Vorschau: Test Drive Unlimited 2 (Rennspiel)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: Namco Bandai
Release:
11.02.2011
11.02.2011
15.02.2013
Spielinfo Bilder Videos
Stillstand

Darüber hinaus hält sich der technische Fortschritt allerdings in Grenzen: Wäre man nicht auf Ibiza unterwegs, das sich landschaftlich von der Hawaii-Insel des Vorgängers unterscheidet, könnte man glauben, sich immer noch im ersten Teil des Racing-MMOs
Erkundung zählt ebenfalls wieder zu den Aufgaben in der Test Drive-Welt.
zu befinden. Angesichts der großen Spielwelt kann man bei der angestaubten Grafik sowie den zahlreichen Pop-ups zwar ein Auge zudrücken, trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass man bei der Präsentation einen größeren Schritt nach vorne macht. Zumindest wird die Erkundung der Insel jetzt von einem dynamischen Wettersystem sowie einem idyllischen Tag-/Nachtwechsel begleitet. Bei den vorgefertigten Events, die man entweder alleine oder dank ständiger Onlineverbindung auch gegen bis zu sieben andere Spieler in Angriff nehmen darf, sind die Witterungsbedingungen allerdings von Anfang an festgelegt. Der Netzcode machte bei den ersten Probefahrten insgesamt eine gute Figur, auch wenn teilweise noch ein paar Lags auftraten. Neben Einzel- und Teamrennen haben sich die Entwickler auch einen verrückten Koop-Modus ausgedacht, bei dem das komplette Fahrerfeld einem der Spieler folgen muss, der zufällig als Führer auserkoren wurde. Der Clou dabei: Nur dieser sieht den nächsten Checkpunkt und muss seine "motorisierte Herde" ans Ziel bringen. Um dem Ganzen eine zusätzliche Würze zu verleihen, wird die Rolle des Anführers nach jedem erreichten Checkpunkt per Zufall einem anderen Spieler zugewiesen. Klingt verrückt - und so spielt es sich auch. Man kann über Sinn und Unsinn dieser Mehrspieler-Variante streiten, denn oft genug endeten die Koop-Rennen in einem heillosen Chaos. Aber Spaß macht es trotzdem...

Drei Stützpfeiler

Das Gerüst von Test Drive Unlimited 2 besteht aus fünf Stützpfeilern: Der globale Level, Erkundung, Wettbewerb, Sammlung und soziale Interaktion, wobei man in jeder der Kategorien Erfahrungspunkte sammelt und sich in insgesamt 70 Stufen nach oben arbeitet. Die Erkundung ist wichtig, um neue Straßen, aber auch Autohändler, Boutiquen sowie weitere Locations zu entdecken. Die Rennen bilden allerdings nach wie vor den Kern des Spiels und erstrecken sich von Sprints von Punkt A nach B über Rundkurse bis hin zum reinen Zeitfahren oder Ausscheidungs-Wettbewerben. Auch die Blitzrennen sind wieder mit dabei, bei denen man die Radarfallen mit entsprechend hohem Tempo aktivieren muss. Im Gegensatz zum Vorgänger wird hier noch eine kleine Rahmenhandlung gestrickt, so dass man nicht einfach nur die Events abklappert, sondern auch Rivalen schlagen muss, die sich in Zwischensequenzen entsprechend über ihre Niederlage ärgern bzw. den Spieler herausfordern. In der aktuellen Fassung ist die deutsche Synchro allerdings noch unter aller Kanone und sorgt aufgrund der miserablen Qualität für unfreiwillige Komik. Laut Atari handelt es sich bei den Aufnahmen allerdings nur um "Platzhalter", die in der finalen Fassung von professionellen Sprechern ersetzt werden sollen - ich bin gespannt... Die Kategorie Sammlung dürfte selbsterklärend sein, während die Sozialstufe vornehmlich durch die Teilnahme an Autotreffen, Mehrspieler-Events sowie den Beitritt in Clubs gefördert wird. Verfolgungsjagden mit der Polizei sind ebenfalls wieder möglich: Dazu fährt man den Gesetzenhütern während der freien Fahrt einfach ins Heck und schon kann das Katz und Maus-Spiel beginnen. Wie bei den alten Need for Speed-Teilen muss man die Verfolger möglichst schnell abschütteln. Eine Aufgabe, die mit zunehmenden Zeit immer
Die schicke Cockpitansicht gehört bei TDU zur Basis-Ausstattung.
schwieriger wird, denn die Verstärkung ist schneller da, als einem lieb ist. Befinden sich mehr als drei Spieler in einer Session, darf einer von ihnen sogar selbst in die Haut der Cops schlüpfen.

Hawaii-Comeback

Egal ob Erkundung, Rennen oder Verfolgung: Erfolge werden mit Erfahrungspunkten belohnt, so dass man immer weiter in Rängen aufsteigt und damit Zugang zu neuen Veranstaltungen bekommt. Erreicht man die Stufe zehn, ist dies gleichzeitig die Eintrittskarte zum Flughafen. Und was will ich da? Wie wäre es mit einem Flugticket nach Oahu? Richtig gelesen: Eden hat den Schauplatz des Vorgängers ebenfalls ins Spiel integriert und der Insel neben neuen Events auch über 600 zusätzliche Straßenkilometer spendiert - ein feiner Zug.

