Test: The Elder Scrolls 4: Oblivion (Rollenspiel)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Release:
01.11.2007
15.09.2010
15.09.2009
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Reisen all inclusive

Komfort ist alles: Oblivion überlässt euch, wie schnell ihr die Welt entdecken wollt. Wer sich die Mühe macht und die Gegend zu Fuß erkundet, ist vielleicht nicht auf Ortshinweise angewiesen, wird mehr sehen und sogar mit einer kontinuierlichen Erhöhung seiner Athletikwerte belohnt - sprich: Man verliert nicht so schnell an Ausdauer und kann öfter kräftig zuschlagen.
So prächtig, so wenig lebendig: Die Städte wirken etwas steril, man vermisst das mittelalterliche Treiben. (PC)
Wem das zu langsam geht, der kann sich auch in zig Ställen ein Pferd leihen oder kaufen. Das ist überaus praktisch, da ihr auch über Zäune springen könnt. Aber die Rosse werden bei weitem nicht so natürlich dargestellt wie z.B. in Shadow of the Colossus - auf verschiedene Gangarten oder das Scheuen vor Hindernissen müsst ihr genau so verzichten wie auf den Kampf hoch zu Ross. Auch die Muskelbewegungen sind hier trotz weit überlegener Hardware nicht so augeprägt. Schade, denn damit bleiben die Vierbeiner recht sterile Transportmittel.

Wer noch zügiger reisen will, kann das direkt auf der Karte tun: Sobald ihr einen Ort entdeckt, wird er dort eingezeichnet und ein Klick auf sein Symbol bringt euch in null Komma nichts dorthin. Zu Beginn ist eure Weltkarte jedoch eine kleine Terra inkognita; erst über Gespräche und Gerüchte füllt sie sich mit geheimnisvollen Ruinen, Tempeln und Katakomben, die in die Hunderte gehen. Allerdings können die Ladezeiten die Reise etwas verlängern - vor allem auf der Xbox 360 gibt es ab und zu eine knackige Wartezeit. Auch bei der freien Erkundung können die Bewegungen beim Zutritt in neue Gebiete stocken.  Abhilfe schafft da das Leeren des Caches (wir berichteten). Die Wartezeit wird immerhin von nützlichen Hinweisen in schönen Bildern überbrückt, die an mittelalterliche Handschriften erinnern - sehr edel.

Unbelebte Städte

So wunderbar die Landschaft ist: In den Stätden wirkt die Welt von Tamriel manchmal wie ein Stillleben - schön, aber statisch. Es ist gespenstisch still, es gibt kein Gewusel, kein buntes Treiben. Spätestens hier trennen sich die Wege zum ähnlich offenen  Grand Theft Auto: San Andreas . Jede Stadt lebt von ihren Torwachen sowie einer oder zwei Hand voll Charaktere. Die gehen alle ihrem Tagwerk nach, legen sich schlafen, schließen ihre Türen ab, schmeißen euch raus und unterhalten sich sogar untereinander: Wer stehen bleibt, kann ihrem Geschwätz oder Klagen lauschen. Und sobald man in ihre Nähe kommt, drehen sie sich um, grüßen euch oder pöbeln euch an - je nach Rasse und Ruf. Auch der Diebstahl fällt nicht so leicht wie in Morrowind: Entweder werden Wachen sofort gerufen oder man ertappt euch mit der heißen Ware beim Spaziergang. Da ihr das Zeug nicht bei einem Händler loswerden könnt, müsst ihr mit der Diebesgilde und ihren Hehlern Kontakt aufnehmen.

Aber richtig lebendig wirken die Städte nicht, weil sie einfach so groß sind, ihre Bewohner verschlucken und der Alltag darin nicht animiert wurde. Man vermisst z.B. arbeitende Handwerker, die auf ihren Amboss schlagen, Felle gerben oder Holz schnitzen. Man vermisst auch spielende Kinder, tanzende Gaukler oder Marktschreier - all das hat schon Gothic 2 besser simuliert. Trotzdem erkundet man die Straßen gerne: Egal ob Wohn- und Gildenhäuser, Läden, Statuen oder Kathedralen - alles wurde akkurat designt. Ihr könnt jedes Gebäude betreten und werdet euch angesichts der üppigen Innenausstattung wundern: vom einfachen Stuhl und Messer über Vasen, Eimer, Käse, Wein bis hin zu gestickten Wandteppiche, gläsernen
Und weil es einfach so schön ist: Noch mal ein Ausblick in den urwüchsigen Wald. (PC)
Schaukästen und Schreibpulten voller Federn, Pergament und Krams ist alles vorhanden. Nur ab und zu trüben Grafik- und Logikfehler das Flanieren: Es kann passieren, dass eine Figur beim Öffnen einer Tür oben am Rand in der Luft hängt und später runterpurzelt; es kann passieren, dass euch ein Kneipenwirt auf Anfrage seine eigene Taverne und einen Abstecher dorthin empfiehlt, obwohl ihr gerade an seiner Theke steht; es kann sein, dass euch Figuren erst feierlich als Helden empfangen und dann plötzlich kein Wort mehr mit euch reden.

