens erst dann veröffentlichen, wenn es mehr als ausreichend Anwendungen und Nutzungsmöglichkeiten für das Augmented-Reality-Headset gibt (Recode via GameSpot). Alex Kipman (HoloLens-Erfinder) demonstrierte die technischen Möglichkeiten auf der TED Conference und verwandelte die Bühne in einen Wald, den Mond und den Mars (natürlich aus seiner Sichtweise). Im Anschluss telefonierte er holographisch mit einem anderen "Astronauten", der mehr als ein Wohnblock entfernt war. Auf einen Zeitraum zur Veröffentlichung wollte er sich hingegen nicht festlegen. "Normale Leute" sollen es erst kaufen können, wenn die Welt dafür bereit ist und das könnte früher oder (viel) später sein, meinte Kipman.

Er führte weiter aus, dass die frühe Veröffentlichung von Kinect keine angenehme Erfahrung war. Abgesehen davon, dass sie zehn Mio. Exemplare in 60 Tagen verkauft hätten, war Kinect noch nicht bereit für die Markteinführung und die anfängliche Begeisterung für das Gerät nahm ab, weil es an Software und Technologien fehlte. Diesen Fehler möchte er mit Hololens nicht wiederholen. Das AR-Headset soll erst dann veröffentlicht werden, wenn die Leute vom Nutzen überzeugt seien. Kipman: "Wenn ein Konsument es [Hololens] heute kaufen würde, könnten sie zwölf Dinge damit machen. Und sie würden sagen: 'Cool, ich habe ein 3.000-Dollar-Produkt [Preis für das Development Kit] gekauft, das zwölf Dinge machen kann und jetzt fängt es Staub.'"

Quelle: Recode via GameSpot

Kommentare

CARL1992 schrieb am
das ist nen devkit das ist dir klar oder ?
bis zum endprodukt dauerts noch bisschen länger und das was du gesehen hast wurde von einer kamera aufgezeichnet die ebenen genau diese Hologramme auch darstellen kann
GrinderFX schrieb am
Schlimmer ist die Lügerei von MS.
Denn das Sichtfeld ist winzig und bei weitem nicht so wie sie es in all den Videos darstellen und somit grenzt es an Betrug.
Sollte die Werbung bei Release tatsächlich immer noch 170 Grad vortäuschen und dann aber nur 45 Grad liefern, wird das Produkt so was von untergehen.
johndoe1730081 schrieb am
Ist die Technik denn überhaupt schon soweit, dass die Augmentierten Bildobjekte stabil relativ zu den Bewegungen des Nutzers sind?
Für mein Verständnis müsste die Brille extrem schnell sein, um das zu ermöglichen.
NewRaven schrieb am
Es gibt ja das Dev-Kit... das kostet zwar aktuell $3000, aber wer Interesse hat, kann dafür entwickeln. Mit "wird nicht verfügbar sein" meint er die breite Verfügbarkeit für Endkunden - und das macht ja auch irgendwo Sinn. Das Konzept sieht also in Microsofts Köpfen wohl so aus:
- Hololens wird weiter entwickelt
- Entwickler sehen es, informieren sich über die Möglichkeiten, haben eine Idee selbige zu nutzen, ordern das Dev-Kit
- Entwickler entwickeln ihren Kram und zeigen Endkunden, was sie Tolles mit Hololens erschaffen haben
- Kunden sehen den ganzen heißen Schei* und fordern von MS das sie das endlich auch bekommen
- MS veröffentlich Hololens für den Endkunden und es gibt schon gaaaaanz viel Software
In der Praxis scheitert das halt daran, dass kein Entwickler ins Blaue für irgendeine Hardware entwickeln wird, deren breite Verfügbarkeit erst zu einem noch gänzlich unbekannten Datum erfolgen wird. Kostet ja auch ein bisschen Geld, sowas. Bestenfalls wird man es dann eher "nebenbei" supporten, aber primär klassisch entwickeln. Und das Ergebnis ist dann das Gleiche wie bei Kinect: etwas was eine spezielle Hardware unterstützt ist qualitativ halt etwas völlig anderes als etwas, dass speziell für diese Hardware konzipiert und entwickelt wurde. Die ersten Hololens-Anwendungen wird man also vermutlich wieder ziemlich in die Tonne treten können.
Dr. Fritte schrieb am
Warum verstehe nur ich das nicht, was er hier will? :D
10 Millionen Exemplare in 60 Tagen verkauft und "diesen Fehler" will er nicht wiederholen?
Nein, mein Guter. Der Fehler war nicht Kinect zu releasen, sondern einfach keine Software nachzuschieben und zu hoffen dass die Third-Party diese Arbeit übernimmt.
Bei 10 Millionen Nutzern innerhalb von 2 Monaten muss ich als weltführender Softwarekonzern die Zeichen (also das Interesse und den Bedarf) erkannt haben und auch schnell Nachschub liefern.
Wenn er die gleiche Denklogik bei AR/VR ansetzt, also dass die Third-Party erst einmal 500.000 Programme erstellen soll, kann dieses Projekt gleich schon beerdigt werden - gerade dann, wenn die Programme schon geschrieben werden sollen, obwohl es die Hardware gar nicht zum kaufen gibt. :roll:
schrieb am