Test: Star Trek: Tactical Assault (Taktik & Strategie)

von Benjamin Schmädig



Publisher: Ubisoft / Bethesda
Release:
21.12.2006
30.11.2006
Spielinfo Bilder  
Die auf einer Ebene des nur scheinbar dreidimensionalen Weltraums ausgetragenen Auseinandersetzungen fordern nämlich eure ganze Aufmerksamkeit - schon allein deshalb, weil ein einzelner Photonentorpedo eure Schilde durchbrechen könnte. Davor schützen euch zwar sechs rund ums Schiff verteilte Stück, doch ist nur einer davon im roten Bereich, gehen alle weiteren Treffer auf diese Stelle bis zur Außenhülle durch und können Waffen oder Antrieb beschädigen. Somit seid ihr ständig damit beschäftigt, euren Zerstörer oder Kreuzer im Verhältnis zum Gegner auszurichten und entweder noch vorhandene Schilde zwischen ihn und eure Außenhülle zu bringen oder so zu fliegen, dass ihr ihn an bereits aufgeweichten Schilden trefft. Wer mit seinem DS im Kapitänssessel Platz nimmt, darf sein Schiff übrigens wahlweise per Touchpad kommandieren,
Hier sieht die Lage schon schlechter aus: Während die Schilde des Gegners noch halten, zehrt der eigene Kreuzer bereits von der Hilfsenergie
was selbst im Gefecht erstaunlich problemlos von der Hand geht! Noch einmal zurück zur Kameraführung: Was mich wurmt ist, dass ich wegen der automatischen Ausrichtung auch nicht unbedingt sehe, wenn meine Fregatte auf eine Raumstation oder einen Asteroiden zusteuert. Sobald das einmal passiert, verlieren die Schilde allerdings gehörig an Integrität und ein harter Kampf wird zum Kobayashi Maru.

"Engage!" statt "Energie!"

Weil eure Waffen nach einem Schuss Zeit zum Aufladen benötigen und weil die großen Pötte nur angenehm träge die Richtung ändern, wird Tactical Assault seinem Namen tatsächlich gerecht. Von einem flotten Ballerspiel ist es im Vergleich zu Encounters auf PS2 zum Glück weit entfernt. Ihr könnt zudem eure Hilfsenergie nutzen, um die Schilde wiederherzustellen oder besonders starke Schüsse abzufeuern. Ich vermisse jedoch weitere Möglichkeiten über die beschriebenen Gefechte hinaus. Mitunter könnt ihr zwar den Fortgang einer Mission beeinflussen, um z.B. weniger Gegner anzulocken, indem ihr während eines Dialogs die richtige Antwort gebt oder einer Warp-Signatur folgt statt zur nächsten Raumstation zu fliegen. Was ihr macht, hängt aber davon ab, was die Entwickler im Kopf hatten: Warp-Ziele tauchen nur in den Momenten auf, für die sie vorgesehen sind. Ähnliches gilt für das Scannen von Systemen sowie Funksprüche.

Spielerisch macht es auch keinen Unterschied, welchen Alarm ihr wann auslöst - immerhin reagieren einige eurer Verbündeten aber mit unterschiedlichen Kommentare darauf, ob ihr schon mit geladenen Waffen in einen neuen Sektor fliegt oder erst bei Feindkontakt Roten Alarm auslöst. Der Gelbe Alarm hat es hingegen nur der Vollständigkeit halber ins Spiel geschafft. Und auch wenn eure Wahl meist keinen Einfluss auf den Ablauf hat: Es ist toll an, dass ich je nach Lust und Laune z.B. erst einmal das System scannen kann und von meiner Crew eine kurze Beschreibung erhalte, welche die Autoren der Serie kaum besser geschrieben hätten. Das gilt auch für die Dialoge zwischen Freund und Feind. Einen dicken Rüffel erhält Ubisoft dafür, dass es weder Sprachausgabe noch eine deutsche Übersetzung gibt.

Romulaner im WiFi-Äther

Wären die Missionen doch nur nicht so geradlinig und würden sie nicht stets in kriegerischen Auseinandersetzungen enden - Tactical Assault hätte das
Auch als Klingone dürft ihr in die Schlacht ziehen.
Zeug zu einer großartigen Star Trek-Episode! Zumal die Komponisten Jason Graves und Rod Abernethy (beide Blazing Angels und Rayman Raving Rabbids) trotz fehlender Original-Musik einen packenden Soundtrack geschrieben haben, der an die Star Trek-Werke von Jerry Goldsmith erinnert. Besonders der Einsatz des Chors flößt den unendlichen Weiten Leben ein. DS-Kommandanten müssen auf den Titel leider verzichten.

Ihr dürft die Geschichte übrigens auch aus Sicht der Klingonen erleben, die ihre Schilde zwar nicht aufladen, dafür aber das Schiff tarnen können. Allerdings müsst ihr erst die Kampagne der Föderation beenden. Schade, denn nach missglückten Missionen steigt der Frust, wenn ihr nichts anderes tun könnt, als euch so lange durch einen Auftrag zu beißen, bis er dann doch gelingt. Wollt ihr schon eher für das kriegerische Volk fliegen, bleiben euch nur die einzelnen Gefechte oder das über WiFi ausgetragene Duell mit einem Kumpel. In beiden Varianten stehen euch immerhin auch Schiffe der Romulaner, Gorn sowie Orioner zur Verfügung - sobald ihr sie in der Kampagne freigespielt habt.      

   

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