Guter Fuhrpark
Die bisher etwa 70 verfügbaren Boliden, darunter u.a. Sportwagen wie der Audi R8, flotte Le-Mans-Prototypen (LMP), Formel-Flitzer oder Serienschleuder wie der Ford Focus RS, sind in verschiedene Klassen unterteilt. Schön: Während man sich in vielen anderen Rennspielen den Weg zu den leistungsfähigen Exemplaren erst mühsam freispielen muss, steht der gesamte Fuhrpark hier von Anfang an allen Hobby-Piloten offen.
Die Fahrzeuge wurden nicht nur aufwändig modelliert (hallo Fotomodus!) und verfügen über erfreulich kernige Motorenklänge, die manchmal allerdings übertrieben spektakulär aus den Lautsprechern dröhnen. Auch die Fahrphysik überzeugt durch einen angenehm hohen Anspruch und viele Anpassungen bei den Fahrhilfen, wirkt allerdings noch nicht so rund wie bei Assetto Corsa und leidet aktuell noch an seltsamen Aussetzern. Vor allem das Force Feedback an meinem Fanatec-Lenkrad hat mich noch nicht überzeugt: Zwar erlauben die Optionen zahlreiche Anpassungen, doch zum einen variiert die Qualität der Vibrationen je nach gewähltem Modell extrem stark und zum anderen kommt vor allem das Feedback beim Fahren über die Kerbs oder bei Berührungen viel zu kurz. Vielleicht muss ich mich noch intensiver mit den Einstellungen im Spiel und am Lenkrad auseinandersetzen, aber zumindest „von Haus aus“ liegen zwischen dem Force Feedback von Project Cars und dem Pendant von Assetto Corsa derzeit
Karts? Habt ihr irgendwo Karts gesehn?
noch Welten. Die Controller-Steuerung geht als Alternative in Ordnung, aber trotzdem wird schnell klar, dass das Spiel auch an der PS4 in erster Linie für das Fahren mit einem Lenkrad konzipiert wurde. Vor allem, wenn man sich ohne Hilfen auf den Asphalt wagt, entpuppt sich der DualShock endgültig als zweite Wahl – auch deshalb, weil er auf Lenkeingaben sehr sensibel reagiert.
Erstaunliche Grafik-PS
Ja, schick sieht es schon aus! Nicht nur die Boliden, auch die Umgebungen haben vor allem dank der aufwändigen Lichteffekte viel fürs Auge zu bieten, doch wird das grafische Niveau eines Forza Motorsport 5 weder auf der PS4 noch auf dem PC erreicht. Im Gegenzug sollte man aber immer im Hinterkopf behalten, dass auf den Pisten von Project Cars deutlich mehr los ist als bei einem Forza oder DriveClub. Angesichts dessen muss man den Entwicklern auf jeden Fall jetzt schon Respekt zollen, was sie aus den Grafikchips herauskitzeln. Auf der PS4 ist das selbst gesetzt Ziel von 60 Bildern pro Sekunde allerdings noch nicht ganz erreicht: Je nach Strecke und der Anzahl an Fahrzeugen sinkt die Bildrate noch spürbar ab. Auf dem PC dürfte man Assetto Corsa den Titel für die schönste Rennsimulation dagegen bald schon wieder entreißen – Project Cars sieht einfach fantastisch aus, egal ob bei Tag oder Nacht, Regen oder Sonnenschein.