Special: Silent Service (Simulation)

von Mourad Zarrouk



Special: Oldie des Monats
Entwickler:
Publisher: -
Release:
Q1 1985
kein Termin
Spielinfo Bilder  
Der C-64 prägte ein ganzes Jahrzehnt und damit eine ganze Generation von Videospielern. Warum? Weil es für den Brotkasten einfach eine Menge richtig guter Spiele gab. Silent Service war von den exzellenten eines der besten...

Der Startbildschirm war seinerzeit eine Wucht!
Der Startbildschirm war seinerzeit eine Wucht!
Die Liste ist lang und reicht von Alleykat bis Zaxxon (mindestens), doch kaum ein Spiel hat mich seinerzeit derartig in seinen Bann gezogen wie Sid Meiers Ur-Simulation: Silent Service. Ok, ich gebe zu Petersens Meisterwerk  "Das Boot" hat natürlich ein paar Jahre zuvor den Weg geebnet.  Eine Klassenreise zu den Bavaria Filmstudios mit Begehung des Original Film-U-Bootes gepaart mit einem halbjährigen Kindheitsaufenthalt in Laboe in der Nähe des U-Boot-Museums mag dann noch erschwerend hinzugekommen sein, es ändert aber nichts daran: Silent Service ist und bleibt ein Meilenstein der Videospielgeschichte im Allgemeinen und innerhalb der Simulationen im Besonderen. Wie konnte Herrn Meier das Gelingen?

Wenn ich mir heute die Screenshots ansehe, komme ich  zunächst ins Grübeln und zweifle an mir: "Das hat dich damals so geflasht?" Deswegen die ganzen Diskussionen mit der Mom, man möge nicht so lange vor der "Kiste" hängen? Aber dann kommt die Erinnerung zurück, an (m)ein bis dato intensivstes "Eintauchen" in eine Spielwelt überhaupt. Von dem Moment der ersehnten Meldung: "Loading Ready" war es Liebe auf den ersten Blick. Dieser Startbildschirm! Dieser Midi-Sound! Es war sofort um mich geschehen. Klar, als fünfzehnjähriger Teenie musste man schon etwas Geduld mitbringen und das Englisch-Wörterbuch fand dann auch mal abseits des Klassenzimmers Verwendung, aber die Mühe zahlte sich aus.

Und so sah das Anno 1985 aus: Sensationell!
Und so sah das Anno 1985 aus: Sensationell!
Nach einigen Übungseinsätzen war das grundlegende Spielsystem, an dem sich übrigens bis heute nicht viel geändert hat, verinnerlicht und es konnte auf große Feindfahrt gehen.  Als Kapitän eines US-Stahlsarges machte ich mich fortan auf die Suche nach japanischen Bruttoregistertonnen. Auf der Karte wurde der erste Feindkontakt vermerkt, dann eine erste Strategie angelegt. Einzelschiffe? Oder  gesicherter Konvoi mit Begleitschutz durch gefährliche Zerstörer? Je nachdem galt es sich für ein so genanntes "End Around" Manöver zu entscheiden, um den Feind abzufangen und beispielsweise im Schutz der Dunkelheit über Wasser anzugreifen, was höhere Geschwindigkeiten ermöglichte. Oder doch lieber per Periskop aus dem verborgenen attackieren, auf die Gefahr hin, dass ich die Aufmerksamkeit der Eskorte auf mich lenke und dann in deren Sonarfalle tappe, was unweigerlich in Wasserbombenangriffen mündet. Blitzschnell konnte der Jäger zum Gejagten werden, auch das machte den Reiz dieser Simulation aus. Dabei war die KI seiner Zeit um Jahre voraus: Wenn die Zerstörer erstmal Lunte gerochen hatten, war es nur mit Glück, Geduld und Umsicht möglich zu entkommen. Da musste man auf Schleichfahrt einen Zick-Zack-Kurs einlegen und konnte im zweiten Teil sogar Trümmerteile und Öl ("Debris") aus den Rohren leiten, um dem Gegner weiß zu machen, er habe das U-Boot versenkt, was auch tatsächlich funktionieren konnte. Wie geil war das denn?

Und das bekam der Hobby Kaleun zu sehen: Damals das Non plus Ultra!
Und das bekam der Hobby Kaleun zu sehen: Damals das Non plus Ultra!
In Abhängigkeit mit den zu Beginn gewählten sieben Realitätsstufen (auch das gab es so vorher nicht) winkte am Ende der Kampagne (oder nach  Versenkung) eine Bewertung, in der man es vom Fähnrich bis zum Admiral bringen konnte. Der Pionier Silent Service prägte sicher nicht nur für mich die Liebe zu einem gesamten Genre und machte schon vor rund 25 Jahren einiges  besser als die  aktuelle U-Bootreferenz Silent Hunter 5 mit all ihren Bugs. Hingegen lässt sich das Rad  auch nicht ständig neu erfinden  und insbesondere die erste  Ausgabe von 1996 erwies dem Urvater gut zehn Jahre nach dessen Debüt eine  würdige Referenz. Silent Service jedenfalls war ein Meilenstein und hat mir unzählige spannende Nächte vor dem C64 beschert, dafür hat es auf Lebenszeit einen festen Platz  in meiner Hall of Fame. Danke Sid!

Mourad Zarrouk

Kommentare

Scorcher24_ schrieb am
Naja, ich muss ehrlich gestehen, dass mich die Ladezeiten mittlerweile doch annerven würden, zumal mein Brotkasten mittlerweile auch seit einiger Zeit das Zeitliche gesegnet hat.
Da ist der "Warpmode" vom VICE doch ganz angenehm :D.
Lord Lanze schrieb am
Scorcher24 hat geschrieben:
Lord Lanze hat geschrieben:Ich muss meinen C64 mal wieder anschmeißen...Das Game habe ich sogar auf irgendeiner Floppydisk.....
http://www.viceteam.org/
Kann man auch am PC starten^^.
=D Danke. Ich habe ein paar Emus auf dem Lapi, aber ich muss sagen, original Hardware ist doch noch mal anders. Was mir ganz oft auffällt ist, dass der Sound am PC schlecht emuliert wird. Hab mal ein paar Spiele verglichen PC vs C64 und die Soundeffekte usw. klingen sehr oft ganz anders. Ein sehr gutes Beispiel ist Turrican 2 das zweite Intro. PC klingt mega lame und auf dem C64 total actionreich... Aber du hast natürlich recht, will man das Spiel nur spielen, reicht ein Emu oder ein PC Port.....
Master Chief 1978 schrieb am
Ah tolles Spiel, gefiel mir aufjedenfall besser als Dawn Patrol was ja fast das gleiche war. Hm ja, ich könnte auch mal den 64er wieder aufbauen.
Scorcher24_ schrieb am
Lord Lanze hat geschrieben:Ich muss meinen C64 mal wieder anschmeißen...Das Game habe ich sogar auf irgendeiner Floppydisk.....
http://www.viceteam.org/
Kann man auch am PC starten^^.
mootality schrieb am
In SS2 waren 1945 sogar die Yamato, Musashi und Shinano vor Tokyo vertreten. Der größte und schwerbewachteste Konvoi im ganzen Spiel.
Das man diese Monsterbrummer versenken konnte war einfach toll. :roll:
Ich erinnere mich noch an das "DIVE, DIVE, DIVE!" aus SS2.
Herrliche Spiele.
schrieb am