von Julian Dasgupta,

The Secret World: "Hätten kommerzieller denken sollen"

Secret World Legends (Rollenspiel) von Electronic Arts
Secret World Legends (Rollenspiel) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
Das im Frühsommer veröffentlichte The Secret World (TSW) hat sich knapp 200.000 Mal verkauft und ist damit unter den Erwartungen Funcoms geblieben. Der Hersteller reagierte mit einer heftigen Kürzungswelle, die fast die Hälfte der Belegschaft betraf. Dazu gehörten auch Teile des Oslo-Studios, darunter Martin Bruusgard.

Im Gespräch mit PA Report blickte der Mann, der der Lead-Designer des MMORPGs und über sieben Jahre bei Funcom tätig gewesen ist, zurück auf das Projekt und zieht ein Fazit. Während der Beta sei das Team eigentlich sehr zuversichtlich gewesen. Etwa eine Mio. Nutzer hatten insgesamt teilgenommen - 80 Prozent davon hätten TSW laut Umfragen als gut oder großartig eingestuft. Funcom habe das Gefühl gehabt, dass man sich auf dem richtigen Weg befindet.

Rückblickend habe man den Leuten vielleicht zu viel Neues zugemutet und hätte stattdessen auf etwas vertrautere und bewährtere Konzepte setzen sollen, sinniert der Mann, der der Spielebranche den Rücken gekehrt hat und im Bereich "Web-Lösungen" in Lohn und Brot steht: "Keine Klassen, keine Levels, andersartige Waffen, und man hat diese Skills. Ja, es gibt Quests, aber manche davon sind seltsam, weil man da Dinge im Browser nachschlagen muss, um die Lösung zu kriegen... es ist alles vertraut, hat aber einen Twist, und ich glaube, wir hätten nicht so viele Dinge gleichzeitig Zeit verändern sollen.

Ich muss betonen, dass ich das Spiel wirklich so mag, wie es jetzt ist, aber wenn ich darüber nachdenke, wie man ein Spiel kommerziell erfolgreicher machen kann, dann denke ich, dass wir kommerzieller hätten sein müssen. Das meine ich damit, wenn ich sage, wir hätten nicht so viel anders machen sollen, wie wir das gemacht haben."

Er schäme sich fast, es zu sagen, aber es hätte TSW wohl geholfen, wenn es tatsächlich so etwas wie Stufen gäbe. Das Spiel hätte sich dann vertrauter angefühlt hinsichtlich des Erfassens des eigenen Fortschritts und der eigenen Stärke. Die Spieler seien etwas verloren gewesen, da sie nie eine konkrete Zahl hatten, über die sie wussten, wie mächtig sie sind.

Auch hinsichtlich des Marketings hätte sich Funcom mehr bemühen können, damit das Spiel im Vorfeld des Stapellaufs bekannter gewesen wäre. Last but not least: TSW sei in einem schwierigen Umfeld veröffentlicht worden, so Bruusgard mit Verweis auf Star Wars: The Old Republic, TERA und Guild Wars 2.

Nach dem Launch habe er eine Auszeit genommen. In Krisenfällen hätte ihn Funcom telefonisch erreichen können - ein Anruf sei aber nie erfolgt. Nach seiner Rückkehr habe er ein mulmiges Gefühl gehabt. Der Hersteller habe selbst intern keine konkreten Spieler- bzw. Absatzzahlen genannt, aber aufgrund der Häufigkeit bestimmter Meetings und der involvierten Personen habe man ahnen können, dass es Probleme gibt und Entlassungen anstehen.


