Alles wie gewohnt
Pokémon wäre nicht Pokémon, wenn der Spielablauf plötzlich einer Radikalkur unterzogen worden wäre – immerhin hat sich an der grundlegenden Struktur seit 1998 fast nichts verändert. So startet man auch 2014 in einem kleinen Dorf der Hoenn-Region und erhält kurz nach Spielbeginn von einem freundlichen Wissenschaftler sein erstes Taschenmonster, bei dem man wie immer aus Feuer, Wasser und Pflanze wählen kann. Es gilt, alleine durch die Wildnis zu ziehen, Pokémon zu fangen und dabei die Datenbank „Pokédex“ durch seine Entdeckungen
Kulisse und Kampfmechanik wurden beinahe eins zu eins aus X & Y übernommen.
zu füllen. Zudem müssen Trainer besiegt, Orden errungen und letztlich die Top 4 der Pokéliga zum Kampf gestellt werden, um zum besten Trainer der Region aufzusteigen.
Wie immer kommt einem dabei ein mehr oder weniger dilettantisches Team aus Bösewichten in die Quere, die mit ihren Aktionen die Welt bedrohen. Dabei begegnet man in den beiden Editionen zunächst entweder Team Aqua oder Team Magma, die die Lebensgebiete ihrer favorisierten Feuer- und Wasser-Pokémon auf Kosten der übrigen Umwelt ausdehnen wollen. Die generische Handlung des Originals wird im späteren Verlauf durch eine Weltraum-Episode erweitert, bietet auf dem Weg zum Trainerthron aber bestenfalls Standardkost.
Sparsame Erweiterung
Anders als noch bei X und Y hält sich Gamefreak bei Alpha Saphir mit Neuerungen zurück. Stattdessen setzt man auf die vermeintlichen Stärken des Vorgängers und integriert u.a. das Supertraining und die nach wie vor überflüssigen (wenngleich putzigen) Minispiele von PokéMonAmi. Zudem wurden auch die
In der Hoenn-Region gibt es viel Wasser unterm Kiel.
Schönheitswettbewerbe von Rubin und Saphir aufgemöbelt und mit Minispielen ausgestattet, bei denen man u.a. mit bestimmten Angriffen Punkte vor Publikum sammeln muss.
Auch die hübsche Kulisse wurde beinahe unverändert vom Vorgänger übernommen, allerdings geht man nun geschickter mit der 3D-Kamera um und zeigt mit Kamerafahrten und –Winkeln mehr von der vollständig überarbeiteten Hoenn-Region. Die hat nur noch den Grundriss der Welt mit dem 2D-Original gemein hat, was besonders dann auffällt, wenn man mit „Überflieger“ elegant über die Inseln schwebt. Gleichzeitig muss man so aber deutlich öfter Bildrateneinbrüche in Kauf nehmen, die besonders in Kämpfen mit größeren Monstern auftreten.
Die wichtigste Neuerung ist das Pokédex-Navi, mit dem mir während der Erkundung der Wildnis angezeigt wird, welche Pokémon sich in der Umgebung befinden. Zudem kann ich so überblicken, ob ich bereits alle Viecher gefangen habe, was unheimlich zum Sammeln motiviert. Cool: Man kann sich neuerdings über einen Suchmodus an Pokémon im hohen Gras heranschleichen, um sie zu fangen, was der Jagd nach den Taschenmonstern etwas frische Würze verleiht.