Test: Puzzle Quest: Galactrix (Logik & Kreativität)

von Ben



Publisher: Koch Media
Release:
08.04.2009
27.02.2009
13.03.2009
11.06.2009
kein Termin
Spielinfo Bilder Videos
Wohin des Wegs?

Und genau da kommen die Sprungtore ins Spiel. Denn die Galaxis besteht nicht nur aus Planeten, Raumbasen und Asteroiden - sie besteht aus mehreren Dutzend solcher Planetensysteme, deren einzige Verbindung die Sprungtore sind. Auf den Stationen anderer Planetensysteme erhalte ich z.B. andere Preise für meine gesammelten Rohstoffe. Und mir begegnet in den meisten Systemen mindestens ein Schiff der 14 Fraktionen. Zu beginn stehen mir die Parteien meist friedlich gegenüber, doch würde ich mich dazu entscheiden, einen Piraten anzugreifen, bekäme das meinem Ansehen bei den Freibeutern schlecht...

Das gleiche gilt für Kontakte mit den vier menschlichen und acht außerirdischen Fraktionen. Die Seelenlosen sind schließlich ein schief gelaufenes Experiment der MRI-Korporation, in deren Auftrag ich das All erkunde. Immerhin versteckt sich auch diesmal eine zwar nur in Textfenstern erzählte, inhaltlich aber umfangreiche Geschichte mit zahlreichen interessanten Nebencharakteren in dem äußerlich nüchternen Knobel-Rollenspiel. Das gilt besonders für die DS-Version: Während Galactrix auf PC und Xbox 360 noch an das schicke Hexic HD erinnert, 
Die DS-Version wirkt auch im Vergleich zu anderen Spielen auf dem Handheld sehr spröde.
wirken die Planetensysteme und das Spielfeld auf dem Handheld geradezu spröde. Interessanterweise hat die Konsole dabei die Nase vorn, denn die Darstellung der Planeten ist auf 360 noch einmal eine deutliche Ecke ansehnlicher als am PC.

Die schwache Handheld-Brust

Wo auf den großen Systemen Orchester und Chor die Ohren umschmeicheln, verbreiten auf dem DS außerdem meist nur leise, unscheinbare Klänge wenig Stimmung. Ich mag es, wenn die Musik einer Science-Fiction-Oper die Einsamkeit des Alls transportiert, aber mit dieser Galactrix-Version wurde selbst meinen Ohren schnell langweilig. Auch auf die Sprachausgabe der PC- und 360-Geschwister könnte ich verzichten - wenn die Handheld-Geräusche das Geschehen eindrucksvoller untermalen würden.

Schlimmer noch: Die stärkere Technik hat nicht nur künstlerische Vorteile. So erkennt man nur auf 360 und PC ohne zusätzliches Umschalten, welche Fähigkeiten den zwei Kämpfern zur Verfügung stehen und wie viele Züge es nach dem Einsatz einer Waffe dauert, bis man sie wieder einsetzen darf. Außerdem gelange ich mit einem Klick zur Übersicht aller offenen Missionen, während ich am DS erst durchs Menü navigieren muss. Weil das Laden jedes neuen Bildschirms dabei eine kurze Weile dauert und auch, weil sich das Modul meine individuellen Einstellungen nicht merken will, macht die DS-Fassung den Eindruck eines ungeliebten Stiefkindes: Man muss sich als Entwickler wohl drum kümmern, echte Aufmerksamkeit schenkt man ihm aber nicht.

Der Wald und lauter Bäume...

Doch zurück zum freien Erkunden des gigantischen Weltraums: Wieso sollte ich nicht einfach alle Parteien gegen mich aufbringen? Immerhin erhalte ich nach erfolgreichen Kämpfen Erfahrungspunkte! Optionale Aufträge gibt es zwar mehr als Sandkörner am karibischen Strand, aber warum nicht nebenbei zusätzliche Erfahrung sammeln? Gegenargument Nummer eins: Wer an den Stationen einer ihm feindlich gesinnten Fraktion andockt, erhält weniger Geld für seine Rohstoffe. Gegenargument Nummer zwei: Wer von einem Ende der Galaxis ans andere Ende reisen will, muss an vielen Planetensystemen vorbei. Und falls dort ein feindliches Schiff wartet, kommt es zum Gefecht. Das führt schnell zu ärgerlichen Wartezeiten, wenn man doch nur einen Auftraggeber besuchen möchte.

