Test: Der Anschlag (Shooter)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Ubi Soft
Release:
kein Termin
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Zu dumm für diese Welt

Um die Intelligenz Eurer Kameraden ist es aber leider nicht gerade gut bestellt. So bleiben sie oft grundlos zurück, rennen Euch unvermittelt in die Schusslinie oder brechen gar auf eigene Faust zum nächsten Zielpunkt auf. Zwar kann man per Knopfdruck zwischen allen drei Teammitgliedern hin und her wechseln, aber die direkte Kontrolle hat man stets nur über einen und taktische Anweisungen kann man seinen dämlichen Kollegen leider keine geben. Einziger Trost: die Terroristen sind mindestens genauso doof, bleiben wie angewurzelt stehen, entbehren jeglicher Sinneswahrnehmung oder nehmen wehrlose Wände unter Beschuss.

Abseits der Realität

Vielleicht liegt`s aber auch an der ungenauen Kollisionsabfrage, dass viele Schüsse trotz dynamischer Zielautomatik in Mauern verhängen oder eindeutige Fehlschüsse den Tod bringen. Zudem ist es nicht gerade realistisch, dass ein Gegner durch einen einzelnen Arm- oder Beintreffer plötzlich tödlich zu Boden geht und sich in Luft auflöst - in der GameCube-Fassung wenigstens ohne Abschiedsblinken. Dafür müsst Ihr auf dem Nintendo-Würfel jedoch komplett auf Verletzungsanzeigen verzichten und Euch beim Scharfschießen mit maximal drei Zoom-Stufen zufrieden geben, während Treffer am eigenen Leib lediglich mit hektischem Pad- und Kamera-Geruckel signalisiert werden. Lieblose Präsentation

Die Grafik-Engine hat ebenfalls nicht viel zu bieten. Die Texturen sind schwach, die Animationen staksig, die Framerate instabil und die Effekte belanglos. Insgesamt wirken Technik und Präsentation sogar noch schlichter und liebloser als auf der PS2. Die Soundkulisse ist unverständlicherweise sogar um Klassen schlechter als auf der Sony-Konsole: Der stimmungsvolle Soundtrack und die solide deutsche Sprachausgabe sind zwar im Prinzip unverändert, aber alles klingt irgendwie blechern und bei den einst tadellosen Soundeffekten meint man sogar, statt Lautsprecher-Boxen klappernde Heizungsrohre im Wohnzimmer stehen zu haben. Die Atmosphäre leidet darunter jedenfalls empfindlich und die endlosen Ladezeiten sind nach wie vor eine Zumutung.

Mach mal Pause

Dafür geht das jederzeit mögliche Zwischenspeichern während eines Einsatzes im GameCube-RAM flott vonstatten, auch wenn dort nur ein Spielstand erlaubt ist und man beim Laden teilweise feststellen muss, dass man sich bereits in einer auswegslosen Situation befindet, die zuvor noch nicht ersichtlich war. Die linearen Einsätze sind aber ohnehin nicht sehr umfangreich und die gesamte Kampagne schneller beendet als man glaubt. Zwar lassen sich absolvierte Missionen beliebig oft wiederholen sowie in leicht abgeänderter Form und auf einem anderen Schwierigkeitsgrad bestreiten, aber ein Mehrspielermodus wäre mit Sicherheit die motivierendere Alternative gewesen.

Kommentare

AnonymousPHPBB3 schrieb am
Tom Clancys Romane werden von Ubi Soft ja inzwischen wie am Fließband versoftet. So auch The Sum of all Fears alias Der Anschlag, der zunächst mit Ben Affleck und Morgan Freeman verfilmt, dann von Red Storm für den PC umgesetzt, anschließend in China auf die PS2 portiert und mittlerweile ebenfalls dort an den GameCube angepasst wurde. Dass bei so vielen Stationen in der Regel eher Qualität verloren geht als hinzukommt, liegt nahe. Welche Verluste Ihr einkalkulieren müsst, erfahrt Ihr in unserem erneuten Testeinsatz.
schrieb am