Schweres ErbeDenn das ist gar nicht so einfach. Immerhin fühlt sich
Hot Shots Golf , wie die Serie in Japan heißt, dank seiner nachvollziehbaren Ballphysik so glaubwürdig an wie EAs Tiger, nur dass es auf den Fairways und abseits davon unheimlich viel zu entdecken gibt: Vom Opa bis zur Ninja-Kämpferin stecken mehr als ein Dutzend Charaktere in der PS2-Version, die Caddies jubeln bei geglückten Schlägen oder fallen beim Hinterherlaufen des Balls auf die Nase,
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Suzuki kennen Everybody's Golf-Spieler bereits. |
unterschiedliche Schläger sowie Bälle erweitern die Fähigkeiten der Spieler und die Zuschauer machen Kommentare zu eurem nächsten Schlag.Und vielleicht weil das nicht so einfach ist, wirkt Everybody's Tennis wie eine abgespeckte Version dessen, was die Entwickler eigentlich anstreben. Denn so begrenzt wie ein Tennis-Court im Vergleich zu einem 18-Loch-Platz ist, so handlich ist der Inhalt des Ablegers. Ihr spielt Tennis, erhaltet neue Charaktere, Outfits sowie Schiedsrichter und steigt natürlich im Rang auf. Ansonsten bekommen Tennis-Cracks aber nicht viel zu tun. Weder wandern zusätzliche Schläger in euren Sportbeutel noch steigert ihr die Fähigkeiten (z.B. Geschwindigkeit, Stärke, Präzision) der Comic-Profis - auch wenn sie ihren Golf-Kollegen verblüffend ähnlich sehen. Ich habe mit Suzuki sogar bereits einen bekannten Charakter freigeschaltet und der hat sich nach seinem letzten Auftritt praktisch nicht verändert. Immerhin sind aus den Pappaufstellern am Rand des Fairways inzwischen greifbare Personen auf den Tribünen geworden. Euer Spiel kommentieren die Zuschauer allerdings nicht. Auch die vor einem Match wählbaren Schiedsrichter kommen lediglich ihrer Aufgabe nach, halten sich sonst aber mit Bemerkungen zurück.
Das flotte AssEgal - könnte man meinen, schließlich geht's um den Sport und das Drumherum ist nur Zugabe. Ich sehe das zwar anders, allerdings spielt sich Everybody's Tennis tatsächlich so gut wie seine Quasi-Vorgänger. Das heißt im Klartext: Nach drei Minuten habt ihr die Steuerung kapiert, schlagt Lob, Slice und Top Spin,
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Ihr tretet sowohl im Einzel als auch im Doppel an. |
indem ihr die entsprechende Taste drückt. Anders als in
Top Spin oder
Virtua Tennis müsst ihr dabei nicht vor dem Schlag möglichst lange am richtige Fleck stehen, sondern tippt im entscheidenden Moment eine Taste an. Verpasst ihr den idealen Zeitpunkt, ist der Schlag weniger kraftvoll - im schlimmsten Fall landet er sogar im Aus oder bleibt im Netz hängen.Finessen wie Risikoschläge oder gefährliche Stopps kennt der Clap Handz-Titel zwar nicht, allerdings werdet ihr solche Tricks auch nicht vermissen. Zumindest spiele ich inzwischen in der Profi-Liga und habe noch immer keine Partie verloren. Ich hoffe sehr, dass mich die höheren Klassen noch fordern, aber Spaß macht's auch so: Spätestens wenn ihr euren Gegner mit einem Schmetterball aus den Latschen haut, wird das Herz warm, die Mundwinkel lang und die Finger drücken munter Asse und Returns über den Platz. Nach besonders guten Punktgewinnen gibt's eine coole Zeitlupe, die niedlichen Spieler jubeln über jeden Satzgewinn im Einzel oder Doppel und die Musik trällert fröhlich nebenher, während ihr mal wieder einen neuen Court erhalten habt. Und falls euch das nicht reicht, holt ihr einen Kumpel an die Konsole und legt zu zweit los - wenn auch diesmal ohne Online-Möglichkeit. Everybody's Tennis: Beschwingter kann man den weißen Sport nicht spielen.