Mit der Brechstange
Aber die KI ist ohnehin kein Glanzlicht – sei es die aufgrund der Leistung des Teamkameraden im Besonderen oder dem allgemeinen Auftreten der Konkurrenten. Denn wie so oft in Rennspielen aus dem Hause Codemasters verhalten sich die anderen Fahrer schon auf der normalen der insgesamt fünf Stufen unter aller Kanone. Da ist die Bezeichnung „Pistenrowdy“ noch untertrieben, wenn vor oder in fast jeder Kurve ein erhöhtes Risiko besteht, gnadenlos von den Deppen abgeschossen zu werden. In diesen Momenten lerne ich wieder die optionale Rückspulfunktion zu schätzen, mit der man sich viel Frust ersparen kann, zumal man sie auf Wunsch sogar auf Kosten von XP-Einbußen unbegrenzt anwenden kann. Besser wäre es natürlich, wenn Codemasters es endlich lernen würde, die Aggressivität der Herrschaften zu zügeln. Klar kann es bei Positionskämpfen mal zu Berührungen kommen, aber diese stupiden Rempelorgien haben mit tatsächlichem Rennsport nicht viel gemeinsam.
Hinzu kommt, dass die Balance zwischen den Rennteams nicht gerade ausgewogen ist. Vor jeder Saison hat man die Wahl zwischen verschiedenen Angeboten – jedes von ihnen mit bestimmten Zielen, Fahrzeugen und Sponsoren-Aufgaben. Problem: Das Team „Ravenwest“ ist der Konkurrenz in der Regel deutlich überlegen – nicht nur, weil sich
In Formel-Flitzern sollte man Berührungen vermeiden und gezielt den Windschatten nutzen.
offenbar die besseren Piloten hinter dem Steuer befinden, sondern ihre Fahrzeuge oft auch ein paar mehr PS zu haben scheinen. Dadurch wird es im Zusammenhang mit dem langsamen Kollegen natürlich auch schwierig, sich in der Teamwertung an die Spitze zu setzen.
Gute Online-Performance
Abseits der Karriere darf man auch eigene Cups austragen – entweder in Form von Einzelrennen oder Serien. Im Partymodus kann man zudem einen Hauch Destruction Derby schnuppern, wenn man versucht, seine Konkurrenten durch Rammattacken auszuschalten. Eine echte Crash-Arena als Alternative zur Piste im 8-Layout wird aber leider nicht geboten.
Auch in Online-Events und Splitscreen-Rennen stehen die individuellen Veranstaltungen als Alternative zu vorgefertigten Playlists zur Verfügung, in denen man dank zahlreicher Einstellungen die Sitzung auf seine Wünsche zuschneiden kann. So lassen sich z.B. Fahrhilfen einschränken, Kollisionen deaktivieren oder man kann das Nutzen eines manuellen Getriebes oder der Cockpitperspektive erzwingen. Zudem darf man bis zu fünf Events pro Veranstaltung hintereinander reihen und das Feld für bis zu zwölf Teilnehmer mit KI-Piloten auffüllen. In unseren Testrunden hinterließ die Online-Qualität mit wenigen Lags und einer gelungenen Spielervermittlung einen guten Eindruck. Optional werden offene Lobbys nach einer gezielten Suche angezeigt. Schade nur, dass keine Zuschauerfunktion geboten wird, wenn man auf das Ende einer laufenden Partie wartet – diese steht seltsamerweise nur aktiven Rasern zur Verfügung, nachdem sie die Ziellinie überquert haben. Leider wird in der Lobby nicht einmal eine Karte geboten, auf der man das Geschehen in Echtzeit verfolgen können – schwach! Auch die Tatsache, dass sich die sehenswerten Wiederholungen nur auf Youtube hochladen und nicht lokal speichern lassen, ist nicht unbedingt die beste Entscheidung.
Schön dagegen, dass man sogar am PC am geteilten Bildschirm gegeneinander fahren kann – und es dort sogar am meisten Spaß macht. Denn auf PS3 und 360 sind die Splitscreen-Duelle aufgrund der grenzwertigen Bildrate und spürbar trägeren Steuerung kein besonders großen Vergnügen mehr.