TV-taugliches Format
Genau wie FIFA, NBA 2K oder andere Sportspiele profitiert auch der virtuelle Motorsport davon, dass er sich nah an den realen Vorbildern bewegt und Live-Übertragungen von solchen Spielen aufgrund der bekannten TV-Bilder vertraut wirken. Erkennt ein Laie ohne Vorkenntnisse bei Livestreams von Titeln wie League of Legends oft nur ein chaotisches Gemetzel, wirken Rennspiele im Vergleich massentauglicher. Tatsächlich
verfolgten mehr als drei Millionen Zuschauer das dreitägige Finale in Monaco in der stylischen Arena Sporting Monte-Carlo, deren überschaubare Kapazitäten zwar eher für einen familiären Rahmen sorgte, gleichzeitig aber dennoch die Leidenschaft und das Mitfiebern des Publikums transportierte, wenn bei engen Duellen oder Berührungen einen Raunen durch den Saal ging und Überholmanöver mit frenetischem Jubel gefeiert wurden. Es braucht halt nicht immer ein riesiges Stadion, damit Stimmung aufkommt...
Zwischendurch wurden die Fahrer immer wieder von den Moderatoren interviewt.
Neben dem Nation Cup als Pendant zur klassischen Fahrer-WM wurde auch das Finale der Manufacturer Series ausgetragen, in denen jeweils drei Fahrer für die 16 Autohersteller ein Langstreckenrennen auf der legendären Nordschleife absolvieren mussten. Im Gegensatz zum Nation Cup stand hier also nicht der einzelne Pilot, sondern die Marke und der Teamaspekt inklusive Fahrerwechseln bei Boxenstopps im Mittelpunkt. Hier konnte sich am Ende das Team Lexus vor Toyota und Aston Martin durchsetzen. Laut Yamauchi hatte man sogar mit dem Gedanken gespielt, die Fahrer per Funk miteinander kommunizieren zu lassen, hat die Idee dann aber wieder verworfen. In Zukunft könnte aber der Teamaspekt und die Zusammenarbeit zwischen Fahrer und Strategen an der Box eine größere Rolle spielen. Im Interview verrät der GT-Schöpfer, dass es durchaus Überlegungen gibt, das Konzept des B-Spec-Modus zu reaktivieren, in dem Spieler auch Rollen übernehmen können, um den Fahrer zu unterstützen. Aktuell ist man hinter dem Steuer dagegen Rennfahrer und Stratege in Personalunion, da man alle relevanten Infos wie Reifenverschleiß oder Benzinmenge von sich und auch der Konkurrenz auf dem HUD sieht und
Schön, die weltbekannte Rennstrecke mal persönlich und im Alltag zu erkunden.
entsprechend selbst eine Strategie entwickeln kann. Sicher wäre es spannend zu sehen, wenn man den Piloten all diese Details wegnehmen und sie auf einen Teamkameraden an der Box übertragen würde.
Auf Erkundungstour in Monaco
Während die Finalisten weiter fleißig Proberunden drehten und sich als Vorbereitung auf das große Finale weiter an ihrer Fahrtechnik schraubten, hatten wir die Gelegenheit, uns das Steuerparadies etwas genauer anzusehen, dessen Fläche gerade mal die Hälfte des Central Parks umfasst. Mit schicken Yachten am Hafen, den allgegenwärtigen Supersportwagen im Straßenverkehr und gesalzenen Preisen wird schnell deutlich, dass Monaco ein Ort für die Reichen und Schönen ist. Mit seinen imposanten Hochhäusern und der attraktiven Lage am Mittelmeer versprüht der Stadtstaat ein gewisses Flair, das sich nicht nur an Touristenattraktionen wie dem Palast oder dem Casino Monte Carlo, sondern auch beim einfachen Flanieren über den weltbekannten Rennkurs entfaltet. Da trifft es sich gut, dass sich mit Prinz Albert bzw. dem jetzigen Fürst von Monaco ein echter Auto- und Motorsportnarr auf dem fiktiven Thron sitzt, dessen stattliche Sammlung an Oldtimern, seltenen Sportwagen bis hin zu Formel-Flitzern in einem Museum ausgestellt ist. Dabei versteht es sich von selbst, dass wir die Gelegenheit beim Schopf gefasst und uns selbst ein Bild davon gemacht haben. Tatsächlich durften wir sogar selbst in Klassikern wie einem alten Benz Cabrio, einer Corvette oder einem alten BMW M3 Platz nehmen und die Straßen in und um Monaco erkunden – angefangen bei den vielen Tunnels über Serpentinen mit fantastischen Ausblicken bis hin zu idyllischen Ortschaften wie St. Michel.