Die Psi-Fähigkeiten haben wir ja schon erwähnt: Neben der Telekinese warten auch noch Heilung, Verwirrung (quasi eine Unsichtbarkeitsfunktion), der Psi-Schlag (immens effektiv und in mehreren Stufen verfügbar) und die Projektion (Vattic kann einen Astralkörper bilden, sich mit ihm bewegen und sogar in andere Figuren hineinschlüpfen und diese steuern) auf ihre Entdeckung und den zielsicheren Einsatz.
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Die gute alte Zeit: So sieht Vattic in der Vergangenheit aus. |
Doch da Vattic auch im Umgang mit Schusswaffen erfahren ist und die Psi-Energie, die ihm zur Verfügung steht, nicht ewig reicht (sich aber selbstständig wieder auflädt), könnt und müsst ihr ab und an auch mit Waffengewalt durch die Abschnitte jagen. Allerdings seid ihr vor allem mit dem John Vattic der Gegenwart in Feuergefechten meist unterlegen, so dass ihr diese Methode hier nur im schlimmsten Fall wählen solltet.
In diesem Zusammenhang sollte noch erwähnt werden, dass ihr keine Chance habt, einen Abschnitt von Gegnern zu leeren – irgendwann sind die Wachen (bzw. ihre Kollegen) wieder im Einsatz.
Die Rätsel, die auf euch warten, bewegen sich anfänglich auf der Genre-typischen "Karte suchen und benutzen"-Ebene, werden aber später durch Aufgaben abgelöst, die eng mit den Psi-Fähigkeiten zu tun haben. Dabei werden die kleine grauen Zellen zwar nur in den seltensten Fällen übermäßig strapaziert, doch als Abwechslung vom Action-Alltag sind diese Einsprengsel gern gesehen.
Doch so viele Möglichkeiten und dementsprechend Freiheiten es auch gibt, um die eher mäßig intelligenten Gegner zu besiegen bzw. in die Irre zu führen, wird man nie das Gefühl los, dass man dem vorgesehenen Weg der Entwickler folgt. Doch dies ist ein Problem, das viele Spiele dieser Art haben, weswegen es nicht sehr stark in der Endwertung zu Buche schlägt.
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Wenn alle Stricke reißen, nimmt man sich einfach ein Schutzschild und ballert sich durch die Gegner. |
Gelungene Steuerung, gute Physik
Wie man es von einem Free Radical-Spiel erwarten kann, ist die Steuerung auf allen Systemen durchdacht und reagiert sehr gut. Beim Einsatz von Psi-Kräften lassen sich die Ziele genau so einfach und komfortabel durchschalten wie beim Schusswaffengebrauch. Natürlich könnte man argumentieren, dass die äußerst akkurate Zielhilfe das Ausschalten der Gegner etwas zu einfach macht. Doch dieses scheinbare Manko wird durch den immensen Munitionsverbrauch wieder aufgehoben. Abhilfe schafft das manuelle Zielen, das allerdings (ebenfalls eine Eigenheit von Free Radical-Titeln wie TimeSplitters) zu feinfühlig reagiert.
Da ihr zahlreiche Möglichkeiten habt, die Umgebung und Gegner zu manipulieren, hat Free Radical ein überzeugendes Ragdoll-Physiksystem eingebaut. So kann John per Gedankenkraft Gegenstände aufnehmen und sie seinen Gegnern entgegen werfen. Später könnt ihr sogar Personen durch die Luft schleudern, um die Physik haargenau auszutesten. Insgesamt wird allerdings nicht ganz die Qualität von z.B. Havoc erreicht, was den Experimentierspaß und die Genugtuung eines durch die Luft wirbelnden Gegners nicht mindert.