Der Burnout-EffektEines gleich vorweg: Ich liebe die Burnout-Serie! Bei keinem anderen Action-Rennspiel hatte ich jemals so viel Spaß, mich ohne Rücksicht auf Verluste durch den Verkehr zu pflügen, meinen Gegnern durch gezielte Rempeleien fiese Takedowns zu verpassen oder mich mit gezündetem Turbo einfach nur dem Rausch der Geschwindigkeit hinzugeben. Man kann jetzt über Flatout 2 sagen, was man will, aber ich begrüße die deutliche Annäherung, die die Serie in Richtung Burnout unternommen hat, ohne jedoch auf eigenständige Elemente zu verzichten, die es immer noch von anderen Spielen dieser Sorte abhebt. Wenn ich hinter dem Steuer meiner ohnehin schrottreifen Kiste nicht nur die Umgebung mit ihren zig tausend Einzelteilen in Schutt und Asche lege, dabei meinen Turbo auflade und den anderen Fahrern gnadenlos ins Heck donnere, werden sofort
alte Burnout-Gefühle geweckt. Allerdings ist die Spielgeschwindigkeit
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Bot der Vorgänger lediglich Muscle Cars, fahrt ihr hier auch Pick-Ups und sportliche Flitzer. |
gerade in den ersten beiden der insgesamt drei Fahrzeugklassen gemächlicher, so dass der ganz große Geschwindigkeitsrausch trotz überwiegend ruckelfreier Darstellung ausbleibt, was aber nicht weiter tragisch ist. So könnt ihr euch euer Ziel wenigstens in aller Ruhe zurecht legen, bevor ihr eine Rempel-Attacke startet. Um die Spannung aufrecht zu halten, verhält sich die KI nach dem Gummiband-Effekt: Liegt ihr vorne, kleben sie euch oft an der Stoßstange. Liegt ihr weit zurück, fahren sie jedoch langsamer weiter und erlauben euch, dass ihr schnell wieder den Anschluss findet. Die Steuerung wurde zwar etwas verbessert und ist nicht mehr so schwer zu meistern, hat aber trotzdem noch ihre kleinen Macken und wirkt teilweise schwammig, wenn es durch die Kurven geht. Hat man sich daran gewöhnt, dirigiert ihr die Boliden ohne größere Probleme über die Pisten.
Sieht verdammt gut ausBesonders gut gelungen ist das optische Schadensmodell, das die wenigen Beulen der Xbox 360-Version von Burnout Revenge vollkommen billig wirken lässt. In Flatout 2 fliegen euch Motorhauben entgegen, die gesamte Karosserie ist von Dellen gezeichnet und wer bei den vielen Hindernissen und Crash-Orgien nicht aufpasst, muss wohl oder übel seine Fahrt ohne Reifen auf Felgen oder ohne Türen fortsetzen. Die zerstörbaren Kulissen sehen plattformübergreifend hervorragend aus und entführen euch u.a. in einen lang gezogenen Wasserkanal, dicht bewachsene Wälder oder schicken euch in die sandige Wüste. Im Gegensatz zum Vorgänger wurden die Szenarien sowie Fahrzeuge mächtig aufgestockt und so geht es nicht länger ausschließlich mit dreckigen Muscle Cars auf matschige Kurse. Nein, mittlerweile dürft ihr euch in dem 34 Boliden umfassenden Fuhrpark auch mit normalen, an Sportwagen angelehnten Karossen auf Indy-Ovalen messen oder durch die Straßen der Großstadt rasen, die trotz vereinzelten Tribünen insgesamt leider etwas leblos ausgefallen ist. Ein weiteres Manko ist die Tatsache, dass sich die Strecken im Verlauf der Karriere oft wiederholen - hier hätte es trotz der abwechslungsreichen Themengebieten ruhig etwas mehr sein dürfen! Löblich sind neben der Interaktivität mit Streckenobjekten die vielen Abkürzungs- und Sprungmöglichkeiten, mit denen die Kurse designt wurden: Ihr fühlt euch wie ein Actionfilm-Star,
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In Flatout 2 fliegen die Fetzen! |
wenn ihr nach einer Sprungschanze abhebt, bei der Landung in eine Tanksäule kracht und dabei die Umgebung in ein flammendes Inferno verwandelt -einfach herrlich!
Crash Test DummiesDer Karrieremodus hat mittlerweile eine wesentlich offenere Struktur, so dass ihr euch aussuchen könnt, in welcher Reihenfolge ihr die Pokal-Wettbewerbe in Angriff nehmt. Für Siege winken nicht nur Geldscheine, sondern auch weitere Spielmodi: So gibt es wieder ein echtes Destruction Derby, bei dem sich acht wahnsinnige Crash-Piloten in sechs Arenen daran versuchen, die Konkurrenten vor dem eigenen Totalschaden zu verschrotten. Einige werden sich vielleicht noch an Destruction Derby aus dem Hause Psygnosis für die PSone erinnern: Stellt euch das Ganze nur mit deutlich besserer Grafik sowie noch mehr fliegenden Wrack-Teilen vor und ihr bekommt eine Idee davon, was für ein destruktiver Spaß euch hier erwartet. Ein weiteres Highlight bilden erneut die verrückte Minispiele, die schon beim Vorgänger ein Spaßgarant waren. Egal, ob Dummy-Weitwurf, Bowling, Dart oder einen Stunt durch den Ring of Fire: Die insgesamt zwölf Minispiele rund um die beweglichen Unfallpuppen (die übrigens in der deutschen Version echte Fahrer ersetzen) sind vor allem mit bis zu acht Mitspielern der Partykracher schlechthin! Und falls ihr mal keine Leute in der Bude habt, geht ihr einfach online - und das neuerdings auf PC UND Xbox. Einzige Einschränkung: Der ursprünglich auch für die PS2 geplante Onlinemodus für bis zu sechs Teilnehmer wurde kurzerhand gestrichen!