Special: Deutsche Entwickler (Sonstiges)

von Paul Kautz



Sonstiges
Entwickler: -
Publisher: 4Players
Release:
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Spielinfo Bilder  
4Players: Manche Leute haben ein Problem damit, mit Handys und Golfbällen nach Tauben zu schmeißen?

CvD: Jup. Ich gebe ja zu, dass die Thematik grenzwertig ist. Aber manche Leute haben mit allem ein Problem, von daher können wir damit leben. Viel mehr Ärger gab es für unsere Ankündigung, dass wir Flugratten als Episodenspiel veröffentlichen wollen – da haben wir richtig Schelte für bekommen! Völlig zurecht, muss ich mittlerweile auch sagen. Aber witzigerweise gab es z.B. auf Gamestar.de unsere Ankündigung mit Screenshots und allem – und danach hielten wir uns unerwarteterweise mehrere Wochen in den Top 20 der Lesercharts auf! Zwischen Spore und Half-Life 2: Episode 2! Da habe ich mir gedacht: Yesyesyes! Es funktioniert, es funktioniert, es funktioniert! Geil!

Flugratten ist das erste Spiel der jungen Hamburger Entwickler - weitere sind schon in Arbeit.
4Players: Man muss also nur polarisieren können?

CvD: Das ist auf jeden Fall nicht unwichtig. Ich glaube auch, dass in Zukunft dieser Bereich stark wachsen wird – von kleinen Spielen, die einfach nur eine kleine Thematik behandeln. Als Entwickler muss man wohl versuchen, die Lücke, die Nische zu finden, und zu sagen »Okay, hier gehen wir rein« - und dann funktioniert's oder es funktioniert nicht, ganz klar. Dieser Nischenmarkt ist meiner Meinung nach sehr interessant, es ist durchaus möglich, dass man da großen Erfolg hat.

4Players: Gab's ja schon.

CvD: Eben. Ebeneben.

4Players: Flugratten ist euer erstes Spiel. Wie lange gibt es SnapDragon schon?

CvD: Knapp ein Jahr. Natürlich haben unsere Leute zusammengerechnet schon weitaus mehr Industrieerfahrung: Unser Chefprogrammierer war vorher bei den Collision Studios (Augustus , Thandor; Anm. d. Red.), unser Experte für den Flocking-Algorithmus der Tauben hat vorher Plug-Ins für 3DStudio Max geschrieben, unser Grafiker hat früher für Porsche gearbeitet und u.a. die Autos gemacht, die auf der Website zu sehen sind. Meine Wenigkeit hat für Philips Media an verschiedenen Titel (u.a. 7th Guest) gearbeitet, ich habe an der Lokalisation für Driver mitgearbeitet uswusf. Da kommt schon einiges zusammen. Aber einzelne Leute machen noch kein Team, und das Team ist das, worauf es in der Spielebranche ankommt. Und das braucht einfach seine Zeit, bis es wächst und funktioniert.

4Players: Was waren für dich die größten Herausforderungen beim Start der neuen Firma?

CvD: Zuerst einmal die Leute. Es ist sehr schwer, gute Leute zu bekommen. Es ist fast noch schwerer, die Leute dazu zu bekommen, als gut funktionierendes Team zusammenzuarbeiten. Das braucht einfach Zeit, genauso wie die Technologie zu beherrschen, einmal den gesamten Entwicklungsprozess zu durchlaufen und das Spiel vor die Tür zu bekommen. Das allerschwierigste in der gesamten Produktion ist allerdings die Finanzierung. Da ist es noch ein weiter Weg, bis sich bei den Kredit gebenden Instituten das Bewusstsein durchsetzt, dass die Spieleindustrie ein ernsthafter Bereich ist, der nicht nur aus Leuten besteht, die das als Hobby betreiben. Das Bewusstsein fehlt fast noch völlig – die Wirtschaftförderung geht zwar gerade los, aber die Banken tun sich da noch ungemein schwer. Ansonsten finde ich, dass das, was gerade in den letzten zwei, drei Jahren in Deutschland passiert, einfach explosionsartig ist. Wenn man sich ansieht, was z.B. bei CryTek, Funatics oder Radon Labs passiert – da geht richtig was! Aber das ist erst der Anfang, Deutschland wird richtig, richtig explodieren: die fähigen Leute sind da, die Jobs sind da. Die Frage ist nur, wann die wichtigen Entscheidungsträger das sehen. Wenn das passiert, dann wird's hier richtig losgehen. Und ich hoffe, dass wir dann dabei sind.

4Players: Inwiefern hilft euch dabei der Standort Hamburg? Gerade im Bezug auf die Spieleförderung des Hamburger Senats.

CvD: Nun, prinzipiell war es einfach so, dass wir natürlich schon alle in Hamburg waren, und man es hier ganz gut aushalten kann. Und nebenbei waren wir nicht ganz unschuldig daran, dass Hamburg jetzt im Begriff ist, die Förderung in Gang zu bringen – weil wir denen natürlich mit Businessplänen u.ä. die Tür eingerannt haben: »Hey, wir schaffen hier zehn Arbeitsplätze! Eigentlich brauchen wir 30, um halbwegs international die Fahne hissen zu können. Was könnt ihr dazu beitragen?« Jetzt sind wir mitten in diesem Prozess und natürlich sehr gespannt, was da passiert – und hoffen natürlich, dass wir auch was von diesem Kuchen abbekommen. Tja. Das ist ein sehr langer Prozess. Ich meine, es gibt soviel Potenzial da draußen, das einfach nicht rauskommt, nicht genutzt wird, weil die Finanzierung nicht klappt. Wenn da Hamburg irgendwas auf die Beine gestellt bekommt: perfekt, super, klasse, genial! Das könnte diesen Standort wirklich ungemein voranbringen. Und nebenbei ist es ja auch so, dass Hamburg abgesehen von hübsch und toll auch medial sehr gut versorgt ist – Presse, Publisher, Dienstleister. Das ist natürlich super für direktes Feedback. Außerdem gibt es sehr viele Entwickler, was von Hamburgs Hochschulen und Fachhochschulen kommt, ist phänomenal!

