Test: Go West! - Ein Abenteuer mit Lucky Luke (Action-Adventure)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Atari
Release:
22.11.2007
22.11.2007
22.11.2007
Spielinfo Bilder  
Wii bringt Bewegung ins Spiel

Prinzipiell lassen sich die insgesamt 40 Minispiele in vier Kategorien einteilen: Schießen, Zeichnen, Fahren/Fliegen/Reiten und Musizieren. Es gibt aber auch ein paar Disziplinen die positiv aus der Reihe tanzen wie das Zubereiten von Essen, was vor allem auf Wii sehr schön inszeniert wurde: 
Um die Indianer zu besänftigen, müsst ihr vorgegebene Rauchzeichen senden.
Neben dem Verrühren von Suppenzutaten wird hier auch Gemüse authentisch geschnetzelt, indem ihr entsprechende Schneidebewegungen mit dem Nunchuk ausführt, während ihr mit der Wiimote Rüben, Lauch und Gurken fixiert. Aber auch beim Musizieren waren die Entwickler der Wii-Version mitunter recht kreativ: Beim Banjo spielen fungieren die Knöpfe des Nunchuk-Aufsatzes z. B. als Griffbrett, während ihr mit Remote-Bewegungen stilecht in die Saiten haut - eine Übung, die mit Maus und Tastatur nicht annähernd so viel Spaß macht.

Allerdings haben es die Entwickler versäumt systemspezifische Symbole einzublenden, so dass ihr vor allem zu Beginn immer überlegen müsst welche Taste nun welcher farbigen Markierung zugeordnet ist - ein Manko, das nicht nur beim Banjo spielen auftritt. Auf dem Bildschirm sehen die Anweisungen verdammt nach Xbox 360-Bedienung aus, obwohl es das Spiel für Microsofts Konsole überhaupt nicht gibt. Trotzdem ist die Handhabung prinzipiell meist sehr einfach, wenn auch nicht immer handlich. Gerade bei Greif- und Ziel-Übungen muss man sich oft eher an Schatten als den Objekten selbst orientieren, was alles andere als intuitiv wirkt. Wii-Spieler müssen darüber hinaus auch immer wieder den Nunchuk-Aufsatz an- bzw. abstöpseln - allerdings nicht annähernd so oft wie in Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen , da der Aufsatz teils auch ohne Verwendung eingesteckt bleiben darf, so lange die Remote nicht beidhändig gehalten werden muss.

PC beugt Frusterlebnissen vor

Bei Schießereien wir Banküberfällen, Krokodilangriffen oder Unruhen im Gerichtssaal schießen Remote-Pistoleros zwar langsamer und ungenauer als Maus-bewaffnete PC-Schützen, gravierend ist der Nachteil aber nicht. Auch bei Rollstuhl-, Kutsch- und Straßenbahnfahrten sind Tastatur-Lenker leicht im Vorteil.
Frustprobe für Wii-Spieler: Averell beschwört mit einem Regentanz ein Gewitter herbei.
Das Malen vorgegebener Muster beim Kleidungswechsel, Indianer einzäunen oder Rauchzeichen senden geht mit der Maus ebenfalls besser von der Hand. Ähnliches gilt auch für das rhythmische Bewegen bzw. Tastendrücken beim Musizieren. Allerdings macht gerade letzteres per Bewegungssteuerung deutlich mehr Spaß, so lange die Noten nicht zu dicht aufeinander folgen. Gerade bei den schwierigeren Regentänzen mit Averell Dalton kommt die Bewegungserkennung aber teils nicht mehr richtig mit, was natürlich extrem frustrierend sein kann.

Bei Puzzle-Duellen, Ballonfahrten oder dem generell drögen Seilziehen gibt es hingegen keine nennenswerten Steuerungs- oder Spielspaßunterschiede. Insgesamt hat mir die Wii-Fassung trotz höheren Frustpotentials jedoch einen Tick mehr Spaß gemacht. Bei Kindern und Videospielneulingen könnte die zudem etwas günstigere PC-Version hingegen durchaus sinnvoller sein, da man hier deutlich schneller und leichter voran kommt. Partyspieler werden hingegen generell eher enttäuscht sein, da der Mehrspielermodus einigen gravierenden Einschränkungen unterliegt und eher wie ein optionales Bonus-Feature als wie ein vollwertiger Spielteil wirkt. Schade, denn gerade hier hätte der Titel nach dem sehr kurzen und lieblosen Storymodus, nochmals richtig punkten können. Denn auch wenn es gerade auf Wii mehr als genug Minispielsammlungen gibt, wirken einige Disziplinen angenehm kreativ und unverbraucht.     

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