Vorschau: Resident Evil 6 (Action-Adventure)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: Capcom
Release:
02.10.2012
22.03.2013
02.10.2012
29.03.2016
Q4 2019
29.03.2016
Erhältlich: Einzelhandel
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Die große Unbekannte

Welche Rolle spielt Jake Muller, Sohn von Albert Wesker?
Welche Rolle spielt Jake Muller, Sohn von Albert Wesker?
Auffällig: Auch das dritte Duo bekommt wieder ein eigenes Interface spendiert, doch was man bisher gesehen hat, tendiert man auch hier eher in Richtung Action - schade eigentlich. Immerhin besitzt das Gespann das Potenzial, die Geschichte zu bereichern. Zwar kennt man Sherry bereits ein wenig aus der Vergangenheit, doch das kleine Mädchen von damals ist mittlerweile erwachsen geworden. Und Jake Muller hat alleine durch die Verbindung zu Wesker die theoretische Chance, das Resident Evil-Universum um einen interessanten und unberechenbaren Charakter zu bereichern. Wir werden sehen…

Ganz nah dran

Etwas problematisch ist die Position der Kamera, die sich ungewöhnlich nah an den Figuren befindet. Zusätzlich beeinträchtigt eine automatische Zoomfunktion zwischendurch die Übersicht. An dem übertriebenen Unschärfefilter, der besonders beim Zielen den Vorder- oder Hintergrund massiv mit der groben Darstellung verunstaltet, wird bis zur Veröffentlichung im Oktober hoffentlich genauso behoben wie das furchtbare Tearing, unter dem die 360-Fassung derzeit noch leidet. Davon abgesehen zeigt die MT Framework-Engine erneut, was in ihr steckt: Vor allem die Figuren sehen klasse aus, obwohl die Darstellung im Spiel nicht mit der Qualität der gekonnt inszenierten Zwischensequenzen mithalten kann. Dass die getöteten Gegner neuerdings im Stil von Blade 2 mit Funken abtreten und danach im Nichts verschwinden ist eine Sache, an die ich mich erst noch gewöhnen muss. Zwiespältig stehe ich auch der neuen Wegfindung gegenüber, die sich wie bei Dead Space auf Knopfdruck aktivieren lässt. Reicht es denn
Bekommt Ada Wong eine eigene Kampagne oder hat sie nur einen Gastauftritt?
Bekommt Ada Wong eine eigene Kampagne oder hat sie nur einen Gastauftritt?
nicht, dass schon der nächste Zielpunkt inklusive Abstand angezeigt wird? Ich finde, mit solchen Elementen werden die Erkundungsreize der Vergangenheit endgültig eliminiert, obwohl man selbstverständlich die Möglichkeit hat, sich abseits umzusehen. Viel wird man dabei allerdings nicht entdecken, da die Schauplätze sehr linear aufgebaut werden und man bei der Suche nach alternativen Routen schnell an künstliche Grenzen wie Tische oder Trümmer stößt.

Was ich ebenfalls noch vermisse sind Rätsel. Vor allem von der Leon-Kampagne erhoffe ich mir noch mehr Erkundungsreize und kleine Denkaufgaben, doch ist davon bisher noch nichts zu sehen. Die Soundkulisse hinterlässt dagegen schon einen hervorragenden Eindruck. Vor allem in der Leon-Episode tragen neben der Musik die gelungenen Soundeffekte wie das Grunzen und Stöhnen der Mutanten zur spannungsgeladenen Atmosphäre bei. Auch die Sprecher machen einen guten Job - auch wenn manche von ihnen zur Übertreibung (Stichtwort: Over-acting) neigen.
 

AUSBLICK



Resident Evil 6 erinnert mich an die Fahrt in einer Berg- und Talbahn: Da ist diese großartige Erkundung der Universität mit Leon, die eigentlich alles hat, was die Serie damals ausgezeichnet hat. Die Kulisse ist schaurig, die Atmosphäre beklemmend und endlich schlurfen wieder klassische Zombies mit ihrem markanten Stöhnen durch die engen Gänge. Auch wenn mir die neue Nahkampf-Mechanik zu mächtig erscheint, ist es das, was ich mir für Resident Evil 6 gewünscht habe! Eine Rückkehr zu den alten Wurzeln, gemischt mit modernen Elementen. Doch dann kehrt Chris aus der Versenkung zurück - und mit ihm die Action, die leider völlig austauschbar wirkt und sich hier mit dem fummeligen Deckungssystem sowie schießenden Mutanten in eine Richtung entwickelt, die offensichtlich voll auf die Call of Duty-Generation zugeschnitten ist. Damit kann ich im Zusammenhang mit Capcoms ursprünglichem Survival-Horror nur wenig anfangen. Was das BSAA-Team im Kampf gegen die dämlichen Gegner auffährt, ist bestenfalls durchschnittlicher Actionbrei. Auf welche Seite sich die dritte Kampagne schlägt, lässt sich derzeit noch schwer abschätzen, doch zeichnet sich bisher eher eine Tendenz zum Ballern ab. Dass man sich endlich gleichzeitig bewegen und schießen kann, empfinde ich auch unabhängig des Actionteils als Vorteil - genauso wie den unkomplizierten Zugriff auf Waffen und Kräuter. Sogar mit dem Kompromiss aus regenerativem und manuellem Heilsystem kann ich mich anfreunden. Technisch trumpft die MT Framework-Engine trotz einiger schwacher Texturen wieder ganz groß auf - vor allem die Gestik und Mimik der Figuren sehen klasse aus. Zudem käme es der Übersicht entgegen, wenn sich die Kamera weniger nah an den Figuren befinden und Capcom die automatische Zoom-Funktion neben dem hässlichen Unschärfefilter einen Gang zurückschalten würde. Obwohl meine anfängliche Begeisterung nach der Begegnung mit „Action-Chris“ etwas gelitten hat, freue ich mich trotzdem noch auf Resident Evil 6 - in der Hoffnung, dass Capcom den Weg mit Leon so weitergeht, wie er sich in der Demo andeutet.


