Test: Tales of the Abyss (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Namco Bandai
Release:
25.11.2011
12.2006
Spielinfo Bilder Videos
Packendes Drama

Nach bestimmten Ereignissen kann man Unterhaltungen initiieren, in denen man mehr über die Ansichten und Sorgen seiner Wegbegleiter erfährt - leider ohne Ton.
Nach bestimmten Ereignissen kann man Unterhaltungen initiieren, in denen man mehr über die Ansichten und Sorgen seiner Wegbegleiter erfährt - leider ohne Ton.
Auch dem Spieler stellen sich viele Fragen, die gekonnt Spannung aufbauen und immer wieder für Überraschungen sorgen. Man ist sich nie ganz sicher, wer welche Ziele verfolgt und warum, wem man tatsächlich trauen kann und was richtig oder falsch ist. Trotz verhängnisvoller Entscheidungen und tragischer Momente, kommt aber auch der Humor nicht zu kurz. Vor allem die serientypischen Gruppengespräche, die man nach bestimmten Ereignissen aktivieren kann, bringen einen immer wieder zum Schmunzeln. Wo sonst wird schon über Spezialkräfte verleihende Bärte oder nachwachsende Stühle gefachsimpelt?

Überhaupt wirken die Charaktere trotz aller Klischees ungemein charmant und sympathisch - selbst Luke überzeugt als naiver, verwöhnter Großkotz, der eigentlich nichts für sein Benehmen kann und sich mit Veränderungen lange Zeit ungemein schwer tut. Dabei leisten auch die eingeflochtenen Anime-Sequenzen und englischen Synchronsprecher gute Arbeit. Schade ist nur, dass nicht alle story-relevanten Dialoge vertont wurden und die zahlreichen Gruppengespräche nach wie vor gänzlich ohne Sprachausgabe auskommen müssen.

Auf in die Schlacht

Auf dem Schlachtfeld erweisen sich die Helden hingegen als ungemein redselig, was die in Echtzeit ablaufenden Gefechte angenehm lebendig wirken lässt. Man selbst steuert dabei immer nur Luke direkt - wie üblich kann man seinen bis zu drei Gefährten aber jederzeit Anweisungen erteilen und später auch selbst in deren Rollen schlüpfen. Auch Ausrüstungswechsel sind jederzeit möglich. Ansonsten agieren die Mitstreiter gemäß vorher festgelegter Verhaltensregeln und Aktionsfreigaben. Im PS2-Original konnte man die Geschicke der anderen Partymitglieder alternativ auch in die Hände von Freunden legen, was auf dem 3DS aber leider nicht mehr möglich ist.

Die Kämpfe laufen in Echtzeit ab und bieten mit der Zeit immer mehr Facetten und Anpassungsmöglichkeiten.
Die Kämpfe laufen in Echtzeit ab und bieten mit der Zeit immer mehr Facetten und Anpassungsmöglichkeiten.
Dass auf dem Handheld zudem weniger Tasten zur Verfügung stehen, ist hingegen kein Handicap, da entsprechend verknüpfte Aktionen problemlos via Touchscreen ausgeführt werden können. Wer will, kann seine Gruppe sogar völlig eigenständig kämpfen lassen und nur im Notfall eingreifen - gerade bei schwachen Gegnern eine durchaus brauchbare und willkommene Option. Doch egal, ob man selbst Hand anlegt oder auf die oft etwas zögerliche KI vertraut, mit der Zeit lernen die Akteure nicht nur neue Zauber und Attacken, sondern auch eine ganze Reihe an aktiven und passiven Spezialfertigkeiten, die das Kampfsystem stetig erweitern und bereichern.

Interessant ist dabei vor allem die Möglichkeit durch den Einsatz von Elementarmagie entstandene Energiekonzentrationen auf dem Schlachtfeld zu nutzen, um besonders verheerende Angriffe vom Stapel zu lassen. Zudem kann man jede Fertigkeit mit verschiedenen Bonuseffekten belegen und diese durch regelmäßige Anwendung gezielt verstärken. Wer Kämpfe vermeiden will, kann potentiellen Gegnern auch versuchen aus dem Weg zu gehen, was aber nicht immer einfach ist, da sie bei Sichtkontakt sofort die Verfolgung aufnehmen. Je agiler der Anführer, um so leichter kann man sie jedoch abschütteln und zur Not kann man ihre Wahrnehmung auch mit speziellen Gegenständen vorübergehend trüben.