Kommentare

Scorcher24_ schrieb am
Lord Helmchen hat geschrieben:
Sarkasmus hat geschrieben:
Anla'Shok hat geschrieben:Deine Kritikpunkte treffen auch auf p2P mmos zu.
Gut möglich, ich hab die WoW Quest nie als purer Grind empfunden vllt lag es daran das sie besser Verpackt sind und die Atmosphäre einfach gestimmt hat.
Ich finde aber schon, das WoW mit allen F2P MMOs den Bodenaufwischt.
ediT: und nein bei WoW haben sich die Quest nicht alle 3 Minuten wiederholt ;)
Außerdem bekomme ich für 13 Euro im Monat das GANZE Spiel zur verfügung gestellt. Ich darf alles bereisen, alles sehen, alles nutzen. Einen ganzen Monat lang für lächerliche 13 Euro. Ein Kinobesuch kostet heute schon 12 Euro, also meckert nicht über lächerliche 5 Cent am Tag, die das Spiel grad mal kostet!
Ich spiele lieber Abospiele, weil ich weiß was ich da fürs Geld kriege. Es gibt keinen Druck wie bei F2P, das man sich dies und das kaufen muss, nur um irgendwie dazu zu gehören. Wenn ich schon ein Spiel gegen Geld spiele, dann will ich auch alles nutzen dürfen. Was z.B. bei APB Reloaded nicht der Fall ist, dort kann man zwar 13 Euro im Monat zahlen und nennt sich "Premium Member", aber dafür darf man immer noch nicht alles im Spiel nutzen. Heißt ich darf keine neuen Autoteile nutzen, keine neuen Waffen, keine neuen Skins usw. Muss ich alles nochmal extra kaufen pro Charakter vorallem. Und da kosten mal locker dämliche Tuningteile fürs Auto um die 20 Euro. Klar, ist nur optisch, aber für mich zählen sogar optische Dinge zum Spiel. Da ich nunmal ein Spiel gerne in vollen Zügen genieße und bei MMOs viel Wert auf Rollenspiel lege, liegen mir auch gut aussehende Rüstungen. Und die bekomme ich bei einem Abomodell wie in WoW, SWTOR oder HDRO sofort ohne zusätzliche Kosten. Und darf sie für immer und ewig nutzen, solang ich halt monatlich bezahle. Außer bei HDRO, das F2P Abomodell ist bis jetzt das beste was ich sah. Man darf sich jederzeit kostenlos einloggen und das Spiel spielen, heißt also durch die Städte ziehen, Musik in Kneipen machen usw....
SSBPummeluff schrieb am
Du meinst wohl eher Rüstungsskins, mehr sind es nicht.
SectionOne schrieb am
anigunner hat geschrieben:
SectionOne hat geschrieben: GW2 nutzt ein Hypridmodell aus B2P und Cashshop! Wie ich weiter vorne schon sagte, die Zukunft wird wohl bei Hypriden und F2P MMOs liegen!

GW2 ist ein Vollpreistitel ohne Abogebühren. Nichts Free to Play. Man kann es nicht kostenlos herunterladen. Bisher war das GW-Model darauf aus mittels Erweiterungen weiterfinanziert zu werden, der Shop kam erst später dazu. In wie weit der Shop beim zweiten Teil ausgebaut werden soll, da ist noch ein Fragezeichen dran. Im Moment ist die Auswahl eher übersichtlich, und meines achtens nicht wirklich brauchbar. Sieht man von den Charakterslots bzw. Bankerweiterung ab.
Nichts anderes habe ich doch geschrieben! Das ändert aber nichts daran das es ein Hypridmodell ist! Und wo der Weg des Cashshops hinführt ist schon jetzt an den vorhanden (aber häßlichen) Rüstungen abzusehen!
anigunner schrieb am
SectionOne hat geschrieben: GW2 nutzt ein Hypridmodell aus B2P und Cashshop! Wie ich weiter vorne schon sagte, die Zukunft wird wohl bei Hypriden und F2P MMOs liegen!

GW2 ist ein Vollpreistitel ohne Abogebühren. Nichts Free to Play. Man kann es nicht kostenlos herunterladen. Bisher war das GW-Model darauf aus mittels Erweiterungen weiterfinanziert zu werden, der Shop kam erst später dazu. In wie weit der Shop beim zweiten Teil ausgebaut werden soll, da ist noch ein Fragezeichen dran. Im Moment ist die Auswahl eher übersichtlich, und meines achtens nicht wirklich brauchbar. Sieht man von den Charakterslots bzw. Bankerweiterung ab.
SSBPummeluff schrieb am
@ Lord Helmchen
DU vergisst scheinbar dass man nicht nur 13? zahlt für P2P MMos. Man muss das SPiel vorher kaufen, und schon ist es deutlich teurer. Aber wenn es dir gefällt soviel zu zahlen sollte vielleicht ab sofort jedes Spiel monatlich kosten? Ich meine, die Entwickler sind ja schon so nett und hinterlassen uns eine Welt, das muss man doch ordentlich honorieren.
schrieb am