Vorschau: Dead Island (Rollenspiel)

von Paul Kautz



Entwickler:
Publisher: Deep Silver
Release:
08.09.2011
08.09.2011
08.09.2011
12.2015
12.2015
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Spielinfo Videos  
Alle Waffen nutzen sich im Laufe der Zeit mehr oder weniger schnell ab - können aber auch repariert und teilweise gemeingefährlich erweitert werden.
Alle Waffen nutzen sich im Laufe der Zeit mehr oder weniger schnell ab - können aber auch repariert und teilweise gemeingefährlich erweitert werden.
Die meisten Zombies sollten sicherheitshalber aus der Distanz bekämpft werden (auch Nahkampfwaffen können geworfen und hinterher aus dem Opfer rausgepuhlt werden), aber oft genug wird’s hart und persönlich: Manchmal muss man einen Knöpfchendrück-Reaktionstest bestehen, manchmal reicht einfach ein gut gezielter Tritt in den Zombie-Magen. So oder so gibt es nach einer Intensivbehandlung immer wieder die Möglichkeit für einen Finishing Move - und da wird schon mal ein Untotenschädel appetitlich und gut splatterig zermatscht. Erwähnte ich schon, dass Dead Island gar nicht erst offiziell in Deutschland veröffentlicht wird? Nachvollziehen kann ich es zwar nicht, aber solche Szenen werden wohl ihren Teil dazu beigetragen haben. Jeder Kämpfer hat außerdem einen Wutmodus namens »Blood Rage«, der immer wieder mal aktiviert werden darf: dann läuft man schneller, teilt weitaus heftiger aus (Standardzombies werden mit einem Hieb vernichtet) und sieht die Untoten leuchtend rot vor einem fast farblosen Hintergrund.

Wasserträger im Land der Untoten

Dead Island unterscheidet sich in einigen Punkten deutlich von Left 4 Dead: Es ist kein linearer Dauershooter - Banoi ist eine offene Insel, die man frei erkunden darf. Und so liegt es auch an einem selbst, wann und wie man die vielen kleinen und großen Aufgaben erledigt, die einem im Laufe der Zeit zugetragen werden: Mit jedem Nicht-Zombie darf man ein Gespräch führen - manchmal bekommt man nur schlaue Sprüche zu hören, manchmal nur ein verärgertes Grummeln. Doch immerwieder hat eine Person ein Anliegen, für das sie Hilfe braucht: Mal soll man in der näheren Umgebung Plakate verteilen, um eine vermisste Tochter ausfindig zu machen, mal etwas Alkohol für Wundreinigung besorgen. Erfüllte Aufträge bringen Erfahrungspunkte, Bargeld und gelegentlich auch neue Ausrüstungsgegenstände oder Waffen.

Ach ja: In Deutschland erscheint Dead Island aller Vorausicht nach nicht offiziell - nicht mal in einer geschnittenen Fassung.
Ach ja: In Deutschland erscheint Dead Island aller Vorausicht nach nicht offiziell - nicht mal in einer geschnittenen Fassung.
Die gewählte Figur ist gerade zu Spielbeginn sehr schwach: Jeder Angriff, jeder Sprint, ja, jeder Sprung kostet Energie - die sich zwar sehr schnell regeneriert, aber das bedeutet trotzdem, dass man nicht wie ein Wilder auf den Angriffsknopf einhämmern darf. Einen flotten Energieschub gibt es, wenn man sich einen Apfel oder einen Energy Drink reinpfeift, dauerhaft verlorene Lebenskraft (z.B. durch Zombie-Attacken, Feuerkontakt oder Vergiftung) wird durch die Anwendung eines Medkits, von denen man mehrere mit sich herumtragen darf, regeneriert. Allzu verschwenderisch sollte man damit aber trotzdem nicht umgehen, denn natürlich kann und sollte man auch gefallene Kameraden wiederbeleben - das wird ebenfalls mit Erfahrungspunkten belohnt.

Technisch folgt Dead Island dem ungeschriebenen Credo aller bisherigen Techland-Spiele: Es sieht nicht schlecht aus, aber auch nicht so richtig gut. Die Version, die ich spielen konnte, war noch ziemlich früh, es besteht also noch Hoffnung auf Verbesserung. Aktuell ist die Umgebung düster und dezent unappetitlich, es ruckelt immer wieder herzerweichend, die Figuren sind zappelig animiert, es mangelt an interessanten Details. Immerhin: Das Wetter ändert sich dynamisch, was gerade bei der aus den Wolken brechenden Sonne sehr cool aussieht.
 

