Vorschau: Little Nightmares 2 (Action-Adventure)

von Matthias Schmid



Release:
11.02.2021
11.02.2021
25.08.2021
11.02.2021
11.02.2021
11.02.2021
2021
Erhältlich: Digital (PSN, Xbox Store, GOG, Steam), Einzelhandel
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Gemeinsam allein

Die Tatsache dass Six, die Heldin des Vorgängers, nun als KI-Begleiterin meiner Spielfigur Mono agiert, raubt nichts von der Bedrohlichkeit: Egal ob ich mich im Gras vor der Flinte des groben Jägers (mit Jutesack über dem Gesicht) ducke, mit angehaltener Luft durch brackige Tümpel tauche oder mich in einem Horror-Klassenzimmer vor den Blicken der riesigen Lehrerin verberge: Mono und Six sind immer die Schwachen, die von überraschend platzierten Fallen zerquetscht, gierigen Mäulern verschlungen oder schrägen Puppenkindern eingefangen werden. Angenehm fand ich, dass Tarsier zwar bekannte Gruselmotive aufgreift (düsterer Schulkorridor, Puppen, Jägerhütte im Wald) diese aber intelligent und überraschend aufbereitet, anstatt sich in Horror-Plattitüden zu ergehen. Klar, manches Monster hat einen Hauch von Ohngesicht (aus dem Ghibli-Film Chihiros Reise) an sich, andere Feinde erinnern entfernt an die Kettensägen-Hinterwäldler aus Resident Evil 4 und einige Perspektiven und Kameraschwenks habe ich so ähnlich schon in Inside erlebt - trotzdem wirkt Little Nightmares 2 nie wie die Verquickung bereits durchgenudelter Motive, sondern stets wie ein eigenständiges Spiel, dessen optische Umsetzung von Anfang bis zum (bisherigen) Ende fulminant ist.



Hüpfen, schieben, kämpfen

Nanu, wer schaut denn da so neugierig? Die Horror-Lehrerin könnte von einer Giraffe abstammen...
Nanu, wer schaut denn da so neugierig? Die Horror-Lehrerin könnte von einer Giraffe abstammen...
Für den spielerischen Gehalt habe ich nicht ganz so warme Worte: Wer den Vorgänger oder andere ähnlich gelagerte Spiele wie Limbo, Inside, FAR: Lone Sails oder Unravel kennt, wird nur selten überrascht. Man schiebt Kisten und aktiviert Schalter, lässt Gewichte herab oder öffnet Klappen, stirbt natürlich in diversen Fallen und hilft sich neuerdings durch Räuberleiter gegenseitig hoch. Tarsier gelingt zwar eine bekömmliche, wohldosierte Melange aus Laufen, Denken, Springen und ein wenig Kämpfen - wirklich geistreich oder herausfordernd sind die spielmechanischen Elemente aber bisher selten. Kleine Schleichpassagen muss man teils mehrfach absolvieren, um die Bewegungen der Feinde zu studieren, und ein, zwei Rätsel ärgerten mich, weil ich die Lösung eigentlich schon hatte, aber das ungenaue Werfen von Gegenständen ein Vorankommen verhinderte.

Die bisher gezeigten Abschnitte sind allesamt äußerst sehenswert und liebevoll gestaltet.
Die bisher gezeigten Abschnitte sind allesamt äußerst sehenswert und liebevoll gestaltet.
Auch würde ich gerne noch mehr Klettern und durch Ritzen kriechen - die Areale sehen zwar hinreißend aus, so richtig viel zum Entdecken gibt es kaum. Immerhin warten ein paar versteckte Kopfbedeckungen für meine Figur Mono. Die Steuerung empfand ich als einen Tick direkter als im ersten Teil, trotzdem sind mir die Kontrollen noch immer etwas zu träge. Richtig stark ist dagegen das spürbare Gewicht von Waffen - z.B. wenn meine schwächliche Figur ein Rohr hinter sich herschleppt und dann unter große Kraftaufwendung einem Gegner über den Schädel zieht. Little Nightmares 2 geht mehr in die Tiefe als sein Vorgänger, anstatt für spielerisch relevantes Suchen oder komplexere Mechaniken nutzen die Entwickler den gewonnenen Spielraum aber nur für tolle Kamerawinkel und dreidimensionaler wirkende Areale - in Wahrheit ist nach ein paar virtuellen Metern in die Tiefe nämlich meist Schluss.

 

AUSBLICK



Ich habe jetzt riesige Lust auf das komplette Spiel: Die Welt ist mindestens so geheimnisvoll wie im Vorgänger, dabei aber abwechslungsreicher und schöner. Das Spiel mit Licht und Schatten oder der Tiefenschärfe ist brillant umgesetzt und die beide Szenarien der Vorschau-Version haben mir ausgesprochen gut gefallen. Wenn Tarsier dieses Niveau halten kann, sehe ich Hitpotenzial oder die Chance, in die Nähe meines Lieblings Inside zu kommen. In spielerischer Hinsicht sollte man zwar weder große Sprünge noch komplexe Kopfnüsse erwarten - dabei ist der Mix aus den Mechaniken aber immer so bekömmlich, dass nie Langeweile aufkommt. Angenehm sind die deutlich kürzeren Ladezeiten im Vergleich zu Teil 1 und die meist sehr fairen Checkpoints. Ich bin gespannt, wie der Rest des Spiels mit den Teamwork-Aufgaben für Mono und Six verfährt - von einigen Räuberleitern abgesehen boten mir die zwei Abschnitte in dieser Hinsicht nämlich noch zu wenig.

Einschätzung: sehr gut / Fit4Hit
Little Nightmares 2 ab 8,80€ bei kaufen
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Kommentare

Conan1512 schrieb am
LIttlte nighmares 2 einfach Klasse :lol:
Scorplian schrieb am
Ich fands geil und freu mich auf den 2. :D
Hab auch die Collectors Edition mit Figur etc. vorbestellt <3
Die übrigens mit 50? erstaunlich günstig wegkommt.
Da fällt mir ein, den DLC hab ich ja noch garnicht gespielt... muss ich noch vor Release des 2. nachholen.
Edit:
Hab gerade die Demo gespielt und bin begeistert :D
Genauso eine creepige Atmosphäre wie im ersten (wenn auch nicht unbedingt richtig gruselig), mit neuen kleinen Funktionen/Fähigkeiten/Änderungen und einem genialen Startsetting.
Noch 4 Wochen :Hüpf:
Black Stone schrieb am
Kann den Hype, wie auch beim ersten Teil nicht verstehen. Für mich ein typischer Grafik-Blender. Die teils unfairen und an trail-and-error grenzenden Passagen verleiden mir, zusammen mit den suboptimalen Checkpoints den "Spaß" an der schaurigen Atmosphäre, da ich zu viel zu oft sehr. Die vorsätzlich schlechte Lesbarkeit der Situationen und die träge bis hakelige Steuerung erledigen dann den Rest...
Chibiterasu schrieb am
Freu mich auch sehr darauf. Teil 1 hat mir ausgezeichnet gefallen. War sehr stimmungsvoll.
nawarI schrieb am
Ich liebe die Flucht-Sequenzen und das Schleichen bei Teil 1. Spielerische Einfachheit war mir hier immer egal, weil die Atmo so überraschend war.
Auf Teil 2 freu ich mich riesig. Die Vorschau lässt auch auf ein gutes Spiel hoffen.
schrieb am