Special: Merregnon 2 (Sonstiges)

von Paul Kautz



Sonstiges
Entwickler: Merregnon Studios
Publisher: -
Release:
24.05.2004
kein Termin
Spielinfo Bilder  
Andy Brick: Schwierig, sich da auf bestimmte Ereignisse festzulegen – die Arbeit mit Thomas war eigentlich voller Highlights. Mich hat am meisten das Finishing der Live-Aufnahmen bewegt. Oh, und der allerletzte Tag vor dem offiziellen »Wir sind fertig!« war wirklich großartig.

4Players: Apropos Highlights: Was waren denn die größten Hürden?

Das Korrigieren der Partituren hat sehr viel Zeit gekostet - die Komponisten mussten sich erst an die Arbeit mit einem echten Orchester gewöhnen.
Thomas Böcker: Als Produzent hatte ich einige schwierige Entscheidungen zu treffen. Als besonders fordernd würde ich jedoch die Arbeit mit dem Orchester bezeichnen. Die Komponisten hatten in den meisten Fällen niemals zuvor mit einem Live-Ensemble gearbeitet. D.h. sie mussten - wie auch ich - Schritt für Schritt an die Materie herangeführt werden, was Andy übernahm. Innerhalb einer sehr kurzen Zeit galt es, sehr viel über Musiktheorie zu erlernen. Nicht zu vergessen: Unsere neun Komponisten haben selbstverständlich auch einen komplett unterschiedlichen Stil, d.h. wir mussten einen Weg finden, eine CD zu kreieren, die einerseits dem Anspruch eines Soundtracks gerecht wird und keine Brüche aufweist, andererseits aber auch die Details nicht unterdrückt, die eben all die verschiedenen Herangehensweisen der Musiker mit sich bringen. Wir wollten das »aus einem Guss«-Gefühl ebenso wie die Unterscheidbarkeit der Komponisten auf der CD.

Andy Brick: Thomas wird diese Antwort lieben: Meine größte Herausforderung war, nicht dauernd meine Beherrschung aufgrund der Komponisten zu verlieren. Ich musste teilweise ziemlich hart zu den Jungs sein, aber das ließ sich einfach nicht vermeiden. Ich hatte als Music Director die Verantwortung, und ich war es, der die vielen unterschiedlichen Stile mehr oder weniger unter einen Hut bringen musste. Ich hatte die Aufgabe, die musikalische Vision umzusetzen, und damit auch den Komponisten den Kurs zu weisen.

4Players: Wie schwierig war es, all die Komponisten zu vereinen? All die unterschiedlichen Stile, die verschiedenen musikalischen Vorlieben – wie passte das alles ins Merregnon-Universum?

Thomas Böcker: Wir haben zunächst viel Zeit in das Konzept investiert. Es gab klare Vorstellungen, allerdings ohne die Komponisten zu sehr einzuschränken. Wir stellten Inspirationstitel zur Verfügung, Textbeschreibungen oder auch Bilder. Zudem wussten wir natürlich aus der Erfahrung mit Merregnon 1, welche Komponisten auf welchem Gebiet, für welchen Stil am besten geeignet sein würden. Olof Gustafsson schreibt z.B. hervorragende Kampfmusik, während Markus Holler eindeutig bei besinnlicher, romantischer Musik punktet. Jeder Künstler schickte uns Beispiele seiner Arbeit an Merregnon 2 - und sobald wir eine Einigung gefunden hatten, wurde der Titel fertiggestellt. Mir war es wichtig, dass alle Komponisten so weit wie möglich über den Fortschritt der anderen Kompositionen Bescheid wussten und sich entsprechend darauf einstellen konnten, wenn es nötig wurde. Dadurch konnte man Brüche noch leichter verhindern. Ein weiterer Punkt war natürlich das identische Setup des Orchesters. Jeder Komponist hatte damit die gleichen Voraussetzungen. Unsere Verantwortlichen für den Bereich Mixing und Mastering verfeinerten das Ganze schließlich noch.

4Players: Warum habt ihr euch für junge Szene-Musiker entschieden, anstatt mit Komponisten zu arbeiten, die mit dieser Art von Musik besser vertraut sind?

Thomas Böcker: Ich bin 100% von den Fähigkeiten jedes einzelnen Merregnon-Komponisten überzeugt. Der Fakt, dass sie nicht unbedingt gewöhnt waren, mit einem Orchester zu arbeiten, konnte auch insofern förderlich sein, als dass dadurch neue, frische Ideen eingebracht wurden. Natürlich kann man das nicht mit jedem Musiker machen - man muss wissen können, ob die Fähigkeiten des Komponisten dazu ausreichen.

Andy Brick: Ich denke, das ist der entscheidende Punkt hier. Es ist nicht so, dass jeder Künstler in das »Merregnon-Universum« erst gequetscht werden müsste - es ist eigentlich genau anders herum: Der Merregnon-Stil ist das Ergebnis der Stile aller beteiligten Komponisten. Was ich daran faszinierend finde: Mit anderen Künstlern wäre eben dieser Stil ein komplett anderer. Und genau das macht Merregnon 2 so einzigartig. Es ist die vereinte Vision einer Gruppe hochtalentierter Musiker.

  

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