Tutorial? Solo-Modus?
An dieser Stelle soll erwähnt werden, dass Back 4 Blood viele Spielmechaniken, gerade die Karten, ziemlich schlecht erklärt und bloß in Videoform vorstellt. Diese Videos sind übrigens nur recycelte Trailer. Auch das Tutorial ganz am Anfang erklärt praktisch nichts und hätte weggelassen werden können, wenn man von der Führung durch Fort Hope als Hub-Bereich absieht.
Back 4 Blood lässt sich im Solo-Modus spielen, der jedoch seltsam eingeschränkt gestaltet wurde. So gibt es eine Solo-Kampagne, die man an der Seite von Bots bestreiten kann. Die computergesteuerten Begleiter schießen fleißig auf die Gegner und nutzen sogar ihre Spezialfähigkeiten, kämpfen dafür häufig mit Türen, Engstellen oder anderen Levelobjekten. Man kann ihnen keine Befehle erteilen und Spezialaufgaben bzw. missionsrelevante Ziele können sie nicht sowieso angehen.
Getrennter Fortschritt
Solo- und Multiplayer-Fortschritt sind komplett voneinander getrennt. Im Solo-Modus, der trotzdem eine dauerhafte Verbindung zum Server erfordert, sind alle Karten freigeschaltet und können nur in Solo-Decks genutzt werden. Man kann also keine anderen Karten oder Skins etc. für Multiplayer-Partien via Vorratspunkten im Alleingang freischalten. Erfolge und Statistiken werden im Solo-Modus ebenfalls nicht aufgezeichnet.
Das Verhalten der Bots ist stellenweise echt grenzwertig. Sie bleiben jedenfalls gerne an möglichst vielen Objekten im Level hängen.
Diese Trennung von Solo- und Koop-Freischaltungen ist im Grunde genommen unnötig und etwas, das sich die
Entwickler nach viel berechtigter Kritik von den Spielern, näher anschauen wollen. Aber warum nicht gleich so? Die Entwickler müssten nach
Left 4 Dead und
Evolve doch genug Erfahrung in diesem Bereich haben … Immerhin können (private) Koop-Partien mit zwei Spielern und zwei Bots erstellt werden, die mit Vorratspunkten belohnt versehen werden, wenn man vorher private Lobbys bei Präferenzen erlaubt. Solche relevanten Einstellungen hätten bei der Erstellung eines Durchlaufs besser und klarer untergebracht werden können.
Generell empfiehlt es sich, dass man bereits eine Vierer-Gruppe zur Hand hat, um die Durchläufe angehen zu können - und nicht auf das Matchmaking-System angewiesen zu sein, was bei den letzten Versuchen trotz Cross-Play (und etwaigen Lags) hauptsächlich Zeit frisst. Übrigens: Der Sprach-Chat soll laut Entwicklern aufgezeichnet werden (für die Moderation, Sicherheit und die Verbesserung der Dienstleistungen).
Schwarm-Modus vs. Versus-Modus
Karten, Skins und Co. können über Vorratspunkte freigeschaltet werden.
Einen richtigen Versus-Modus wie aus
Left 4 Dead, in dem echte Spieler die Rollen der Spezialgegner übernehmen und in den normalen Kampagnen-Levels gegen die anderen Spieler antreten, gibt es in Back 4 Blood nur in abgespeckter Form. Zwar kämpfen auch hier spielergesteuerte Ridden-Monster gegen Cleaner, allerdings müssen die Cleaner nur möglichst lange den Gegnerhorden standhalten und dann wechseln die Seiten in der nächsten Runde - die viel zu kleinen Karten ersetzen auch das Kampagnengefühl nicht wirklich.
Der Fluch des Jahrespasses?
Last but not least dürfte das aktuelle Design des Jahrespasses (Annual Pass) mehrere Probleme mit sich bringen: Für 40 Euro erhält man Zugang zu drei Erweiterungen mit neuen Geschichten, spielbaren Charakteren, besonderen mutierten Infizierten und mehr. Hier drängt sich der Verdacht auf, dass die Spielbasis gespalten werden könnte, in Nutzer mit oder ohne Jahrespass - anstatt alle inhaltlichen Erweiterungen kostenlos (wie z.B. bei
Aliens: Fireteam Elite oder
Deep Rock Galactic) und kosmetische Pakete kostenpflichtig zu veröffentlichen. Gerade in Hinblick auf den eher überschaubaren Umfang der Standard Edition wirkt der Jahrespass schon frech.