Vorschau: Victor Vran (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Release:
24.07.2015
30.05.2017
28.08.2018
30.05.2017
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
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Spielinfo Bilder Videos
Allerdings haben in der Overkill-Edition auch die Punkte weiterhin Bestand, die seinerzeit den Sprung in Award-Regionen verhinderten: Die Hauptgeschichte wird unspektakulär inszeniert. Das Inventar hat in der vorliegenden Version auch auf PS4 und One verpasst, sich als besser bedienbar zu präsentieren. Das Artdesign ist zwar sauber und wird auch mit zig Gegnern auf dem Schirm und starkem Effekteinsatz mit sauberen 60 Bildern dargestellt, ist aber unter dem Strich sehr generisch - wobei sich dieser Punkt in erster Linie auf die Hauptkampagne bezieht. Sowohl "Fractured Worlds" als auch vor allem Motörhead sind sowohl markanter als auch ungewöhnlicher bzw. abwechslungsreicher - Letzteres auch, weil man sich an Songtexten und Albencovern der Briten orientiert. Und die prinzipielle Charakterentwicklung ist nach wie vor vorgegeben: Man darf weiterhin nicht selbst entscheiden, welche Slots oder Mechaniken bei einem Figurenaufstieg freigeschaltet werden, sondern bekommt alles vorgeschrieben. Das ergibt im Rahmen der Ausgewogenheit sicherlich Sinn, hält den Spieler aber an der kurzen Personalisierungs-Leine. Doch selbstverständlich haben auch die zahlreichen positiven Punkte wie das abwechslungsreiche sowie in erster Linie auf sieben Waffentypen mit eigenen Spezialfähigkeiten sowie ein Dutzend Dämonenkräfte setzende Kampfsystem weiter Bestand.

Hohe Qualität

Die Konsolenversionen laufen in sauberen 60 Bildern pro Sekunde, ohne Kompromisse bei Effekten oder Gegneranzahl machen zu müssen.
Die Konsolenversionen laufen in sauberen 60 Bildern pro Sekunde, ohne Kompromisse bei Effekten oder Gegneranzahl machen zu müssen.
Und so unspektakulär die Inszenierung ist, so cool ist die Besetzung - sowohl in der englischen als auch der deutschen Version: Im Original wird Victor von Doug Cockle gesprochen, den Rollenspieler als englische Stimme von Geralt von Rivia kennen. In der deutschen Fassung hingegen ist Martin Keßler eine mindestens ebenso gute Besetzung. Und: Für die Add-Ons wurden diese Sprecher wieder ins Studio gezerrt, damit die sehr gute Akustik keine Brüche bekommt. Through the Ages lebt zudem von dem Gastauftritt Lloyd Kaufmans als allwissender Barkeeper. Der Chef der bei Horror-Fans zu Kultstatus erhobenen Troma-Studios war ein langjähriger Freund von Lemmy Kilimister, der wiederum für Kaufman in sechs Filmen mitgespielt hat, ohne Gage zu verlangen - wenn man von einer Flasche Bourbon absieht, insofern man den Mythen glauben darf, die um ihn gestrickt wurden. Und hier spricht er den Barkeeper, der in der Hubwelt nicht nur mit Anekdoten wartet, die sich meist um Lemmy und/oder Motörhead drehen, sondern der auch die Fundstücke in den drei Welten mit Zitaten des Kultbassisten anreichert, der vor seinem Tod vermutlich für das Einsprechen vorgesehen war. Doch auch ohne dessen markante Stimme sorgt vor allem diese Erweiterung dafür, dass ich in der Vorabversion immer wieder ein breites Grinsen auf meinem Gesicht spürte.

