Gleiches gilt für die immer wieder auftauchenden Stealth-Missionen. Wer die Feinde mit Schlägen betäubt oder mit der Betäubungspistole erledigt, entwickelt sich zum Good Cop. Wer ihnen einfach das Genick bricht, wird zum Bad Cop und sieht zum Abschluss ein anderes der zahlreichen Enden der verzweigten Story.
| Eines der schnelleren Fahrzeuge im Spiel! |
|
Da die verschiedenen Elemente im Spiel etwa gleich gewichtet werden, sollte man alles so gut es geht trainieren. Doch auch ohne Upgrades kann man es mit entsprechendem Geschick schaffen, sich bis zum Ende vorzuwühlen – was wieder für das durchdachte Balancing spricht, das auch durch die automatische Speicherung an bestimmten Punkten unterstützt wird.
GTA und weniger
So sehr sich True Crime in punkto Charakterentwicklung und der Verbesserung der grundlegenden Spielelemente positiv von den GTA-Spielen unterscheidet, so sehr lassen sich auch zahlreiche Nachteile ausmachen. Allen voran die Spieldauer: Auch das immens große Stadtgebiet von Los Angeles kann nicht verhindern, dass man nach etwa 15 bis 25 Stunden das Finale gesehen hat. Denn im Endeffekt konzentriert sich das Spiel zu sehr auf die Story. Daran können auch die Zufallsmissionen nichts mehr ändern, die man allerspätestens dann außer Acht lässt, wenn man sich alle Upgrades antrainiert hat. Und von diesem Moment an saust man geradezu durch die Missionen. Und abseits von Story-Alltag und Polizeifunk gibt es wenig zu entdecken. Klar: Man kann Snoop Dog freispielen, wenn man alle 30 in der Stadt versteckten Knochen gefunden hat. Doch dies ist nichts im Vergleich zu den zahlreichen Goodies und Gimmicks, die man in den GTA-Spielen zur Verfügung hat und die schnell zu einer Spieldauer jenseits der 50-Stunden-Marke führen und Spieler immer wieder ans Pad ziehen.
Außerdem wirkten GTA 3 und Vice City in sich runder und abgeschlossener. Selbst wenn man in True Crime ausnahmslos alle Enden gesehen hat, bleiben ein schales Gefühl und der Wunsch nach mehr zurück.
Technisch ok
Teilweise phänomenal sind die Zwischensequenzen in Spielgrafik: rasant geschnitten, mit schönen Kameraeinstellungen versehen und sauber vertont, hat man bei einem Actionspiel endlich mal wieder das Gefühl, einen clever inszenierten Film zu sehen und aktiv daran mitzuwirken.
| Da braucht nicht nur der Wagen eine Reparatur. |
|
Auch die Atmosphäre, die bei den Fahrten und Märschen durch L.A. aufkommt, ist in sich stimmig und durchweg gut. Allerdings muss man auf Verkehrsstaus und überfüllte Highways verzichten: Die Straßen sind zwar immer mit Passanten und Fahrzeugen gefüllt, doch typisches Großstadt-Flair kommt selten auf.
Anscheinend war dies der Preis, den man für das immens große und ständig ruckelfrei in den Speicher strömende Stadtgebiet zahlen musste.