Wer ist die Nummer Eins im Team?
Eine gute Startposition ist die halbe Miete.
Im Mehrspielerbereich findet man die bekannten Modi vom schnellen über benutzerdefinierte Rennen bis hin zur Koop-Weltmeisterschaft, die im letzten Jahr eingeführt wurden. Hier bestreiten zwei Spieler eine ganze Saison als Teamkameraden, die um die Vormachtstellung kämpfen. Der Modus erfordert zwingend eine Onlineverbindung - Einzelrennen dürfen dagegen auch in einem lokalen Netzwerk ausgetragen werden. Duelle am geteilten Bildschirm für zwei Piloten sind ebenfalls wieder mit von der Partie - und das sogar am PC. Schön sind die vielen Anpassungsmöglichkeiten: Als Host darf man genau festlegen, welche Fahrhilfen erlaubt sind, welche Wetterverhältnisse herrschen und ob das volle Schadensmodell zum Einsatz kommt. Qualifikationen zur Bestimmung der Startpositionen dürfen ebenfalls ausgetragen werden, wenn auch nur in den beiden verkürzten Varianten. Gut so, denn es wäre sicher frustrierend für Leute, die bereits in Q1 rausfliegen und sich den Rest der Quali gelangweilt anschauen müssten. Für eine bessere Chancengleichheit darf man die Boliden optional übrigens auf eine identische Leistung trimmen, so dass auch ein HRT mit einem McLaren mithalten kann. Das Anlegen privater Lobbys ist genauso möglich wie die Einschränkung von Teilnehmern hinsichtlich ihres Online-Rangs. Insgesamt dürfen bis zu 16 Fahrer an den Mehrspieler-Rennen teilnehmen. Das restliche Starterfeld wird alternativ von KI-Piloten besetzt, so dass sich auch hier bis zu 24 Raser auf den Pisten tummeln. Schön: Man kann sowohl einzelne Piloten nach Wünsch hinzufügen (einschließlich separaten KI-Schwierigkeitsgraden) oder gleich in einem Rutsch alle vakanten Plätze füllen.
Im Testbetrieb offenbarten sich aber leider noch viele Probleme mit dem Netzcode: Über Steam konnten wir weder eine Qualifikation noch ein Rennen komplett austragen, weil schon nach wenigen Minuten die Verbindung zusammengebrochen ist. Sollte das in der Verkaufsfassung so bleiben, wäre der Onlinemodus in dieser Form unbrauchbar. Wir werden deshalb am Wochenende Gas geben und prüfen, ob die Probleme mit dem Netzcode zum Release behoben werden. Wie behalten uns deshalb vor, die Wertung gegebenenfalls nachträglich anzupassen, sollte der Onlinemodus unspielbar sein.
PC auf Pole Position
Vor allem am PC sehen die Boliden fantastisch aus - auch dank der neuen Beleuchtungseffekte.
Rein technisch betrachtet könnte F1 2012 auf den ersten Blick als Zwilling des Vorgängers durchgehen. Doch im direkten Vergleich wird deutlich, dass Codemasters die Beleuchtung weiter optimiert hat und die Schauplätze dadurch noch einen Tick natürlicher wirken. Beim Sound hat man ebenfalls Hand angelegt: Nie zuvor hörte sich das aggressive Röhren der V8-Aggregate in den Formel-Boliden kerniger und bissiger in einem Spiel an als hier - ein Fest für die Ohren! Der Boxenfunk hat ebenfalls zugelegt und informiert mich nicht nur regelmäßig über Abstände und anstehende Boxenbesuche, sondern auch über die aktuelle Benzinstrategie meiner unmittelbaren Konkurrenten. Manchmal liegt er aber auch total daneben oder ist spät dran. So war ich nach meinem Boxenstopp oft schon längst zurück auf der Strecke, während aus dem Kopfhörer die Warnung kommt, dass ich doch bitte aufpassen soll, die weiße Linie nicht zu überfahren.
Wie schon bei den Vorgängern fährt F1 2012 auf dem PC dank besserer Kantenglättung, höherer Bildrate, feineren Grafikdetails (Partikel, F1-Modelle) und kürzeren Ladezeiten technisch in einer anderen Liga als auf PS3 und Xbox 360. Vor allem auf der Sony-Konsole springen die Flimmerkanten ins Auge, während die Ego-Engine sich bei der Bildrate oft am Rand des Zumutbaren bewegt, doch auch auf der 360 stößt man offensichtlich langsam ans Limit der Leistungsfähigkeit. Wer einmal auf dem PC seine Runden gedreht hat, möchte deshalb nur noch ungern zur Konsole zurückkehren. Einige PC-Besitzer wird es zudem freuen, dass Codemasters in diesem Jahr Games for Windows den Rücken gekehrt und sich stattdessen für Steam entschieden hat.