Immerhin ist das Manövrieren im riesigen All selbst ohne unerwünschte Zwischenstopps eine unbequeme Angelegenheit. Während man besonders am DS mitunter eine gefühlte Ewigkeit lang die Karte umher schiebt, bis man das unscheinbar markierte Ziel entdeckt, leiden auch PC- und 360-Piloten unter ähnlichen Orientierungsschwierigkeiten. Weil sich sämtliche Planetensysteme kaum unterscheiden, ist es zudem schwierig, die vielen Namen der Galaxiekarte den damit verbundenen Orten zuzuordnen. Dabei ist das ständige Reisen, Erforschen und Erkunden doch so wichtig! Und im Grunde ist es auch spannend, neue Asteroiden oder Basen zu entdecken. Aber Galactrix macht es mir wirklich verdammt schwer, an dem Gefallen zu finden, was ich in jedem anderen Spiel liebend gerne tue.  

Kommentare

WaSgEhTaB!?!? schrieb am
ich finde das spiel nicht so toll hab es bei einem kumpel gespielt fand es richtig langweilig
nintendofreak schrieb am
Der Vorgänger Challenge of the Warlords war auf jeden Fall ein echter Geheimtipp, mehrere Monate lang war dies mein absolutes Lieblingsspiel und ich wollte mich nicht mehr davon trennen. Dieses Spiel war grandios, eine packende Story, aufregende Missionen sowie zahlreiche Nebenquests ausserdem mehrere süchtig machende minispiele (Städte belagern, Reittiere ausbilden,...) UND nicht zuvergessen die Puzzlekämpfe, von denen ich mich nie gern getrennt habe. Immer wieder fiel's mir schwer die Konsole auszuschalten. Ich hab mir gedacht der Nachfolger könnte ja wohl nicht enttäuschen sondern höchstens noch besser sein. Pustekuchen!
Galactrix ist aus meiner Sicht ein Flop, es weist gegenüber dem Vorgänger einfach zu viele kleine Macken und Fehler auf. Nicht nötig die hier aufzulisten wer das Game kennt weiss sicher was ich meine.
Hauptproblem ist dass einfach keine richtige Story entstehen will.
Fazit: Wer also noch kein Puzzle Quest besitzt und sich gern eines der beiden Games kaufen möchte, dem rate ich unbedingt Challenge of the Warlords. Wer Galactrix kauft ist selber schuld!
bati. schrieb am
ravengp hat geschrieben:toller Test für ein gutes Spiel
sign
Linden schrieb am
Royale hat geschrieben: Das klingt jetzt ziemlich vernichtend, aber Galactix ist nach wie vor noch ein wirklich gutes Spiel und ich starte es immer wieder gern für ne Runde zwischendurch.
Allerdings.
Mal schauen wenn ich ein wenig Kleingeld über habe lege ich es mir zu.
Vernon schrieb am
Feiner Test.
Ich habe mich in den Ostertagen mal davor gesetzt und es durchgezockt.
Für 20 Euronen 20-30 Stunden Spielzeit, das passt schon - dazu ein wirklich cleveres Prinzip.
Nur habe ich mir das Spiel selbst versaut, da ich, bevor ich den Hauptquest-Strang spielte, die Nebenquestreihe mit den 7 Verlorenen gemacht. Mich griff danach keiner mehr an, egal wie kriminell ich bei der jeweiligen Fraktion aufgestellt war.
Auch hatte ich bei einem Zufallskampf dieser Questreihe ziemlich früh einen Bauplan für einen Piraten-Schlachtkreuzer gefunden.
Also dann seelenruhig einen unbewaffneten Transporter für paar Mücken gekauft und überall im Feindgebiet Bergbau betrieben... wobei man eigentlich alles an Rohstoffen im zentral liegenden Beta Centauri findet. Da sich 2-3 Stunden weggeschlossen und man kann sich auch gleich das Trident-Schlachtschiffchen kaufen.
Leider war damit dann das bischen Kampf, was mir danach im Hauptquest-Strang begegnete, ein Witz.
schrieb am