Eindruck: gut
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Kommentare

fuxx schrieb am
Im Kontext der RE-Serie ist der 6. für mich ganz klar ein Witz mit einem Hauch Kindergartenflair.
Wieso wird mir angezeigt wo ich hingehen soll? Und wieso wird mir gezeigt wo eine Waffe liegt? WTF?! Es war doch schon immer ein nicht nur bei RE bewährtes Belohnungsprinzip, dass man Waffen suchen muss, wofür man sich natürlich mit der Umgebung auseinandersetzen müsste, was aber bei RE 6 anscheinend nicht mehr funktioniert/nötig ist, weil man im Schlauch unterwegs ist. Fehlt nur noch, dass einem auch Kräuter angezeigt werden. Für mich der absolute Survival-Killer.
War es nicht geil mit 5 Schuss in der Pistole vor 3 Zombies zu flüchten und dann eine MP mit vollem Magazin zu finden? War es nicht geil die Balance zwischen schießen und messern zu finden statt die Zombies (die Jill übrigens im 1. Teil mit 2 Bissen umgebracht haben) zuroundhousekicken? War es nicht geil sich hilflos zu fühlen und Respekt vor dem Spiel zu haben? Sind für mich alles Punkte die ein gutes Survival-Adventure ausmachen und die Feierabend- bzw Codzockern anscheinend gar nicht passen. RE6 und der kommende MGS-Teil lassen mich daran zweifeln, dass Japan nicht doch komplett atomverseucht ist.
Und ich würde ein Monatsgehalt wetten, dass RE1 heutzutage immer noch wie eine Bombe einschlagen würde.
Pioneer82 schrieb am
PanzerGrenadiere hat geschrieben:sarkasmus?
Nope. Finde die Serie hat sich weiterentwickelt und glücklicherweise auf positive Art.
Zugegeben über die Chris Kampagne kann man sich noch streiten aber der Leon Teil war hervorragend.
PanzerGrenadiere schrieb am
Pioneer82 hat geschrieben:War anfangs skeptisch aber nach dem spielen der Demo bin ich mir sicher das auch der sechste Teil rocken wird.
sarkasmus?
Pioneer82 schrieb am
War anfangs skeptisch aber nach dem spielen der Demo bin ich mir sicher das auch der sechste Teil rocken wird.
SakuyaKira89 schrieb am
Naja, entgegen vieler Meinungen fand ich die Leon Kampagne sogar richtig gut. Ich vergleiche so ein bisschen mit Resident Evil 5 und da ist das hier schon ein Sprung in die richtige Richtung. Naja bei der Chris Kampagne musste ich zwangsläufig an Gears of War oder Call of Duty denken. Sicherlich keine Sternstunde, aber vielleicht im Koop für zwischendurch mal ganz nett. Die Jake Kampagne war dann irgendwie seltsam. Von dem bisher gesehenen kann ich ehrlich gesagt noch keine Einschätzung abgeben. Es schien mir als wäre die Demo direkt in einer Schießerei platziert worden.
Grundsätzlich ist das natürlich nicht das was man sich von einem Resident Evil erhofft hat. Wenn ich an die ersten Teile denke und an Code Veronica X ist das sicherlich eine Enttäuschung. Vergleicht man allerdings diesen Teil mit Teil 5 so ist jedenfalls das Setting um längen besser und ausserdem sieht Chris nicht mehr aus wie Mr. Universe! Man kann das Spiel natürlich nicht mehr wirklich ernst nehmen, darüber brauchen wir uns net streiten, dieses ganze Geballer ist hirnlos und dumm und auf gute Rätsel wird man wohl vergeblich hoffen, aber trotzdem ist das Spiel als solches nicht so schlecht wie es hier gemacht wird. Ich hab schon schlimmeres gesehen und die Story scheint ganz nett inszeniert worden zu sein.
Die von vielen so gescholtene Steuerung fand ich auch nicht so schlecht. Man kann immer noch nicht wie in einem egoshooter wie bekloppt rennen und gezielt schießen und man kann gut zielen. Hakelig fand ich nur das Deckungssystem. Ist mir häufiger passiert, dass ich die Deckung übersprungen hab, anstatt in Deckung zu gehen. Das ist aber denke ich auch ein wenig Gewöhnungssache.
Die Grafik war meiner Meinung nach vollkommen okay. Ich erwarte auch ehrlich gesagt kein Feuerwerk von so einem Spiel, immerhin sind die Konsolen mitlerweile auch schon älter.
Um mal ein vorläufiges Fazit zu ziehen. Sicherlich ist Resident Evil 6 eine Enttäuschung für Fans der alten Spiele, also auch für mich, aber...
schrieb am