Auch wenn die "Fractured Worlds" konventioneller gestaltet wurden, hinterlassen sie einen düsteren Eindruck als die Haiuptkampagne.
Auch wenn die "Fractured Worlds" konventioneller gestaltet wurden, hinterlassen sie einen düsteren Eindruck als die Hauptkampagne.
Angeheizt von der akkuraten Steuerung war es ein Vergnügen, durch die eindeutig vom Zweiten Weltkrieg inspirierten zerbombten und mit Schützengräben vernarbten Abschnitte  zu streifen, während mir der Antagonist Beschimpfungen an den Kopf wirft und vom "Aufstieg der Herrenrasse" schwadroniert. Und ja: In der Originalversion spricht dieser Denglisch bzw. mit einem starken deutschen Akzent. Auch die unter sengender Wüstenhitze angesiedelten Wildwest-Abschnitte konnten überzeugen und hinterlassen den Eindruck, als ob man für die Motörhead-Erweiterung Tim Schafers Brütal Legend mit Reaper of Souls gekreuzt hätte– zumal sie in krassem Gegensatz zu den eher konventionellen Abschnitten der "Fractured Worlds" stehen. Und selbstverständlich warten sowohl in der Konsolenversion der Hauptkampagne sowie den neuen Bereichen die gebietsspezifischen Herausforderungen, die auch erneute Abstecher in bereits bekannte Areale lohnenswert machen. So dürfte sich die Gesamtspielzeit hier deutlich jenseits der 20 bis 25 Stunden einpendeln.
 

AUSBLICK



Für alle Action-Rollenspieler, die genug von zufällig generierten Abschnitten haben und die bereits alle Geheimnisse in The Incredible Adventures of Van Halsing (1+2) erforscht haben, kommt die Victor Vran Overkill Edition genau richtig. Schon am PC vor knapp zwei Jahren hat das eher an ein isometrisches Action-Adventure erinnernde Hack&Slay einen grenzwertig sehr guten Eindruck hinterlassen. Und obwohl bestimmte inhaltliche Mankos sowie Probleme bei der Benutzerführung in den Konsolenversionen nicht behoben wurden, scheint es, als ob der Wohnzimmer-Victor die magische Goldmarke durchbrechen könnte. Dies dürfte dann vor allem den beiden in der Overkill-Edition integrierten Add-Ons zu verdanken sein, von denen wiederum besonders das noch zu Lebzeiten Lemmy Kilmisters konzipierte Motörhead: Through the Ages in der Vorabversion für viel Spaß sorgen konnte. Technisch sauber und angetrieben von einer sowohl im englischen Original als auch der deutschen Version exzellenten Sprachausgabe sowie eines gut ausgearbeiteten Kampfsystems, dürfte Victor Vran eine mehr als interessante Alternative zu Diablo 3: Reaper of Souls darstellen.

Einschätzung: sehr gut
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Kommentare

