Alien auf Abwegen
Der Außerirdische Cryptosporidium-137 ist ein Alien, wie es im Buche
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Viel Feind, viel Ehr: Glücklicherweise verfügt das miesepetrige Alien über ein gewaltiges Waffenarsenal! |
steht: hochintelligent, übellaunig und cholerisch. Und er hat auch allen Grund dazu: Sein Bruder Cryptosporidium-136 wurde in der Nähe von Roswell abgeschossen, der zum Klonen (und damit verbundenem unsterblichen Leben) verwendete DNA-Vorrat seines Planeten neigt sich dem Ende und Crypto muss wider Willen auf die Erde, um den von Affen abstammenden Kohlenstoff-Formen DNA zu entziehen und so ganz nebenbei seinen Bruder zu finden. Ach ja: dabei darf natürlich kein Stein auf dem anderen bleiben.
Soweit die Ausgangssituation für das neue Abenteuer der findigen Köpfe von Pandemic. Und wie viele andere Titel des renommierten Studios (z.B. Mercenaries, Battlezone, Full Spectrum Warrior) spielt auch Destroy All Humans mit bekannten Versatzstücken, die in diesem Fall in erster Linie aus dem Bereich der Third-Person-Action kommen, reichert diese aber mit ein paar neuen Ideen an.
Das bedeutet für euch, dass ihr mit dem übellaunigen Crypto durch die ansprechend großen Gebiete zieht und allerlei Schabernack und Zerstörung auf Erden treiben könnt. Mit einem reichhaltigen Waffenarsenal, das im Lauf der Kampagne erweitert und aufgerüstet werden kann sowie unterstützt von einer guten Steuerung übersinnlichen Fähigkeiten wie Hypnose oder Telekinese, ist man schnell mitten drin im Geschehen und kann seine Zerstörungswut ausleben.
Dabei gestalten sich die Missionsanforderungen durchaus als kurzweilig: Mal geht es nur darum, mit Waffen und UFO eine größtmögliche Schneise der Verwüstung zu schneiden, ein anderes Mal müsst ihr subtiler vorgehen und mit Tarnung und Hypnose euer Ziel erreichen oder ein Ziel über einen fest gelegten Zeitraum beschützen.
Defcon 4
Natürlich hat die Erdbevölkerung (genauer gesagt: die Vereinigten Staaten von Amerika) ein Verteidigungsnetz in mehreren Stufen aufgebaut, um euch das Leben schwer zu machen: Solltet ihr ungetarnt loslegen, werden die Passanten schnell auf euch aufmerksam, was im Normalfall ein erhöhtes Aufkommen der örtlichen Ordnungshüter nach sich zieht. Wenn ihr ungeachtet dessen einfach weiter macht, steht als nächstes die US Army auf dem Plan und wird schließlich in der vierten Stufe von einer Organisation namens Majestic (vergleichbar mit den Men in Black) unterstützt, die euch kaum eine Überlebenschance lässt.
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Auch Telekinese gehört zu den Fähigkeiten, die ihr einsetzen könnt. |
Schafft ihr es aber (gleichgültig, auf welcher Verteidigungsstufe), euch in ein unbeobachtetes Gebiet zurückzuziehen und dort geduldig zu warten, entspannt sich die Lage wieder und ihr könnt euer Tagwerk fortsetzen.
Fehler im System
So unterhaltsam und humorvoll sich die Stunden mit Crypto auch zeigen, so häufig fragt man sich allerdings auch, wieso den Entwicklern gewisse Gameplay-Mängel nicht aufgefallen sind: So ist zum Beispiel das Geldsystem in Form von DNA spätestens dann überholt, wenn ihr ein Minigame besucht, bei dem ihr innerhalb eines Zeitlimits Kühe zerstören müsst. Denn für die Belohnung, die euch hier winkt, müsst ihr im normalen Kampagnenspiel lange arbeiten. Nimmt man sich nun die Zeit, um dieses Spielchen ein paar Mal zu treiben, hat man zu keinem Zeitpunkt Geldsorgen und kann seine Waffen nahezu beliebig aufrüsten, sobald die entsprechende Forschung abgeschlossen ist.
Dass man bei den UFO-Einlagen nicht jederzeit landen kann und stattdessen auf vorgesehene Landepunkte angewiesen ist, lässt sich auch nicht immer nachvollziehen. Natürlich erwartet man nicht, dass man direkt neben dem angewiesenen Missionsziel seine fliegende Untertasse parken kann. Doch wenn man die Hauptaufgabe abgeschlossen hat, sollte man die Freiheit haben, sein fliegendes Waffenarsenal dort zu landen, wo man will, um auf Streifzüge gehen zu können.