Test: LittleBigPlanet (PSP) (Logik & Kreativität)

von Jan Wöbbeking



LittleBigPlanet (PSP)
Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
08.10.2010
Spielinfo Bilder Videos

Es ist wieder Bastelstunde: Ein Jahr nach dem PS3-Debüt von LittleBigPlanet dürfen auch PSP-Besitzer ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Das Jump'n'Run-Abenteuer bietet neben 30 neuen Levels einen mächtigen Editor: Es dürfen Hüpf-Parcours aus Holz, Metall, Pappe und hunderten anderen Materialien in allen Farben des Regenbogens erstellt und prompt ausprobiert werden. Wer nicht als Hippie abgestempelt werden möchte, darf seine Levels natürlich auch mit massenhaft Fallen spicken oder ihnen ein finsteres Erscheinungsbild verpassen.



Nachwuchs-Designer gesucht

Wie sich die Zeiten ändern: In meiner Schulzeit war ich noch froh, wenn ich für einen halbwegs schief zusammen genagelten Klorollenhalter eine 4 bekam - und heute sitze ich über die PSP gebeugt und erschaffe wahre Bühnen-Meisterwerke für eine grinsende Sackpuppe.
Gestatten: Sackboy!
Verantwortlich für meine Wandlung zum gestaltenden Künstler ist der idiotensichere Level-Editor von LittleBigPlanet. Er war schon auf der PlayStation 3 ein echtes Highlight. Anders als in professionellen Entwickler-Tools fliege ich mit meiner Hauptfigur nämlich direkt durch den Level. Sein kleines Lasso dient mir als Cursor, mit dem sich an allen möglichen Details herumschrauben lässt.

Faul wie ich bin lade ich einen Hintergrund nebst passendem Plattform-Grundgerüst und beginne damit, an den Feinheiten zu arbeiten. Wende ich eine Aktion zum ersten mal an, wird ein kurzes Tutorial-Video abgespielt, in welchem ein süffisant aus dem Kopfhörer raunender Sprecher mir jedes Detail ausführlich und humorvoll erklärt. Beinahe alles in der Welt lässt sich mit dem "Popit" verunstalten: Ein Druck auf die Quadrat-Taste und schon ploppt ein blätterbares Menü auf, mit welchem Materialien, Unmengen an bunten Stickern, diverse Schalter und vieles mehr ausgewählt werden. Ich entscheide mich für ein Quadrat aus Holz und "male" damit ein paar einfache Plattformen. Moment mal, Metall passt besser zum Hintergrund! Kein Problem: Ein Knopfdruck und schon verwandelt sich jedes Material in rostigen Stahl, geriffeltes Aluminium oder unzählige andere Dinge. Als nächstes setze ich ein paar Exemplare unter Strom und pappe ein Schild mit einem Warnhinweis davor.

Alles bewegt sich

Die platzierten Gegenstände lassen sich mit allerlei Federn, elastischen Seilen, pumpenden Kolben und diversen Mechanismen verbinden. Ich kann sie wie einen Ballon nach oben schweben lassen, sie an einem Seil befestigen und vieles mehr. Für Leben im Level sorgen außerdem Schalter: Manche schicken mein selbst gebasteltes Pferd auf Rädern den Berg hinab, wenn meine Spielfigur sich nähert, andere werden per Hebel oder durch Sackboys Gewicht betätigt.
Ganz so scharf wie auf der PS3 sehen die Bastel-Materialien nicht aus - für PSP-Verhältnisse bietet LittleBigPlanet aber verblüffend viele Details.
Mit dem Editor lassen sich derart viele Dinge erschaffen, dass es den Artikel sprengen würde, sie auch nur ansatzweise aufzuzählen. In der PS3-Fassung hat ein findiger Tüftler sogar einen kompletten funktionierenden Taschenrechner nur aus Kolben, Seilen und Schaltern gebastelt - auch Vertikal-Shooter und andere clevere Ideen fanden sich schnell auf dem Online-Planet von LittleBigPlanet. Außerdem liefert Entwickler Media Molecules ständig Nachschub an neuen Sackboy-Figuren sowie Bauteilen für den Editor; die meisten davon sind allerdings kostenpflichtig. Ist ein Level fertig, verbinde ich meine PSP einfach mit dem PlayStation Network, lade ihn hoch, lasse ihn bewerten und lade ein paar andere beliebte Exemplare auf meinen Memory Stick. Auch offline lassen sich die Kunstwerke mit Freunden tauschen.

Das komplexe Geschehen auf dem Bildschirm mit all seinen Bewegungen und Wechselwirkungen wird von der erstaunlich potenten Physik-Engine getragen. Auch Sackboys Bewegungen werden von ihr berechnet. Wenn der kleine Hauptdarsteller im Expresstempo einen Berg hinunter rast, kann es schon einmal vorkommen, dass er sich am unteren Ende verstolpert und nicht mehr rechtzeitig vorm tödlichen Abgrund abspringt - selbst wenn ich rechtzeitig die X-Taste drücke. Ganz so sicher und souverän wie in Hüpfer wie einem 2D-Mario fühlt man sich in LittleBigPlanet nie. Nach einigem Minuten hatte ich mich aber an die Eigenheiten gewöhnt. Außerdem bietet die physiklastige Steuerung auch Vorteile: Mit genügend Schwung erreicht man scheinbar unerreichbare Punkte-Blasen manchmal doch noch. Wenn man nur lange genug mit der Trägheit von Sackboy und diversen Federn herumexperimentiert, kann man einiges erreichen. Auch Sackboy selbst darf übrigens mit alternativen Stoffen, Hüten und anderen Accessoires verschönert werden.                 

Kommentare

johndoe803702 schrieb am
Ich habe jetzt auch mal die PS3 Version gespielt und muss sagen viel viel besser als auf der PSP und ein sagenhafter Multiplayer-Modus, der süchtig macht, da gibt es echt abgefahrene Levels wie z.B. eine Achterbahn oder ein Level aus Super Mario Bros.
chrizzle_f schrieb am
aber der besteht doch nur aus dem Runterladen von Levels, oder? Die Demo war super, hab richtig Lust bekommen auf das Spiel :oops: :banane:
Wie ist denn der SP?
Royale schrieb am
Absolut geiles Spiel.
Man sollte aber auf jeden Fall Zugang zum PSN haben.
Wer also ne CFW hat, muss wohl oder übel wieder auf ne originale Firmware zurück um den tollen Online-Modus nutzen zu können.
johndoe917704 schrieb am
Ne demo von little Big Planet im PSP Store die ist schon runtergeladen :D :D :D :D :D
schrieb am