Special: Kinder des Nils (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



Publisher: Atari
Release:
04.02.2005
Spielinfo Bilder  
4Players: Welche Monumente wird es im Spiel geben? Wird es auch Pyramiden geben?

Jeff Fiske: Bevor ich das beantworte, muss ich das Prestige erwähnen. Die ägyptischen Herrscher waren bekannt dafür, dass sie für kleine Taten große Bauwerke errichten ließen, um die Erinnerung daran wach zu halten. In unserem Spiel produziert diese Art von "Eigenwerbung" Prestige, was die Zahl der gebildeten Arbeiter, die für den Pharao tätig sind, steigen lässt. Diese Gebildeten sind lebenswichtig, da sie soziale Dienste leisten und die Konstruktion der Projekte beaufsichtigen, zu der auch die Errichtung von Monumenten zählt.

Die Ägypter sind sehr religiös: Statuen diverser Gottheiten und Tempel säumen das Stadtbild.
Als Formen kommen Grabmale, Obelisken, Stelen und Statuten vor. Mit Ausnahme der aus Tonsteinen errichteten Mastabas, brauchen alle anderen Monumente Aufseher, die die Tätigkeit der Arbeiter koordinieren, die die Baudienste verrichten. Alle Monumente liefern Prestige. Die Größe eines Grabs und wer darin beerdigt ist, beeinflusst die Menge an Prestige, die man dadurch erhält. Baut man eine letzte Ruhestätte für die Adeligen, verbessert sich dadurch deren Stimmung und das eigene Prestige steigt. Der wichtigste Teil davon, wie die Gräber funktionieren, betrifft die Frage, wo man selbst bestattet wird! Je mehr Prestige ein Anführer besitzt, desto größer wird der Verlust sein, wenn er stirbt. Ein großes Grabmal ist also durchaus ein guter Einfall, wenn man genug Rohstoffe besitzt. Es sichert auch einen sanften Übergang der Macht, indem es den Leuten die Furcht nimmt und den Prestigeverlust verringert.

In späteren Szenarien gab es -wie im echten Ägypten- weniger arbeitsintensive Wege, das Ansehen eines Pharaos für seine Dynastie zu sichern. Es ist viel einfacher, eine Armee aufzustellen, die dann nach Persien zieht, um sich dafür mit einem von Abu importierten Obelisken zu brüsten, als Millionen Tonnen von Steinen durch die Gegend zu schleppen.

4Players: Bei der Caesar-Reihe besaß jeder Arbeiter seine eigene Persönlichkeit. Wird es wieder möglich sein, jeden nach seiner Meinung zu fragen? Wird es Einwanderung geben?

Jeff Fiske: Der Spaß, sich witzige Namen und Kommentare für eine ernsthafte Umgebung einfallen zu lassen, wird dieses Mal durch die Sprachausgabe ersetzt, die einen mit interessanten Konversationen und Vertauschungen bei der Stange hält. Die Sprachausgabe sorgt so dafür, dass der Spieler das so wichtige Feedback erhält. Das Spiel handelt davon, wie Ansammlungen einzelner Leute miteinander interagieren und schließlich eine Gesellschaft bilden. Sie wandern also nicht ein, weil sie schon dort leben. Ohne Zutun des Spielers würden sie vielleicht auch gut leben, aber nur er vermag sie zu einer Art von Gemeinschaft zusammen zu schweißen.

Die Statuen genießen den erhöhten Sitz und die Ägypter schauen ehrfürchtig hinauf.
In einigen Punkten unterscheidet sich die gesamte Dynamik aber wirklich von Caesar. Jede Person hat einen Namen und eine Herkunft. Man kann sie umbenennen und ihre Familiengeschichte verfolgen. In früheren Städtebauspielen haben wir das reingemacht, um die Tatsache zu überdecken, dass das nur Pixelmännchen waren, die ab und an von einem Gebäude erzeugt wurden. In Kinder des Nils versuchen wir die Persönlichkeit realistischer darzustellen, aber nicht weniger humorvoll.

Wenn man eine Person auswählt, kann man genau sehen, was sie bewegt. Sie wird einem aber sicher nicht verraten, was ihren Nachbarn umtreibt. Dafür kann man sich die Häuser zu einem speziellen Thema markieren lassen oder jedes Haus anwählen und dann durch die Familien der Klasse klicken. Du hast gefragt, ob man sich die Meinung einer Person anzeigen lassen kann. Keine Angst, man braucht nicht zu fragen, denn die Leute demonstrieren dann vor dem Palast des Pharaos. Die Probleme sind mehr organischer Natur und deren Lösungen sind es auch.

     

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