        

Kommentare

MrMetapher schrieb am
Also
1) Finde ich das Interview und die ganze Reihe "Deutsche Entwickler" dahinter (wie - nebenbei gesagt - das meiste auf 4Players) sehr schön, auch wenn ich den Eindruck habe, dass das erste Spiel der Hamburger als Spiel eher uninteressant ist.
2) Bin ich amüsiert, mal wieder über den Herren Christian von Duisburg zu stolpern. Der ist g.i. 1992 bei Powerplay als Redakteur eingestiegen (jaja, Retro-Kentnisse anwesend).
Gruß,
MM
unknown_18 schrieb am
@Blue_Ace: was soll der Entwickler sonst machen? Ein Hersteller einer Ware muss nunmal von seinem Produkt überzeugt sein und voll und ganz dahinter stehn. Dass das für viele aussenstehende übertrieben klingt, ist völlig normal. Das ist auch bei vielen anderen Firmen so, die scheinbar unwichtige Produkte entwickeln.
Jörg Luibl schrieb am
Blue_Ace hat geschrieben: Vielleicht belehrt er nach erscheinen des Spiels uns eines besseren, man kann es ja nicht wissen was alles passieren wird, nur jetzt muss er mit (skeptischer) Kritik leben.
Eben. Abwarten. Die Kritik am Konzept des Spiels ist ja auch wichtig: Immerhin will es auf den Markt, also muss es sich auch dem Feedback stellen. Wollen die Leute sowas? Warten die darauf? Wem könnte es Spaß machen? Was stößt ab? Was gefällt? Aber die Kritik an der ganzen Rubrik war einfach etwas voreilig.
Blue_Ace schrieb am
4P|T@xtchef hat geschrieben:Nochmal zur Klärung:
Wir haben gerade eine neue Rubrik gestartet, in der wir mit der Zeit ALLE deutschen Entwickler vorstellen wollen. So viel zum Thema Gabs-nix-Besseres-oder-was.
Wir wollen auch gerade die kleinen Teams interviewen und ihnen eine Plattform für ihre meist unbekannten Projekte bieten, die wir dann in First Facts vorstellen - selbst, wenn es noch nicht einmal einen Publisher gibt. Uns ist dabei vollkommen egal, welche Zielgruppe anvisiert wird oder welche Wertung da möglich ist.
Wir wollen ja keine Qualität-aus-Deutschland-Gütesiegel verteilen, sondern über die ganze Vielfalt der Software-Landschaft informieren. Da gibt es eben Flugratten & Co auf der einen und Gothic 3 & Co auf der anderen Seite.
Wenn so ein Spiel mal im Laden steht, wird es natürlich auch von uns bewertet. Und selbstverständlich nach unseren Kriterien. Es ist ja nicht so, dass wir hier mit einem Faktenüberblick und einem Interview einen Flugratten-Hype starten...
Viele Leute haben uns gefragt, ob wir die deutsche Entwickler-Landschaft nicht mal vorstellen können.
Das machen wir jetzt.
Und wenn weiter gemeckert wird, nehmen wir eben die holländische... :twisted:
Eigentlich gibst gegen diese Rubrik nichts einzuwenden, es ist sogar ein guter Schritt von euch die deutsche Entwicklerszene zu näher zu beleuchten. Kritik gibts halt nur an den Herren Entwickler der Antwort stand und sich damit vorsichtig "ausgedrückt" lächerlich gemacht hat. Er hat recht damit das die deutschen Entwickler mittlerweile International wieder konkurrenzfähig sind. Mit ihrem Stück Software, das er so anpreist, wird er dagegen nur ein paar Leute an den PC und eventuell später an die Konsole locken. Wie heißt es so schön: "Hochmut kommt vor dem Fall" und das wird wahrscheinlich ihm wiederfahren. Vielleicht belehrt er nach erscheinen des Spiels uns eines besseren, man kann es ja nicht wissen was alles passieren wird, nur jetzt muss er mit (skeptischer) Kritik leben.
Es gibt halt auch die...
unknown_18 schrieb am
Tjo, wenn man eben nicht das nötige Kleingeld hat, muss man eben klein anfangen, verkauft sich das Spiel sich einigermassen und man kann dran verdienen, dann hat man für das nächste Projekt schon mehr Geld zur Verfügung. Wenn man nicht gerade im Lotto ne grosse Summe gewinnt, dann ist es bis zum Topentwickler ein langer Weg.
Ich würde mich aber als so kleine Firma besonders um den Wii kümmern, denn durch die neue Steuerung und die günstigere Entwicklung ist es dort viel einfacher für einen kleinen neuen Entwickler ein Spiel zu entwickeln, das sich gut verkauft. PC ist allerdings durch die wesentlich höhere Verbreitung die beste Plattform für das erste Spiel.
schrieb am