Weiterentwicklungen und Ableger
Überhaupt zählt Bomberman zu jenen Spielen, deren Konzept selbst heute noch gerne aufgegriffen und kopiert wird. Kein Wunder, denn die Idee ist nicht nur simpel, sondern lässt sich auch ohne großen Aufwand umsetzen. So existieren da draußen unzählige Klone, die überwiegend von Hobby-Entwicklern gebastelt wurden und als Homebrew-Dateien oder pseudo-offizielle Free-to-play-Spiele durch das Netz schwirren. Es dürfte mittlerweile keine Plattform geben, auf denen Bomberman oder einer seiner Zwillinge nicht vertreten ist. Selbst längst ausrangierte Systeme werden immer noch mit neuen Versionen versorgt – so z.B. der C-64, der mit
Bomberland im letzten Jahr (!) noch einen kommerziellen (aber inoffiziellen) Ableger bekam, der ebenfalls bis zu fünf Spieler zulässt. Abseits der Videospielwelt und Gastauftritten in anderen Serien ist das
In Europa ist Bomberman auch als Dynablaster bekannt.
ikonische Helm-Männchen auch in diversen Comics vertreten. Merchandise vom Schlüssselanhänger bis zur Plüschfigur tragen neben der enorm großen Verbreitung ebenfalls ihren Teil dazu bei, dass Bomberman zu den kommerziell erfolgreichsten Videospiel-Marken aller Zeiten gehört.
Neben Fans und Trittbrettfahrern schraubte auch der ursprüngliche Erfinder, der mittlerweile in Konami Digital Entertainment integrierte Hersteller und Publisher Hudson Soft, immer weiter daran, das Spielprinzip weiter zu verfeinern. Dazu gehörte z.B., dass das Spielfeld mit herunterfallenden Blöcken kontinuierlich verkleinert wurde, falls die letzten Überlebenden nach Ablauf des Zeitlimits nicht zu Potte kamen. Oder auch neue Arenen, um stilistisch für etwas mehr Abwechslung zu sorgen. Schön auch, dass in späteren Teilen bereits ausgeschiedene Spieler sich weiter am Rand bewegen sowie mit eingeworfenen Bomben noch mehr Chaos stiften und den Ausgang der Partie beeinflussen durften. Zudem wurden neue Extras eingeführt, mit denen man die scharfen Bomben auch wegschießen konnte – ideal, um aus sicherer Entfernung zu attackieren oder sich vielleicht doch noch aus den früher sicheren Todesfallen zu befreien.
Auch online ein Heidenspaß!
Schön blöd, wenn man in den Feuerstrahl der eigenen Bombe rennt...
Mit der steigenden Popularität von Mehrspieler-Sessions über das Internet ließen auch Online-Ableger nicht lange auf sich warten: Bomberman Live für die Xbox 360 aus dem Jahr 2007 gehört dabei sicher zu den besten Vertretern. Trotz modernisiertem Anstrich wurde das klassische „Look & Feel“ erhalten. „Bomberman Live ist Bomberman pur, ohne Schnickschnack, ohne Experimente“, schrieb Jens in seinem Test und prämierte das Spiel mit einem verdienten 88-karätigen Gold-Award. Andere Ableger kamen weniger gut an, wobei das grausige Bomberman: Act Zero mit seinem futuristischen Szenario, dem hässlichen Grafikstil und fehlendem Offline-Multiplayer den bisherigen Tiefpunkt markiert – und das bei insgesamt mehr als 70 Auftritten in Spielen. Dabei hätte Konami doch eigentlich wissen müssen, dass Bomberman gerade in den lokalen Duellen am meisten Spaß macht, wenn man seine Gegenspieler nicht nur anbrüllen, sondern ihnen auch mal einen emotionalen Frust-Check verpassen kann. Selbst wenn wir uns heute mit ein paar Leuten zum Zocken treffen, wird früher oder später eigentlich immer Bomberman bzw. Dynablaster ausgepackt – sei es auf der 360, über die Virtual Console der Wii oder ganz klassisch am Amiga. So langweilig es auch alleine sein kann: Bomberman ist für mich eines der Paradebeispiele für ein zeitlos geniales Spielkonzept, das heute noch genauso rockt wie damals. Ein echter Klassiker eben, bei dem die Zündschnur hoffentlich ewig weiterbrennen wird!