Bei den Fortsetzungen bzw. erweiterten Versionen übertrieb man es allerdings für manche. Im Story-Modus von
BlazBlue: Central Fiction z.B. konnte man zwar Stunden verbringen, doch Kämpfe gab es vergleichsweise wenige. Das änderte jedoch nichts daran, dass auch BlazBlue seinen verdienten Platz im Prügel-Olymp einnehmen konnte. Angesichts des erzählerischen Fokus‘, den vor allem die späteren Teile zeigten, verwundert es nur wenig, dass Arc System mit XBlaze eine Visual-Novel-Serie im gleichen Universum veröffentlichte. Als nächstes BlazBlue soll in diesem Jahr
Cross Tag Battle erscheinen, bei dem ähnlich der
Warriors All-Stars von Tecmo Koei bzw.
J-Stars Victory Vs + diverse Serien von Arc System aufeinandertreffen.
Von Persona 4 Arena bis DragonBall FighterZ: Lizenzen im Aufwind
Als Arc System Works im März 2012
Persona 4: Arena veröffentlichte, gefolgt zwei Jahre später von
Persona 4: Arena Ultimax, bündelte man alles,
Das Persona-Universum und das Arc-Prügelsystem passen wunderbar zueinander.
was man in den 15 Jahren zuvor im Bereich der Prügelspiele an Erfahrung gesammelt hatte. Ein leicht zu erlernendes, aber schwer zu meisterndes Kampfsystem. Ein fantastisches 2D-Artdesign mit schicken Animationen, das sich natürlich an Atlus‘ Rollenspiel-Serie orientierte. Dazu eine Geschichte, die nicht nur einfach Ereignisse von Persona 4 in Prügelform presste, sondern diese fortsetzte und versuchte, einige offen gebliebene Fragen zu beantworten. Spätestens hier war klar, dass sich Arc System Works in der selbst geschaffenen Nische als Verfechter klassischer Prügel-Kunst sehr wohl fühlte. Das zeigt man im Übrigen auch als Publisher von Titeln wie
Arcana Heart oder
Under Night In-Birth - Exe: Late, deren „Late[st]“-Variante demnächst auf PlayStation 4 erscheinen wird und die sich alle zumindest hinsichtlich des konsequenten 2D-Pixeldesigns an Arc-Prüglern orientieren. Dass Arc System Works im Allgemeinen hohes Ansehen genießt, wird auch dadurch deutlich, dass Bandai Namco die Lizenzumsetzung des klassischen Beat-em-up
DragonBall FighterZ vertrauensvoll in die Händer von Arc System Works legte.
Strategie und Action-Rollenspiel: Ein Herz für Indies
Arc System Works kann auch anders: Für Konami z.B. hat man die moderne Contra-Variante Hard Corps: Uprising entwickelt.
Doch man hat nicht nur hochprozentige Prügler im Repertoire. Im Hintergrund hat man in den letzten Jahren daran gearbeitet, sein Portfolio durch Zukäufe wie z.B. die Komplettübernahme aller Lizenzen von Technos Japan (u.a. Double Dragon) sowie die Veröffentlichung zahlreicher eher in den Indiebereich fallender Projekte zu erweitern. Zahlreiche WiiWare-Titel wie die „Family“-Series (u.a. Table Tennis, Mini Golf, Pirate Party) fallen ebenso in diese Kategorie wie z.B. das letztes Jahr veröffentlichte
Wonder Boy: The Dragon’s Trap. Man zeigt sich dabei auch offen für alle Genres: die eher ungewöhnliche „Erforschungs-Strategie“ Neo Atlas 1469 (PC) ist genauso dabei wie der „Evolutions-Simulator“
Birthdays: The Beginning (PC, PS4), die beide letztes Jahr veröffentlicht wurden. Man bedient Action-Rollenspieler mit Inferno Climber (PC, 2016), Damascus Gear: Operation Tokyo (Vita, 2015) oder Fantasy Hero (Switch, 2018), Bullet-Hell-Fans mit Castle of Shikigami 3 (Wii, 360, 2007) und hat auch Zeit, um für Publisher wie Konami ab und an Auftragsarbeiten zu erledigen (
Hard Corps: Uprising, PS3/360, 2011). Absolute Mega-Seller oder spielerische Überflieger sind dabei zwar nicht zu finden. Dennoch hat sich Arc System Works in den letzten fast 30 zu einem wichtigen Impulsgeber im japanischen Entwickler- bzw. Publishermarkt gemausert, für den Ideale und Überzeugungen in vielen Bereichen wichtiger zu sein scheinen als die Verkaufszahlen. Denn für die kann man sich jederzeit auf seine Prügel-Expertise zurückfallen lassen.