AUSBLICK



Wenn man den grenzgenialen ersten Trailer noch im Hinterkopf hat, und dann einen Blick auf Dead Island wirft, kann man nur enttäuscht werden - keine Tragik, kein künstlerischer Anspruch, keine wehmütige Klaviermusik, kein Survival-Horror, stattdessen hohles Zombie-Geschnetzel in technisch gegenwärtig bestenfalls mittelmäßiger Kulisse. Also verdrängen wir schnell das Video (bzw. verlinken es an dieser Stelle, damit es möglichst viele Leute verdrängen) und konzentrieren wir uns auf das Spiel an sich. Und da erwartet  den Importfreund, denn offiziell erscheint es ja gar nicht erst in Deutschland, ein vordergründig simples Schlachtfest für bis zu vier Spieler gleichzeitig - wahrlich nichts Neues, was aber nichts Schlechtes bedeuten muss. Beschäftigt man sich etwas länger damit, lernt man die feinen Unterschiede zu Left 4 Dead zu schätzen: Die sich abnutzenden Waffen, die offene Spielwelt, die Suche nach Blaupausen für personalisierte Wummen, die Mini-Quests. In der Gruppe wird das bestimmt ziemlich lustig, allein hingegen kann ich mir aktuell nicht vorstellen, längerfristig Spaß an Dead Island zu haben - aber das war ja auch schon bei Valves großem Vorbild nicht anders.

Ersteindruck: befriedigend
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Kommentare

Obelus schrieb am
So, ich habe es jetzt mal ausgeliehen und intensiv angetestet.
Ein paar kleinere bis mittlere Fehler mag das Spiel ja haben, aber ich muss mich tatsächlich einreihen in die Schlange derer, die diese miese Bewertung einfach nicht verstehen können.
Wenn man es als Actionspiel mit Rollenspiel-Elementen akzeptiert, kann das durchaus Spaß machen.
Ich fand den Trailer auch fantastisch und habe etwas anderes erwartet, aber das Spiel ist dennoch solide.
Ab und zu sollte Jörg wohl einfach mal für eine halbe Stunde Spazieren gehen, tief durchatmen und danach etwas entspannter an die Sache rangehen.
Das ist gar nicht böse gemeint, aber etwas Abstand schadet manchmal nicht ;-).
imminent666 schrieb am
crewmate hat geschrieben:Mir geht es nicht um Anspruch, ich verlange mehr Vielfalt. Alle diese Spiele orientieren sich mehr oder weniger an George Romero und Lucio Fulci. Dead Island sogar sehr stark an Fulci mit seinem "Woodoo".
Spoiler
Show
Die Pornodreharbeiten sind mehr als nur ein Zirat[/

Durch das Setting werden tatsächlich Erinnerungen an den Horrorklassiker geweckt... Aber WAS hat eben dieser mit einem "Pornodreh" zu tun?
Kann mich an keine Szene erinnern, die ähnliches beinhaltet.
Bin bei DEAD ISLAND allerdings noch nicht so weit vielleicht und es wäre fein,
wenn Du diese besagte Szene (gespoilert für andere) erläutern würdest.
Ansonsten warte ich immer noch auf "WOODOO - DIE SCHRECKENSINSEL DER ZOMBIES" - DAS SPIEL ZUM FILM!
Jeder Scheiss wird versoftet, aber gerade bei einem meiner Lieblingsfilme kommt seit Jahrzehnten nichts! Dabei wäre da echt Potenzial hinter.
Ich LIEBE diesen Film! :-)
superboss schrieb am
ach wieso?? ich spiel doch auch das eine oder andere düstere Rollenspiel. Oder zb bei just cause gehts auch um Gewalt . Sogar gegen Menschen. Und trotzdem fand ich es durchaus lustig.
Und so ein kleiner düsterer Ausgleich zur schönen und offenen Strandinsel (was ich liebe) hat auch seinen Reiz.
Ein Spiel darf ruhig ein bisschen mit meinem Verstand spielen, solange es dies nicht übertreibt.
superboss schrieb am
ach wieso?? ich spiel doch auch das eine oder andere düstere Rollenspiel. Oder zb bei just cause gehts auch um Gewalt . Sogar gegen Menschen. Und trotzdem fand ich es durchaus lustig.
Und so ein kleiner düsterer Ausgleich zur schönen Strandinsel hat auch seinen Reiz.
Ein Spiel darf ruhig ein bisschen mit meinem Verstand spielen, solange es dies nicht übertreibt.
pcj600 schrieb am
ja gut, okay. nicht jeder steht auf gore, mir persönlich wirds ab nem gewissen level auch zu viel bzw. zu plump.
aber dead island ist ein reines zombiemetzelspiel, gewalt gegen zombies ist das zentrale spielelement Oo
da mag ich doch fast behaupten, der titel wär jetzt nich unbedingt das passende spiel? Oo
schrieb am