Wie per Countdown angedeutet ließ Valve
heute eine dritte Ankündigung folgen - und bei der handelt es sich - wie von vielen spekuliert - um ein Eingabegerät.
Optisch setzt sich der "Steam Controller" gleich mal von anderen Kollegen seiner Geräteklasse dadurch ab, dass er keine Sticks oder ein Steuerkreuz hat, sondern auf zwei Trackpads setzt. Das Studio erläutert:
"Durch Bewegungen mit den Daumen kann der Spieler die Touchpads, die mit hochauflösender Steuerung versehen sind, betätigen. Außerdem sind diese klickbar und die gesamte Oberfläche kann somit auch als Taste benutzt werden. Die Touchpads verbessern die Genauigkeit der Eingaben im Vergleich zu traditionellen Controllern immens. Steam Nutzer, die an Eingaben in Verbindung mit PCs gewohnt sind, werden es bestimmt schätzen, dass die Auflösung des Steam Controllers der einer Desktop-Maus sehr nahe kommt."
Laut Angaben der Entwickler wird der komplette Steam-Katalog den Controller von Haus aus unterstützen: Älteren Spielen ohne native Unterstützung wird nämlich quasi vorgegaukelt, Maus und Tastatur würden verwendet. So sollen sich auch Strategiespiele bequem auf der Couch spielen lassen.
Auf einen klassischen Rumble-Motor verzichtet Valve beim Steam Controller. Stattdessen setzt man auf den folgenden Ansatz für haptisches Feedback:
"Im Steam Controller wurde eine neue Generation von super-präzisen, dual-linearen Aktuatoren zum haptischen Feedback eingebaut. Diese kleinen, starken, gewichteten Elektromagneten sind jeweils mit den Touchpads verbunden. Sie sind in der Lage eine breite Facette an Kraft und Vibration wiederzugeben. und erlauben präzise Kontrolle zu Frequenz, Amplitude und Bewegungsrichtung."
In der Mitte des Controllers ist ein kleiner Touchscreen, der wie die Trackpads oder das Touchpad auf dem Dualshock 4 ebenfalls geklickt werden kann. Der Bildschirm kann für allerlei Funktionen verwendet werden, z.B. das Darstellen von Knöpfen, die nicht physisch auf dem Gamepad vorhanden sind.
"Um dabei zu vermeiden, dass die Aufmerksamkeit der Spieler zwischen dem eigentlichen Hauptbildschirm und dem Steam Controller gespaltet wird, wird eine wohlbekannte Funktion von Steam hierzu integriert. Sobald ein Spieler die Berührungsfläche des Steam Controllers nutzt, wird dessen Anzeige auch beim eigentlichen Spiel eingeblendet, sodass der Spieler hierbei nichts vom Spielgeschehen verpassen muss, ganz so wie es sein sollte."
Zusätzlich weist der Controller 16 Knöpfe auf, die symmetrisch gelagert sind und per Software einfach gespiegelt werden können je nach Rechts- oder Linkshänderbedarf.
Die Knöpfe können natürlich konfiguriert werden, für Spiele lassen sich bestimmte Einstellungen speichern. Ein Beispiel zeigt, wie die Belegung bei
Portal 2 aussehen könnte.
Valve betont, das Gerät sei offen gestaltet worden:
"Der Steam Controller wurde von Grund auf 'hackbar' gestaltet. Die Beitragenden zur Steam Community und zum Workshop bieten unglaublich wertvolle Zusätze zu den Softwareprodukten auf Steam, und wir glauben, dass sie ebenso bedeutsam zum Entwicklungsprozess des Steam Controllers beitragen können. Wir planen, hierzu Werkzeuge verfügbar zu machen, die es unseren Nutzern ermöglichen wird, bei allen Aspekten in der Praxis teilzunehmen, von der industriellen Formgebung bis hin zur Elektromechanik. Wir freuen uns auf Ihre Ideen."
Das Gamepad wird zusammen mit den 300 Prototypen ausgeliefert, die Valve noch in diesem Jahr verschicken will. Jene frühe Version hat aber noch keinen Touchscreen und wird außerdem noch per USB-Kabel mit dem PC verbunden. Entwickler sollen zur gleichen Zeit entsprechende Softwareschnittstellen serviert bekommen, um die Hardware direkt in ihren Spielen unterstützen zu können. Der Steam Controller soll sich natürlich auch für alle anderen Spiele - also nicht nur auf Steam - nutzen lassen.
Am Montag hatte Valve mit SteamOS ein auf Linux fußendes, für Steam optimiertes Betriebssystem vorgestellt, welches für die Nutzung im Wohnzimmer optimiert wurde und sich auf beliebigen PCs installieren lassen wird und von anderen Herstellern kostenlos lizenziert werden kann.
Am Mittwoch folgte dann die Ankündigung der "Steam Machines", die im nächsten Jahr veröffentlicht werden sollen. Valve selbst hat eine eigene Version am Start, die genügend Performance bieten und erweiterbar sein soll. Einen ersten Betatest soll es noch in diesem Jahr geben.