Zwei Herzen schlagen, ach, in meiner Brust
Denn was nützt mir der beste Editor, den die Serie bislang zu bieten hatte, wenn ich auf der 360 nicht einmal eigene Musiken für den Einmarch einbinden kann? Was nützt mir die viel beschworene Grafikpower der Microsoft-Konsole, wenn sie nicht genutzt wird, um die seit Jahren monierten Clippings und Probleme mit der Kollisionsabfrage zu beheben?
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Wrestler mit kurzen Haaren wie hier John Cena sehen auf der 360 schlichtweg fantastisch aus... |
Auf der PS2, die technisch letztes wie dieses Jahr an ihr Limit geführt wird, kann ich diese Mankos verschmerzen oder zumindest leichter darüber hinweg sehen. Aber für eine Next-Generation-Konsole erwarte ich etwas mehr als eine hochkonvertierte PS2-Version. Doch genau diesen Eindruck hinterlässt SvR 2007 - nicht nur angesichts der fehlenden Musikeinbindung. Auch die mittlerweile viel zu derben Ladezeiten liegen bei der 360 nur knapp unter dem PS2-Niveau.
Doch es ist nicht nur die zwar deutlich aufgebohrte, aber in vielen Punkten in der Current-Gen-Ära stecken gebliebene Kulisse und Spielmechanik. Seit Jahren hat es kein WWE-Spiel geschafft, einen halbwegs aktuellen Roster (die Liste der auszuwählenden Wrestler) zu integrieren. Doch in den letzten Jahren war die Auswahl nie so umstritten, schwer nachvollziehbar und unaktuell wie in SvR 2007. Nicht nur, dass mit z.B. JBL und vor allem Kurt Angle zwei Wrestler aktive Dienste verrichten, obwohl sie wie im Falle JBL mittlerweile nur noch kommentieren und Angle inzwischen sogar für die härteste Konkurrenz der WWE in den Ring steigt. Es scheint, als ob die Entwickler mit dem Einbau der Figuren vor etwa einem halben oder gar dreiviertel Jahr abgeschlossen haben. Booker T hat sein typisches Aussehen und ist nicht als King Booker (seine derzeitige WWE-Persona) vertreten - und das, obwohl ihr die King Booker-Figur sogar als kleines Gimmick für euren frei gestaltbaren Aufenthaltsraum im integrierten Shop kaufen könnt.
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... doch sobald es um langes Haupthaar geht, wird die Current-Gen-Herkunft mehr als deutlich - das geht auch besser! |
Auch von dem schon vor einiger Zeit wieder ins Leben gerufenen ECW-Brand (Extreme Championship Wrestling) findet sich weit und breit keine Spur. Kein Sandman, kein Tommy Dreamer. Dafür gibt es allerdings die seit Monaten gar nicht mehr oder zumindest nur in untergeordneten Rollen berücksichtigten Mark Henry oder Viscera. Diese Inkonsequenzen finden sich an allen Ecken und Enden. Die wieder formierte D-Generation X ist mit von der Partie, die aktuellen Tag Team-Champions Brian Kendrick & Paul London wiederum sind ebenso wenig dabei wie die Diven Ashley oder Michelle McCool sowie WWE-Rückkehrer Jeff Hardy.
Dass irgendwo Eingeständnisse bezüglich der Aktualität gemacht werden müssen, leuchtet mir ein, doch dieses Jahr hat man es etwas übertrieben.
Cool und neu
Andererseits gibt es jedoch auch haufenweise gute Gründe, sich für einen Award oder zumindest eine eindeutige Kaufempfehlung auszusprechen. Denn obwohl es mit dem "Money in the Bank"- Match nur einen mageren neuen Matchtyp gibt, ist SvR 2007 spielerisch seinen Vorläufern um Klassen voraus.
Das Geheimnis liegt in der neuen Steuerung, die wie viele andere Titel exzessiven Gebrauch vom rechten Stick macht. Nicht nur die Griffe, die über den Knüppel deutlich intuitiver abgerufen werden können als mit der bisherigen (und für Puristen in den Optionen weiterhin einstellbaren) Knopfmechanik, können auf ganzer Linie überzeugen.