Kommentare

Danny1981 schrieb am
Seit heute besitze ich diesen Schatz :D
Konnte bisher nur per Ps2-Emu spielen und hab das irgendwann nach 3-4 Stunden pausiert. Ich spiel dann doch lieber an einer richtigen Konsole :)
Da ich Symphonia Chronicles immer nur in gediegenen Dosen spielen kann (das ist mir dann doch SEHR altbacken^^) kommt mir das für die Pausen dazwischen gerade recht.
Nur der 3D-Effekt ist irgendwie schwach. Gerade im Vergleich zu Bravely Default.
Und die nicht vertonten Skits stören mich. Das hat mich schon in der Emulator-Ps2-Version gestört -.-
/edit : Bei meinem Glück kommts bald auch für die Ps3 ;P Immerhin wurde Tales of Symphonia Chronicles auch genau 4 Tage später angekündigt, als ich mir extra für ToS eine Wii samt dem Gamecube-Spiel und Controllern gekauft habe :D
I love TitS schrieb am
Ich werds mir dann wieder in 1, 2 jahren gebraucht für 60? kaufen dürfen o.O
Wie man so beschränkt sein kann... SPiele verkaufen sich auch noch weit nach Release, wie man an P3P und TitS sieht. Na ja... Bamco halt.
Etwas Offtopic: Bin ja auch mal gespannt, wie sie das Release-Zeitfenster für Graces f und Ni No Kuni in den Staaten gestalten werden. Die können doch echt nicht so dumm sein und das sehr zeitnah aufn Markt werfen, oder können sie? ^^
E-G schrieb am
*hust* @ da drüber:
ich glaub über schlechte verkaufszahlen machen die sich keine sorgen, es is ja in ner derart kleinen auflage erschienen, dass bereits kurz nach release alles weg war. wenn man dem internet glauben darf ich das letzte exemplar des landes gekauft...
btw, wer es noch haben will: amazon bekam ne neue lieferung rein, vermutlich die letzte. jetzt oder nie.
(und im vergleich zu re:re isses ne frechheit, das kommt sogar mit 6(!!!!) tonspuren... pff)
unknown_18 schrieb am
Naja, nur wieder ein Beweis dafür, dass sich bei Bamco hinsichtlich westlichem und europäischem Markt rein gar nichts getan hat.
Würden die mal rundum anständige Arbeit abliefern, was nicht nur heißt das Spiel perfekt für die EU zu machen sondern auch eine ordentliche Werbekampagne, dann würde sich das Spiel auch besser verkaufen. Wenn sie aber bei der US/EU Version überall sparen müssen sie sich nicht über schlechte Verkaufszahlen wundern. Die Tales of Reihe ist fast 17 Jahre alt und könne ähnliche Bekanntheit wie Final Fantasy genießen aber im Gegensatz zu SE war/ist Bamco einfach nicht schlau genug und konzentriert sich zu sehr auf den japanischen Markt. Mit hier und da mal ein Tales of in der EU veröffentlichen und dann nicht mal lokalisiert macht man sich sicherlich nicht viele Fans. Und mit einem billig Port auch nicht, SE hat beim DS gezeigt wie man ein FF richtig portiert. ^^
Lumilicious schrieb am
es ging mir die ersten 5 Stunden ähnlich... vor allem ist der Kontrast extrem, wenn man gerade Super Mario 3D oder MK7 gespielt hat, welche Grafisch ja in ner ganz anderen Liga spielen - momentan noch extremer, wenn man RE:R gespielt hat.
Am geilsten ist dann aber, wenn man Interviews liest, wo die Leute hinter dem Port stolz sagen, sie haben die Qualität der Texturen verbessert. :lol:
anyways: Wenn man sich nicht von der (wirklich extrem schlechten) Grafik abschrecken lässt, ist das Spiel fantastisch. Stimme aber zu, dass man hier etwas mehr drauf eingehen hätte können. Denn grafisch ist Abyss wirklich ... naja. Und es war damals auf der PS2 ja schon keine Schönheit.
Ich würde dem Spiel aber wegen des wirklich schlechten Ports nur 75-80% geben. Es ist ja nicht nur die Texturqualität... wie ich schon vorher sagte, wurden die Skits nicht ins Englische vertont. Die Framerate Probleme (bei Konsolen sind es dann ja Slowdowns) auf der Worldmap sind manchmal EXTREM und sie treten auch ab und zu bei Kämpfen auf (wie schon bei der PS2 version).
Man sollte diese Schlampigkeit wirklich nicht mit ner hohen Wertung belohnen.
schrieb am