Obwohl es an der Oberfläche meist kein pralles Leben gibt, gärt es unter Tage: Es gibt zig versteckte Tunnel, Geheimgänge, Höhlen und Dungeons, die euch nach wenigen Schritten in die üblen Etagen Tamriels führen. Während oben die neun Götter regieren, herrschen unten düstere Kulte, Banditen und Geister. Die Stimmung kann von einer strahlenden Erhabenheit schnell in einen beklemmenden Horror wechseln, der sogar für Gänsehaut sorgt. Da soll ein junges Mädchen geopfert werden, weil einige Dörfler über ein blutiges Ritual Rache nehmen wollen. Ihre Häuser sind untertunnelt und führen euch in das Innere eines verrückten Kultes. Für diese wohltuenden Wechsel sorgt auch die hervorragende Musikuntermalung: Zwar wirken manche Übergänge zwischen den Stimmungen etwas abrupt, aber der wehmütig-epische Klang der Hauptmelodie und die packenden Tempowechsel beim Kampf drücken dem Abenteuer einen erstklassigen akustischen Stempel auf.   
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Kommentare

Manaconda schrieb am
Also ich Spiele es auch mal wieder und muss sagen selbst nach den ganzen Jahren ist und wird es immer ein klasse Spiel bleiben. Absolut fesselnd und trotz der ganzen Jahre eine sehr gute Grafik. Kann ich jedem nur empfehlen!!!
Nightfire123456 schrieb am
gracjanski hat geschrieben:finde es schade, dass Konsoleros und PC Spieler im denselben Thread die Meinung zu einem Test schreiben. Die Meinung der Konsoleros würde ich nämlich gerne ausblenden. Was ich bisher über Oblivion gelesen habe (nicht 4p Test, sondern in Foren) ist eher stark negativ. Also ein Spiel nicht mal zu Ende spielen, weil es zu scheisse ist, ist imho das grösste Armutszeugnis, das ich kenne und das habe ich in Verbindung mit Oblivion öfter gelesen. Und hier schreiben welche was vom besten RPG aller Zeiten, ein kleiner Blick in die Profile und es wird klar, dass sie Konsoleros sind...(wahrscheinlich Kinder ohne Bezug zu echten RPG Perlen und ohne Ahnung, was Gameplay bedeutet).
Was hat das mit den Konsolen zu tun? Oblivion ist auch eines meiner lieblingsrollenspiele und du wirst es kaum glauben ich habe die PC Version und ich spiele schon etwas länger Rpgs. Es mag genügend andere Games geben die mehr Freiheiten, ausgereifteres Gameplay usw. bieten aber die sind schon alle etwas älter und bieten aus heutiger Sicht Pixelbrei Optik. Mir ist kein anderes Rollenspiel der letzen Jahre bekannt das einem so viele freiheiten gewährt bei gleichzeitig ansprechender Grafik. Auch Skyrim ist gut konnte mich bis jetzt aber noch nicht so an den Bildschirm fesseln wie es damals Oblivion schaffte.
Xris schrieb am
Oblivion ist inzwischen schon recht "alt". Aber es ist immer noch das - und ich meine DAS - beste OpenWorld-RPG aller Zeiten.
Der meint das ernst, oder? :ugly: Ich frage mich bis heute wie Oblivion nur so eine hohe Wertung hier abstauben konnte. Das Gameplay ansich ist ein einziger Bug in Vanilla Oblivion, die Spielwelt nach copy&paste gestaltet etc. Selbst Buggerfall war da spielbarer.
Ohja, Nehrim finde ich sehr viel besser als Oblivion. Quests, Landschaften und Story sind sehr viel ansprechender gestaltet, als bei Oblivion und gerade der Einstieg ist gelungen!
Nur leider auch weitaus linearer als TES eigl. sein sollte. Ich für meinen Teil habe es schon nach 3 Stunden wieder von der Platte geschmissen. Da ist mir Oblivion mit den entpsrechenden Balancemods lieber.
Bloody Sn0w schrieb am
gracjanski hat geschrieben:...
Werd erwachsen.
gracjanski schrieb am
finde es schade, dass Konsoleros und PC Spieler im denselben Thread die Meinung zu einem Test schreiben. Die Meinung der Konsoleros würde ich nämlich gerne ausblenden. Was ich bisher über Oblivion gelesen habe (nicht 4p Test, sondern in Foren) ist eher stark negativ. Also ein Spiel nicht mal zu Ende spielen, weil es zu scheisse ist, ist imho das grösste Armutszeugnis, das ich kenne und das habe ich in Verbindung mit Oblivion öfter gelesen. Und hier schreiben welche was vom besten RPG aller Zeiten, ein kleiner Blick in die Profile und es wird klar, dass sie Konsoleros sind...(wahrscheinlich Kinder ohne Bezug zu echten RPG Perlen und ohne Ahnung, was Gameplay bedeutet).
schrieb am

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