Soziale Komponente

Autonarren wollen sich gerne mit Gleichgesinnten treffen. Sie wollen nicht nur über das wichtigste Thema der Welt - Autos - quatschen, sondern ihr auf Hochglanz poliertes Heiligtum auf vier Rädern auch gerne stolz vor den anderen präsentieren. Was in der Wirklichkeit ganz gerne auf McDonald's-Parkplätzen zelebriert wird, ist auch im Spiel möglich: Man kommt an bestimmten Orten zusammen, tauscht sich aus und begutachtet im freien Rundgang die fahrbaren Untersätze der anderen Spieler, während man auch den eigenen Boliden zur Schau stellt. Die Autoclubs sind ebenfalls wieder mit von der Partie: Hier finden sich vor allem Gilden zusammen, die ihren Automobil-Clan berühmt machen wollen. Herausforderungen gegen andere Clubs sind dabei auch möglich.
  
 

AUSBLICK



Raser, die auf Oahu bereits das Gaspedal durchgedrückt haben, dürften sich auf Ibiza sofort heimisch fühlen: Viele Elemente aus Test Drive Unlimited finden auch den Weg in den Nachfolger - sei es der Besuch beim Autohändler, Immobilienmarker oder Rennmodi wie Ausscheidungs- und Blitz-Events. Leider hat man sich nicht nur inhaltlich, sondern auch technisch stark am Erstling orientiert, weshalb sich der grafische Fortschritt im direkten Vergleich trotz des ansehnlichen Wettersystems in Grenzen hält. Mehr Arbeit hat man bei Eden in die Fahrphysik investiert: Egal für welches der drei Modelle man sich entscheidet, liegen die Boliden besser auf der Straße und lassen sich viel angenehmer kontrollieren als noch im ersten Teil - eine Simulation wird aber auch ohne Fahrhilfen nicht geboten. Die Erstfaszination mag mittlerweile verflogen sein, doch auch Test Drive Unlimited 2 wird wieder eine gelungene Mischung aus (Offroad-)Rennen, Erkundung und sozialen Interaktionen bieten, sofern man sich mit dem technischen Stillstand anfreunden kann. Dass man neben den neuen Pisten auf Ibiza auch wieder nach Oahu zurückreisen kann, ist auf jeden Fall eine tolle Sache - Daumen hoch!

Ersteindruck: gut

Kommentare

Schmierlappen schrieb am
wired hat geschrieben:Ist allgemein eine Schande, dass niemand mal ein Spiel ala NFS oder TDU entwickelt, das auf Simulation setzt.
[BTW: Forza oder GT als eine solche zu bezeichnen, empfinde ich als recht gewagt. Da fehlts dann doch etwas dazu.]
Cool dass Du es erwähnst. Ich habe vor nem Dreivierteljahr einen bookmark gesetzt, mittlerweile ist dort die Beta-Anmeldung gestartet.
Das Projekt heißt ACR - Auto Club Revolution. Soll sich auf F2P-Basis mit Itemshop finanzieren und dann wohl auch ordentlich viele Strecken bieten. Laut eigenen Vorstellungen soll es sich dabei um eine Sim handeln. Eutechnyx halte ich auch durchaus für fähig das zu bewerkstelligen.
wired hat geschrieben:Wenn man eine realistische Fahrphysik (und eine gute Cockpitperspektive) zu schätzen weiß, einen aber reale Rundkurse langweilen [...] sitzt man immer zwischen den Stühlen.
Was mir bei TDU 1 fehlt ist die Möglichkeit auf einer echten - von mir aus auch fiktivem - Rennstrecke fahren zu können. Um schön über die Curbs zu ziehen und sorgenfrei ohne Baumeinschlag auch mal abfliegen zu können.
z.B. so etwas wie die Nordschleife/Le Mans würde sich da exzellent anbieten.
unknown_18 schrieb am
Also wenn ein Spiel wie TDU richtig umgesetzt ist, würde ich auch monatlich was zahlen.
john1231 schrieb am
die sache ist nur, es ist nicht wirklich ein MMO.
es sind maximal, keine ahnung 10 bis 20 spieler auf der map - man kann dann freunde einladen und so. ich denke (ohne es jetzt genau zu wissen) dass es eher eine art matchmaking system ist, anstatt persisstente welten mit millionen von leuten online.
da kosten die server (sofern überhaupt welche benötigt werden, bis auf spieler suchen und verbinden - cd-key überprüfen) schon weniger als bei zB WoW.
wie gesagt für 50? pro packung sollte das ja schon ohne aufpreis möglich sein.
hab auch prinzipiell nichts gegen DLC (obwohl ich noch nie eines gekauft habe) aber man kann es auch übertreiben und momentan hab ich bei dem spiel das gefühl, das dem so ist.
crewmate schrieb am
naja, der MMO Teil wird kostenlos sein. Da versuchen sie eben über DLC Geld reinzuholen. Und NfS World ist nur bis zu einem bestimmten Punkt kostenlos. Dann wird man subtil dazu verleitet kleine Beträge zu zahlen. Was eben auch nur ein anderes Geschäftsmodell ist. Sowas muss es geben
schrieb am