th3orist schrieb am
rainynight hat geschrieben: ?05.05.2017 12:26
Die allgemeine Begeisterung bei dem Titel [Diablo 3] kann von uns bis heute keiner verstehen.
Ich glaube ja, dass selbst die Leute, die das Spiel noch immer wieder mal spielen wenns eine neue Season gibt, dass die jetzt auch nicht zwingend "begeistert" sind, sondern es aus Mangel an für sie besseren Alternativen einfach weiterspielen. Path of Exile ist vielen etwas gewöhnungsbedürftig vom Artdesign her und so manchen ist es zu komplex. Ich finde Path of Exile kann man viel weniger facerollen als Diablo 3. Das Spiel ist fordernder, auch wenn man super gutes Gear hat. Bei Diablo 3 kannst du schlafend dann irgendwann durch Torment 13 wüten. Ich persönlich mag die Ligen bei PoE auch lieber, das wirkt innovativer und fordert eher auf zum Neubeginnen. In Path of Exile kannst du auch schon mal getwohitted werden mit dem besten Gear wenn du nicht aufpasst im Atlas of Worlds. MIr persönlich gefällt diese Challenge. Dagegen verblasst Diablo 3 außer beim Feeling wenn man draufhaut. Das haben die schon gut gemacht. Da könnte Path of Exile von lernen. Die Charakteranimationen und das Gefühl wirken teilweise etwas hölzern, was schade ist.
johndoe1887640 schrieb am
Also ehrlich gesagt bin ich immer froh, wenn ein Spiel NICHT wie Diablo 3 ist.
Ich bin ein Fan von Action-Rollenspielen aus der Iso-Perspektive, aber D3 fand ich einfach furchtbar.
Grund war zum einen die langweilige Story, belanglose Gegner und zum anderen - wohl vor allem - die zufallsgenerierten Dungeons.
Am Anfang viel es nicht auf, aber als ich nach einiger Zeit immer wieder die gleichen Bausteine gesehen hatte, verging es mir bei dem Spiel richtig. Hatten es zu Dritt gespielt, einem wurde es mit der Zeit genauso langweilig wie mir und wir haben es aber trotzdem durchgezogen. Der Dritte is dann in einer Session nur noch gegen ne Wand gerannt und keiner wusste warum.
Dem war das so langweilig, dass er eingeschlafen ist! Ohne Scheiß! Sowas hab ich noch nie erlebt!
Hat danach dann auch bei dem Spiel nicht mehr mitgemacht und es verkauft.
Das Beste an D3 waren für mich und mein Zockerteam die Zwischensequenzen.
Die allgemeine Begeisterung bei dem Titel kann von uns bis heute keiner verstehen.
Solch ein Titel jetzt oder auch das Van Helsing Game könnte eher was sein. Mal testen, denn vor D3 hat mir/uns eigentlich so gut wie jedes Iso-Rollenspiel gefallen.
Todesglubsch schrieb am
Diablo 3 war vor allem schnell zugänglich und auch auf Konsole fluffig zu spielen. Path of Exile und Van Helsing steuert sich jeweils etwas langsamer, hurz, Van Helsing auf Konsole ist sogar ne Katastrophe, da Mr. Hut seine Skills grundsätzlich lieber in die Pampa feuert, anstatt Gegner anzuvisieren.
Grim Dawn spielt sich schneller, aber hier war die Padsteuerung (bisher) ja nur draufgeklatscht ohne Feintuning. Mal schauen was das wird.
Mafuba schrieb am
GayMasterGollum2017 hat geschrieben: ?04.05.2017 22:08 Hört auf immer von Diablo Alternative zu labern. Als ob Diablo das höchste der Gefühle wäre.
Da sind Spiele Path of Exile, The Incredible Adventures of Van Helsing, Grim Dawn,
und Vikings Wolves of Midgard bei weitem besser.
Das seh ich nicht so.
Von allen dir genannten Spielen habe ich mit Abstand die meiste Zeit in Diablo 3 versenkt.
Path of Exile gefällt mir einfach nicht.
Van Helsing hat ein super Lahmes Kampfsystem
Grim Dawn finde ich gut. Die Controller Steuerung ist aber unter aller Sau. Wenn Sie das nicht verbessern ist es unspielbar fuer Konsolen.
Vikings Wolves of Midgard kann ich nichts dazu sagen - habe ich nicht gespielt.
Du solltest deine Meinung nicht verallgemeinern.
Übrigens wer lust auf eine richtig gute Techdemo hat um zu sehen, was grafisch und spielerisch in dem Genre noch alles möglich ist sollte sich Wolcen - Lords of Mayhem (Early Acces) bei Steam reinziehen. Es ist zwar noch in einer sehr frühen Entwicklungsphase aber wenn die Jungs noch eine Gute Kampagne raushauen kann meiner Meinung nach die Konkurrenz einpacken.
GayMasterGollum2017 schrieb am
Hört auf immer von Diablo Alternative zu labern. Als ob Diablo das höchste der Gefühle wäre.
Da sind Spiele Path of Exile, The Incredible Adventures of Van Helsing, Grim Dawn,
und Vikings Wolves of Midgard bei weitem besser.
schrieb am