Test: Disney Sports Basketball (Sport)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Konami
Release:
kein Termin
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Wo ist die Ballphysik?

Die Ballphysik ist ein Graus, denn von unberechenbaren Abprallern, spannenden Ringrollern oder Ähnlichem kann sie nur träumen - entweder man trifft sofort, oder es klatscht einmal auf den Ring oder es geht eben daneben. Dabei geht es manchmal derart unübersichtlich am Korb zu, dass man sich oft fragt, ob der Ball nun drin war oder nicht.

Aber nicht nur bei Würfen läuft es nach diesem wenig befriedigendem Schema: auch die Blocks landen meist auf dieselbe Art und Weise im Seitenaus, begleitet vom monotonen Beifall des Kommentatoren. Und die Würfe an sich dürften Basketballfans wenig verzücken, da alles automatisch abläuft, so dass richtiges Timing, sprich der Knopfdruck am höchsten Punkt, nicht nötig ist - dass Bälle reingehen, bleibt Glückssache.

Bunt, aber bockschwer!

So schnell, wie die Gegner freche Steals und tödliche Dreier hinlegen, kann man gar nicht schauen. Das wäre auf dem mittleren oder schweren Schwierigkeitsgrad sogar in Ordnung, aber auf der leichtesten Stufe ist das mehr als frustrierend. Erstens wird die jüngere Zielgruppe hier vergrault und zweitens hat man immer das Gefühl, dass die unbefriedigende Steuerung einen großen Anteil am Erfolg des Gegners hat.

Parade der Comicikonen

Die Disney-Figuren wurden sehr gut eingefangen und zeigen sich allen Fans in ihrer witzigen Comicpracht. Stadien und Texturen fügen sich ebenfalls gut in den kunterbunten Stil von Micky & Co ein, so dass optisch ein sehr harmonisches Gesamtbild entsteht.

Aber auch wenn sich die Grafik insgesamt sehen lassen kann und bei 60Hz flüssig läuft, bemerkt man auf den zweiten Blick, dass zu wenig Abwechslung und Feinschliff vor allem dem Animationsbereich schaden. Hier hätte man mit speziellen Dribblings, mehr Bewegungsvariationen und witzigen Gesten viel mehr rausholen können - so hat man sich viel zu schnell sattgesehen.

Wer optisch adrenalinhaltige Dunk-Action mit Donald & Co erwartet, wird schnell enttäuscht: Zwar gibt es einigermaßen gut in Szene gesetzte Monster-Dunks samt Feuerball und Kracherabschluss, aber unter dem Korb geht es eher fade und spielerisch wenig anspruchsvoll zur Sache. Blocks sehen immer gleich aus und vor allem fehlt es an Rebounds und Korbgerangel - beides fällt komplett unter den Tisch. Außerdem fehlen dynamische Kamerafahrten, die auch abseits von Spezialdunks das Korbgeschehen in den Mittelpunkt rücken.

Kommentare zum Abgewöhnen

Die Zuschauerkulisse brodelt irgendwo unauffällig im Hintergrund, dafür zeigen sich am Spielfeldrand immerhin bewegte Teammitglieder, die das Ganze auflockern. Die Kommentare geraten allerdings des Öfteren in eine nervige Endlosschleife ohne Abwechslung und drängen sich insgesamt zu sehr auf.

Und wenn plötzlich aus "einfachen" Würfen "gewaltige" gemacht werden und der Sprecher noch frech bekundet, wie viel Spaß das alles macht, fühlt man sich akustisch schon fast belästigt. Hier schafft auch die Hintergrundmusik keine Abhilfe, die mit ihren monotonen Beats schnell dem Lautstärkeregler zum Opfer fällt.

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