Test: Utawarerumono: ZAN (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Utawarerumono: ZAN (Rollenspiel) von NIS America / Koch Media
Metzeln statt Taktieren
Entwickler:
Release:
13.09.2019
Erhältlich: Digital (PSN), Einzelhandel
Spielinfo Bilder Videos
Während sich Utawarerumono: Mask of Deception und Utawarerumono: Mask of Truth noch an Taktik-Rollenspieler richteten, wollen Aquaplus, Tamsoft und NIS America mit Utawarerumono ZAN Fans von Action-Titeln wie Dynasty Warriors & Co. ansprechen. Ob der Genrewechsel gelungen ist, verrät der Test.

Verstümmelte Geschichte

Der Story-Modus von Utawarerumono ZAN erzählt die Geschichte von Utawarerumono: Mask of Deception nach. Allerdings nur in sehr komprimierter Form. Kein Wunder: Wofür sich die Vorlage Dutzende von Stunden Zeit ließ, wird hier in einem Bruchteil abgefrühstückt. Und das obwohl einige der insgesamt 18 Kapitel ausschließlich aus Story-Sequenzen bestehen! Wer das Original nicht kennt, kommt teils kaum mit, so schnell wechseln hier Gesichter und Szenen.
Schlechte Wahl: Der Story wurde zu wenig, den Dialogen zu viel Aufmerksamkeit gewidmet.
Schlechte Wahl: Der Story wurde zu wenig, den Dialogen zu viel Aufmerksamkeit gewidmet.
Die Auswahl ist allerdings fragwürdig, da wichtige Ereignisse zum Teil nur in wenigen Sätzen zusammengefasst werden, während sich nebensächliche Dialoge wie Kaugummi ziehen - und das ausschließlich auf Japanisch mit englischen Untertiteln.

Hinzu kommt, dass die Handlung durch das Fehlen der Inhalte aus Utawarerumono: Mask of Truth gar nicht richtig abgeschlossen wird. Ob man hier die Hintertür für eine Fortsetzung offen halten wollte? Kurios auch der rapide und sprunghafte Anstieg des Schwierigkeitsgrads im vorletzten Kapitel, das einen quasi zum Aufleveln in anderen Spielmodi zwingt, um überhaupt eine Überlebenschance zu haben. Anpassungen der Schwierigkeitsstufe sind übrigens nur außerhalb des Story-Modus' möglich und auch da erst später und nur weiter nach oben...

Keine Hilfe in Sicht

Nicht einmal helfende Hände anderer Spieler sind erlaubt. Dabei gibt es doch einen kooperativen Mehrspielermodus. Doch der bietet völlig andere Inhalte, die sich zudem nur online gemeinsam angehen lassen. Lokale Zusammenschlüsse via Splitscreen o. ä. sind nicht möglich, was doppelt schmerzt, da auf den Servern so gut wie keine Spieler unterwegs sind.
Kill, kill, kill: Spielerisch wird unkomplizierte Hack
Kill, kill, kill: Spielerisch wird unkomplizierte Hack'n'Slay-Action in Warriors-Manier geboten.
Wer sich nicht gezielt mit Freunden verabreden kann, kann den für bis zu vier Spieler konzipierten Koop-Modus im Prinzip vergessen.

Ansonsten kann man im Battle-Recollections-Modus bereits während der Handlung bestrittene Kämpfe mit freier Charakterwahl und ohne Zwischensequenzen nochmals auf verschiedenen Schwierigkeitsgraden wiederholen. Darüber hinaus lassen sich im Free-Missions-Modus speziell angefertigte Bonuseinsätze und im Battle-Arena-Modus individuelle Solo-Herausforderungen bestreiten. Für kampfwillige Hack'n'Slay-Fans gibt es also einiges zu tun - vor allem, wenn man auf unkomplizierte Hau-drauf-Action im Stil von Koeis Warriors-Reihen steht.

Kommentare

Poolparty93 schrieb am
Der Text hat mir das Spiel richtig schmackhaft gemacht. Unkompliziertes Feierabend-Gekloppe im Anime-Look? Immer her damit :)
Wird aber erst gekauft, wenn es billiger ist. Es stehen noch genug ungespielte Games in meinem Regal.
schrieb am