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Alle Waffen nutzen sich im Laufe der Zeit mehr oder weniger schnell ab - können aber auch repariert und teilweise gemeingefährlich erweitert werden. |
Die meisten Zombies sollten sicherheitshalber aus der Distanz bekämpft werden (auch Nahkampfwaffen können geworfen und hinterher aus dem Opfer rausgepuhlt werden), aber oft genug wird’s hart und persönlich: Manchmal muss man einen Knöpfchendrück-Reaktionstest bestehen, manchmal reicht einfach ein gut gezielter Tritt in den Zombie-Magen. So oder so gibt es nach einer Intensivbehandlung immer wieder die Möglichkeit für einen Finishing Move - und da wird schon mal ein Untotenschädel appetitlich und gut splatterig zermatscht. Erwähnte ich schon, dass Dead Island gar nicht erst offiziell in Deutschland veröffentlicht wird? Nachvollziehen kann ich es zwar nicht, aber solche Szenen werden wohl ihren Teil dazu beigetragen haben. Jeder Kämpfer hat außerdem einen Wutmodus namens »Blood Rage«, der immer wieder mal aktiviert werden darf: dann läuft man schneller, teilt weitaus heftiger aus (Standardzombies werden mit einem Hieb vernichtet) und sieht die Untoten leuchtend rot vor einem fast farblosen Hintergrund.
Wasserträger im Land der Untoten
Dead Island unterscheidet sich in einigen Punkten deutlich von Left 4 Dead: Es ist kein linearer Dauershooter - Banoi ist eine offene Insel, die man frei erkunden darf. Und so liegt es auch an einem selbst, wann und wie man die vielen kleinen und großen Aufgaben erledigt, die einem im Laufe der Zeit zugetragen werden: Mit jedem Nicht-Zombie darf man ein Gespräch führen - manchmal bekommt man nur schlaue Sprüche zu hören, manchmal nur ein verärgertes Grummeln. Doch immerwieder hat eine Person ein Anliegen, für das sie Hilfe braucht: Mal soll man in der näheren Umgebung Plakate verteilen, um eine vermisste Tochter ausfindig zu machen, mal etwas Alkohol für Wundreinigung besorgen. Erfüllte Aufträge bringen Erfahrungspunkte, Bargeld und gelegentlich auch neue Ausrüstungsgegenstände oder Waffen.
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Ach ja: In Deutschland erscheint Dead Island aller Vorausicht nach nicht offiziell - nicht mal in einer geschnittenen Fassung. |
Die gewählte Figur ist gerade zu Spielbeginn sehr schwach: Jeder Angriff, jeder Sprint, ja, jeder Sprung kostet Energie - die sich zwar sehr schnell regeneriert, aber das bedeutet trotzdem, dass man nicht wie ein Wilder auf den Angriffsknopf einhämmern darf. Einen flotten Energieschub gibt es, wenn man sich einen Apfel oder einen Energy Drink reinpfeift, dauerhaft verlorene Lebenskraft (z.B. durch Zombie-Attacken, Feuerkontakt oder Vergiftung) wird durch die Anwendung eines Medkits, von denen man mehrere mit sich herumtragen darf, regeneriert. Allzu verschwenderisch sollte man damit aber trotzdem nicht umgehen, denn natürlich kann und sollte man auch gefallene Kameraden wiederbeleben - das wird ebenfalls mit Erfahrungspunkten belohnt.
Technisch folgt Dead Island dem ungeschriebenen Credo aller bisherigen Techland-Spiele: Es sieht nicht schlecht aus, aber auch nicht so richtig gut. Die Version, die ich spielen konnte, war noch ziemlich früh, es besteht also noch Hoffnung auf Verbesserung. Aktuell ist die Umgebung düster und dezent unappetitlich, es ruckelt immer wieder herzerweichend, die Figuren sind zappelig animiert, es mangelt an interessanten Details. Immerhin: Das Wetter ändert sich dynamisch, was gerade bei der aus den Wolken brechenden Sonne sehr cool aussieht.